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Silberband 060 - Die Cynos

Titel: Silberband 060 - Die Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Nach wie vor hielt er seine weißen Haare mit einem Lederband zusammen, trug seinen breiten Gürtel, das Messer und die schwere Energiewaffe, ein Geschenk von Atlan.
    Seine eigentliche Veränderung war aber innerlich und nicht sichtbar.
    Er war inzwischen das Objekt einer Erziehung gewesen, die ihn durch eine Menge Abenteuer geführt hatte, aber auch innerhalb des Schiffes stattgefunden hatte. Chelifer Argas und Atlan, Cascal und viele andere Menschen hatten ihm beigebracht, daß seine Vorstellungen von Rache falsch waren. Er hatte sehr viel gelernt, aber sein fernes Ziel war – vorläufig – noch immer, die Herren des Schwarms zu treffen und sie zu zwingen, ihren tödlichen Weg durch die Milchstraße zu ändern.
    »Was werden wir hier finden?« fragte Sandal und stellte sich hinter Atlan, der die Geräte der Fernerfassung einschaltete und versuchte, nähere Daten über Gepla I herauszufinden. Die Feststellungen wurden von robotischen Geräten getroffen und lagen entsprechend schnell vor, obwohl der Planet optisch noch nicht größer war als ein Ball.
    »Ich weiß es ebensowenig wie du«, sagte Atlan halblaut. Er beugte sich gespannt vor und las die ermittelten Werte ab. »Aber es war unser Ziel von Anfang an, diesen Planeten zu erreichen.«
    Es war eine reich bewachsene Sauerstoffwelt. Die Schwerkraft betrug mehr als die gewohnte irdische – sie war um zehn Prozent höher. Die rechnerisch ermittelten Durchschnittstemperaturen der Planetenseite, die der Jet zugewandt war, hielten sich bei sechsundzwanzig Grad Celsius.
    Der Planet rotierte ziemlich schnell; sein Tag dauerte siebzehn Stunden im terranischen Normalmaß und achtzehn Minuten und einige wenige Sekunden.
    »Bremsen Sie etwas ab, Mentro!« sagte Atlan.
    »Verstanden!« versetzte der Emotionaut unter der Haube hervor.
    Durch seine Gedankenbefehle wurde die Jet mit einer Schnelligkeit und Zuverlässigkeit gesteuert, die kaum übertroffen werden konnte. Sämtliche Steuerbefehle verliefen derart harmonisch, daß die GEVARI eine selbständig denkende Maschine zu sein schien, deren Flug in vollendeter technischer Harmonie verlief. Sandal sah den Planeten näherkommen und rechnete sich aus, daß er hier an Atlans Seite versuchen würde, das Geheimnis dieser Welt zu erkunden.
    Tahonka-No erhob sich langsam und drehte den Lautstärkenregler des Funkgerätes ein wenig zurück. Die zahlreichen sich überlagernden Stimmen aus dem Lautsprecher wurden leiser. Der Knöcherne streifte die Kopfhörer ab und drehte seinen Kopf herum. Er sah Sandal an, dann öffnete sich sein schmallippiger Mund.
    Mit seiner knarrenden Stimme sagte er: »Es ist also ein Planet, auf dem wir alle atmen und uns frei bewegen können. Sandal und ich werden gehen und suchen.«
    Atlan tippte mit dem Nagel des Zeigefingers auf einen Schirm. Er zeigte, ziemlich blaß und grau, die Kugel des Planeten, in eine dunkle Nachthälfte und eine helle Hälfte geteilt, auf der es Tag war. Dieses Bild war von kleinen, viereckigen Punkten in einem unregelmäßigen Muster überdeckt. Die meisten dieser Punkte blinkten aufgeregt und schufen ein psychedelisches Muster.
    »Energieortungen!« sagte Atlan. »Eine hochtechnisierte Welt!«
    »Auf solchen Welten gibt es viele Verstecke, weil solche Anlagen meist vollrobotisch arbeiten!« sagte Sandal. »Ein guter Planet für uns, Freund No!«
    Der Knöcherne, der von seinem Heimatplaneten verstoßen worden war, lachte laut.
    Atlan hob beide Hände. »Wir befinden uns gegenwärtig erst noch im Anflug auf Gepla! Ihr solltet noch keine Pläne machen – es ist noch zu früh. Es kann sein, daß eine Landung unmöglich gemacht wird. Wartet noch, bevor ihr euch freut, die Jet verlassen zu können.«
    Er erklärte die Echos der Energieortungen. Seiner Meinung und nach der Stärke und Farbintensität der kleinen Quadrate zu urteilen, befanden sich die großen Schaltstationen, die Energieerzeuger und Kraftwerke, die Fabriken und anderen Anlagen meistenteils unterhalb der Oberfläche. Die Dämpfung von Gesteinsschichten und einem dicken Pflanzenwuchs war unverkennbar. Wären alle Anlagen über dem Boden gewesen, würden die abgestrahlten Eigenfrequenzen nicht so stark gedämpft werden.
    Der Planet wurde größer. Aufmerksam beobachteten sie die Schirme. Keine anderen Schiffsbewegungen waren zu orten. Die Chance, unbemerkt zu landen, wuchs.
    Rund fünfzehn Minuten später sagte der Emotionaut etwas unschlüssig: »Wir sollten uns klar darüber werden, wo und wann wir landen,

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