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Silberband 060 - Die Cynos

Titel: Silberband 060 - Die Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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überhaupt los?«
    Desancon deutete in den Gang. »Ich habe irgend etwas gehört!«
    »Tsss! Tsss!« machte Ättler kopfschüttelnd.
    Sie sahen sich an. Im allgemeinen kamen sie gut miteinander aus, aber in letzter Zeit hatte Desancon wenig geschlafen und war reizbar geworden. Nach Ättlers Ansicht machte sich sein Freund zuviel Sorgen über den Schwarm und die Zukunft der MARCO POLO. Im Verlauf seines Absetzungsmanövers vom Planeten Kokon hatte das Ultraschiff inzwischen den Kopf des Schwarms erreicht. Hier befand sich das Ballungszentrum jener Planeten, auf denen sich ockergelbe, gebärfreudige Wesen aufhielten. Die sogenannten Frühgeburtler unter den Gelben Eroberern hielten sich ausnahmslos in diesem Gebiet auf.
    An Bord der MARCO POLO befanden sich weiterhin genügend Virenkulturen, um einen Großteil der von Ockergelben bewohnten Planeten infizieren zu können. Nach den Erfahrungen während des Unternehmens Gepla I hatte Rhodan jedoch auf weitere Angriffe mit Viruspaketen verzichtet, denn er war sich darüber im klaren, daß es bestenfalls Störmanöver sein konnten.
    Perry Rhodan hatte zur Besatzung der MARCO POLO gesprochen und ihr mitgeteilt, sein neues Ziel bestünde in der Ausschaltung der offenbar im Schwarm lebenden Ressortchefs. Nachdem Sandal Tolk einen dieser geheimnisvollen Herrscher besiegt hatte, erschien es den Terranern nicht mehr unmöglich, mit ähnlichen Aktionen den Schwarm endgültig zu stoppen. Die Panik und das Chaos, die sich nach dem Tod des Y'Xantramon entwickelt hatten, bewiesen, daß hier eine empfindliche Stelle des Gegners lag.
    Rhodan hatte die achttausend Personen an Bord der MARCO POLO über die neue Situation unterrichtet.
    Das Ultraschlachtschiff mit seinen einhundert großen Beibooten stellte innerhalb des Schwarms nach wie vor einen nicht zu übersehenden Machtfaktor dar, wahrscheinlich vor allem deshalb, weil die Machthaber im Innern des Schwarms noch nicht in letzter Konsequenz begriffen hatten, von wem sie angegriffen wurden.
    »Da ist es wieder!« drang Desancons Stimme in Ättlers Gedanken. »Es hört sich an wie das Schlurfen von Schritten.«
    Auch Ättler hatte ein Geräusch gehört. Er blickte in den Korridor, wo sich niemand aufhielt. Doch das bedeutete gar nichts. Es gab zahlreiche Seitengänge, in die die beiden Männer nicht einblicken konnten.
    Aus den Augenwinkeln beobachtete Ättler, wie Desancon nach seinem Strahler griff. Er lachte auf. »Du bist verrückt!«
    »Denk, was du willst!« gab Desancon zurück.
    Aus einem der Seitengänge taumelte eine Gestalt hervor. Es war ein Mann, der sich offenbar mühsam auf den Beinen hielt.
    Ättler griff ebenfalls nach seiner Waffe und rannte los. Desancon folgte ihm. Der Mann, der so unverhofft aufgetaucht war, wandte ihnen den Rücken zu und stützte sich mit einer Hand an der Wand.
    Vor dem nächsten Interkomanschluß blieb Ättler stehen und beugte sich über das Mikrophon.
    »Hier spricht der Wachhabende Ättler!« rief er. Er wußte, daß irgend jemand in der Deckstation ihn hören würde, vielleicht sogar der Diensttuende Offizier, Major Hughens. »Wir haben einen Mann aufgegriffen. Er scheint betrunken oder krank zu sein.«
    Desancon, der an ihm vorbeigestürmt war, hatte den Mann erreicht und machte Ättler heftige Zeichen. Ättler wartete nicht auf eine Antwort oder eine Bestätigung, daß man seine Nachricht verstanden hatte, sondern rannte weiter.
    Als er Desancon fast eingeholt hatte, wandte der Fremde sich um. Ättler erkannte ihn sofort. Der Mann war Alaska Saedelaere.
    Aus den Augen- und Mundschlitzen von Saedelaeres Plastikmaske zuckten farbige Lichtblitze.
    »Saedelaere!« rief Ättler. Er kannte den Transmittergeschädigten von mehreren Besprechungen her. »Ist Ihnen nicht gut?«
    Alaska antwortete nicht. Er schien die Anwesenheit der beiden Männer nicht zu registrieren.
    »Wie ist er hierher gekommen?« fragte Desancon aufgeregt. »Seine Kabine liegt doch im Hauptdeck?«
    »Darüber können wir später noch nachdenken«, sagte Ättler. »Auf jeden Fall müssen wir Hughens unterrichten, damit er die Zentrale informiert. Irgend etwas ist mit Saedelaere nicht in Ordnung.«
    Desancon deutete auf die Maske, hinter der es aufleuchtete. »Glaubst du, daß das gefährlich ist?«
    Ättler verzichtete auf eine Antwort. Er ging zum Interkomanschluß zurück. »Hier spricht Ättler!«
    Diesmal war Hughens zur Stelle. »Geben Sie Ihre Nachrichten immer durch, ohne auf Antwort zu warten, Ättler?« fragte er

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