Silberband 061 - Terra im Brennpunkt
gestellt hatte. Gleichzeitig forderte er die Führer des Afro-Asiatischen Reiches zum allerletzten Mal zur Kapitulation auf.
»Es gibt auf der Erde keine Machtblöcke mehr, sondern nur noch einen einzigen terranischen Staat. Bis Neuwahlen stattfinden, werde ich, Perry Rhodan, als Vorsitzender der Weltregierung, die Interessen des vereinten terranischen Volkes wahren.«
Rhodan fand es an der Zeit, endlich von sich aus einen Kontakt zum Götzen der Schwarmwachflotte herzustellen. Allein schon deshalb, weil der Abschuß der drei Walzenschiffe Corkt Y'Xamterre zu Gewaltaktionen verleiten konnte.
Das wollte Rhodan auf jeden Fall verhindern. Er hoffte immer noch, die Inspektion Terras und die anschließend zu erwartende Übernahme zu verhindern. Deshalb mußte er unbedingt einen persönlichen Kontakt zu Corkt Y'Xamterre herstellen.
Endlich hatten die Funker mit ihren Bemühungen Erfolg. Auf dem Bildschirm des weitreichenden Telekoms zeichneten sich die ersten Empfangsimpulse in Form von vorüberziehenden Farbschleiern ab.
Dann schälten sich aus den wirren Farbwirbeln die Umrisse eines Fremdwesens ab.
Rhodan erkannte sofort, daß es sich um einen sogenannten Götzen handelte, ließ sich jedoch nichts anmerken. Im Gegenteil, er mimte Verblüffung über das Aussehen seines Gesprächspartners – eine natürliche Reaktion unter den vorgetäuschten Umständen.
Auf dem Bildschirm war nur die obere Hälfte des Kolosses zu sehen. Der mächtige, runde Kopf, der einen Durchmesser von gut 70 Zentimetern hatte, mit den beiden starr blickenden Facettenaugen und den vier unruhig schwingenden Fühlern darüber und dem dreieckigen Insektenmund, der lippenlos war und keine Zähne besaß.
Der sichtbare Teil des Rumpfes war in ein hellgelbes, wallendes Gewand gehüllt. Das war das typische Äußere eines Götzen.
Rhodan gab sich verwirrt und beeindruckt. Er begann stockend und unzusammenhängend zu reden.
Der Götze unterbrach ihn ungeduldig mit seiner dröhnenden Stimme.
»Die Terraner haben meinen Anordnungen zuwidergehandelt, obwohl ich sie unzählige Male wiederholte«, sagte Corkt Y'Xamterre. »Ich habe für diesen Fall verschärfte Strafen angedroht. Ich bin am Ende meiner Geduld. Ich habe genug Worte verloren, jetzt werde ich handeln.«
»Bevor sie das Urteil vollstrecken, Corkt Y'Xamterre, sollten Sie den Verurteilten noch Gelegenheit geben, sich zu verteidigen«, sagte Rhodan hastig.
»Dafür gab es Gelegenheit genug!«
»Das mag für Sie so scheinen«, entgegnete Rhodan nervös. »Doch wir Terraner hatten genug eigene Probleme, mit denen wir uns beschäftigen mußten. Wir befanden uns in einer Notlage, überall herrschte das Chaos. Wir wurden in einen Krieg hineingerissen, den keiner wollte, der sich aber blitzschnell über die ganze Erde ausbreitete. Wenn wir nicht alle unsere Kräfte darauf konzentriert hätten, diesen Krieg rasch zu beenden, dann wäre unsere Welt bald im Atomfeuer untergegangen.«
»Die Terraner haben eine Weltregierung, warum hat sie den Krieg nicht verhindert«, sagte Corkt Y'Xamterre anklagend. »Warum haben Sie, Perry Rhodan, als Vorsitzender dieser Weltregierung nicht verhindern können, daß meine Schiffe, die auf Terra landeten, vernichtet wurden? Nahmen Sie meine Drohungen nicht ernst? Glaubten Sie, ich würde endlos zusehen, wie diese Welt, die für mich von außerordentlichem Interesse ist, nach und nach von ihren Bewohnern in Trümmer geschlagen wird?«
Auf Rhodans Gesicht zeigte sich ein Anflug von Verzweiflung.
»Die Dinge liegen etwas anders«, sagte er. »Selbstverständlich habe ich ihre Warnung ernst genommen, Corkt Y'Xamterre. Und ich habe alles in meiner Macht Stehende getan, um den Krieg zu beenden und die Sicherheit Ihrer Raumschiffe zu garantieren. Ich bin untröstlich, daß mir das nicht gelungen ist. Trotz aller Sicherheitsmaßnahmen haben es die afro-asiatischen Truppen geschafft, bis zum Raumhafen von Terrania-City vorzudringen und Ihre Schiffe, deren Schutz ich garantiert habe, zu vernichten. Ich kann nichts anderes tun, als Ihnen zu versichern, daß die Schuldigen zur Rechenschaft gezogen werden.«
Der Götze schwieg eine Weile. Als er dann wieder sprach, klang ein versöhnlicher Unterton in seiner Stimme mit.
»Reden wir nicht mehr von den Schiffen. Ich bin es gewöhnt, bei der Neuübernahme einer Welt einige Einheiten zu verlieren. Das bestätigt mir eigentlich, daß ich es mit einem tapferen und kampfbereiten Volk zu tun habe. Und darauf kommt es an! Mich
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