Silberband 061 - Terra im Brennpunkt
beschäftigt ein ganz anderes Problem. Ich denke an die Zukunft, an unsere Zusammenarbeit. Welche Garantie können Sie mir geben, daß die Terraner diesen sinnlosen Vernichtungskrieg nicht mehr weiterführen?«
»Die Weltregierung hat die terranischen Völker zum Frieden gezwungen«, erklärte Rhodan. »Die EurAA steht geschlossen hinter mir, Marschall Deighton hat das Oberkommando seiner Truppen an mich übertragen, die Führer des AAR sind verhaftet. Die Voraussetzungen für einen dauerhaften Frieden sind günstig. Mich stimmt nur eine Tatsache bedenklich. Doch wenn Sie tatsächlich an einem dauerhaften Frieden auf Terra interessiert sind, könnten Sie sie aus der Welt schaffen.«
»Sprechen Sie, Perry Rhodan.«
Rhodan begann zögernd.
»Mißverstehen Sie mich nicht, wenn ich sage, daß die Anwesenheit von Fremden den Terranern unerwünscht ist. Sie fühlen sich von den vielen gigantischen Raumschiffen bedroht. Diese gewaltige Machtdemonstration, die Sie in unserem System zeigen, stellt für die Terraner eine Herausforderung dar. Es entspricht nicht ihrer Mentalität, sich einem Druck zu beugen. Psychologisch gesehen, ist die Demonstration dieser gewaltigen Raumstreitmacht falsch. Die Terraner lehnen sich gegen jede Art der Unterdrückung auf. Wenn jedoch die Raumschiffe unser System verließen, dann wäre das ein Zeichen echter Verhandlungsbereitschaft.«
»Sie verlangen, daß ich mich mit allen Raumschiffen aus dem System Terras zurückziehe?«
»Es soll nur ein Rückzug auf Zeit sein. Das plötzliche Auftauchen einer fremden Macht hat die Terraner förmlich zur Rebellion aufgefordert. Wenn sich Ihre Schiffe jedoch zurückzögen, dann könnte ich die kommende Zeit nutzen, die Menschheit mit den gegebenen Tatsachen vertraut machen und die Vorbereitungen für ein Bündnis mit Ihrem Volk treffen. Ich bin sehr zuversichtlich, was den Erfolg meiner Mission betrifft. Vorausgesetzt, Sie gehen auf meine Bitte ein.«
»Ich habe nichts anderes erwartet«, sagte der Götze.
Rhodan zeigte Unsicherheit. »Wie soll ich diese Äußerung verstehen, Corkt Y'Xamterre?«
»Im positiven Sinne«, versicherte der Götze. »Von einem Volk, wie wir es brauchen, hätte ich mir keine andere Reaktion erwünscht. Es gefällt mir, daß sich die Terraner nicht jedem sofort unterwerfen, der über sie herfällt – und sei er tausendfach in der Übermacht. Ein Volk, wie wir es benötigen, muß sich eher opfern, als daß es sich der Gewalt beugt. Ich akzeptiere Ihre Forderung, Perry Rhodan. Ich werde mich mit meiner Flotte zurückziehen. Bevor dies jedoch geschieht, will ich Sie über einige wichtige Punkte aufklären.«
Und dann berichtete ihm Corkt Y'Xamterre, auf welche Art und Weise das Solsystem in den Schwarm aufgenommen worden war. Abschließend gab er sogar bekannt, daß die Ergebnisse der Tests mit den Terranern zu seiner vollsten Zufriedenheit ausgefallen seien.
»Für die Menschheit steht in unserem Machtbereich ein interessantes Aufgabengebiet bereit«, schloß Corkt Y'Xamterre die Unterhaltung.
»Den hast du ganz schön um den Finger gewickelt«, sagte Roi Danton anerkennend und klopfte seinem Vater auf die Schulter. »Jetzt haben wir wenigstens eine kurze Verschnaufpause.«
»Das stimmt nicht«, widersprach Rhodan. »Vor uns liegt noch eine Menge Arbeit. Vor allem müssen wir nun wieder mit Hochdruck an die Wiederherstellung des systemumspannenden Paratronschirms gehen.«
»Ich bitte um meine Entlassung aus der Armee, Sir!« General Fan Dschang stand hochaufgerichtet da – jeder Zoll ein Soldat.
Er würde vorzüglich in die Kampftruppe von Corkt Y'Xamterre passen, dachte Rhodan. Laut sagte er: »Ich weiß nicht recht, wie ich mich zu Ihrer Erklärung stellen soll, Fan Dschang.«
»Ich meine es so, wie ich es sagte«, erklärte Fan Dschang. »Ich habe gefehlt und ziehe die Konsequenzen. Ich bin nicht würdig, länger in der Solaren Armee zu dienen.«
Rhodan runzelte die Stirn. »Worin sehen Sie Ihren Fehler?«
»Sir!« Fan Dschang atmete schwer. »Ich habe zweimal gefehlt. Zweimal habe ich Ihrem ausdrücklichen Befehl zuwidergehandelt. Das erste Mal, als ich die Atomraketen auf den Ubangi-Damm abschoß. Das zweitemal, als ich Atomraketen gegen die drei Walzenschiffe abfeuerte.«
»Ja, das stimmt schon. Das eine Mal haben Sie meinem Befehl zuwidergehandelt, das andere Mal haben Sie ohne ausdrücklichen Befehl gehandelt. Mich interessiert jedoch lediglich, worin Sie Ihre Verfehlung sehen.«
Fan Dschang holte
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