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Silberband 061 - Terra im Brennpunkt

Titel: Silberband 061 - Terra im Brennpunkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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damit wir einen Probeflug unternehmen können.«
    »Davon würde ich abraten, Bescrilo«, wandte ich hastig ein. »Falls die Schwarmflotte während des Probefluges auftauchen sollte, könnten die BUTTERFLY und die MARCO POLO sich zu weit voneinander entfernen, und wenn dann der Commander das Schiff dringend benötigt …«
    »Da haben Sie recht«, gab der Kosmonaut zu. »Wie wäre es, wenn wir uns auf dem Beobachtungsdeck träfen, um die bevorstehenden Ereignisse zu beobachten?«
    »Das halte ich für eine gute Idee«, bestätigte ich.
    »Aber ich nicht«, schaltete sich die Stimme Dalaimoc Rorvics ein. »Ich habe beim Großadministrator erwirkt, daß ich den Befehl über den Schweren Kreuzer der SOLAR-Klasse POLLUX erhielt. Das CYD-Kommando wird in zehn Minuten vollzählig in der BUTTERFLY sein, um zur POLLUX überzusetzen!«
    »Was sollen wir denn mit einem Schweren Kreuzer?« fragte ich verwundert. »Für die 500-Meter-Kugeln der SOLAR-Klasse braucht man 800 Mann Besatzung. Wir fünf vom CYDCO reichen ja noch nicht einmal zur Besetzung der Bordküche aus.«
    »Sie denken immer nur ans Essen – und ans Trinken, Hainu«, entgegnete Rorvic vorwurfsvoll. »Selbstverständlich hat die POLLUX ihre vollzählige Besatzung an Bord. Kommandant Arewschatjan ist mir lediglich vorübergehend unterstellt.«
    Ich atmete tief durch. »Ja, Sir«, sagte ich.
    »Bis gleich«, meinte der Albino.
    Innerhalb der folgenden zehn Minuten trafen die Mitglieder des Cyno Discovery Command nacheinander ein. Dalaimoc Rorvic kam als letzter. Unter dem rechten Arm trug er seinen abgewetzten Teppich, in der linken Hand seine elektrische Gebetsmühle.
    Wie ich erwartet hatte, breitete der Tibeter seinen Teppich auf der den Steuerpulten gegenüberliegenden Seite der Kanzel aus und ließ sich ächzend darauf nieder.
    Wir anderen nahmen unsere gewohnten Plätze ein. Major Nonderver am Hauptsteuerpult, Peltrow Batriaschwili am Feuerschaltpult, Riev Kalowont am Funkgerät und ich an der Ortung. Rorvic beobachtete uns mit einem wohlwollenden Lächeln.
    »Brav«, sagte er väterlich. »Riev, stellen Sie die Verbindung zum Hangarmeister her, damit wir abfliegen können. Gleich nach dem Start geben Sie Bescrilo eine Hyperkomverbindung mit der POLLUX, die den Erdmond auf folgender Bahn umkreist …« Er nannte die Werte, indem er sie von dem Stoffetzen ablas, der an der Gebetsmühle flatterte.
    Ich bemühte mich, meine Gedanken auf harmlose Geleise zu steuern, denn ich war mir nicht sicher, ob mein bisheriges autogenes Training ausreichte, meine Gedanken abzublocken. Dabei mußte ich aber auch an meine Aufgabe denken. Ich schaltete nacheinander die Ortungssysteme der Space-Jet ein.
    Nachdem der Hangarmeister uns abgefertigt und den automatischen Startablauf aktiviert hatte, schaltete Bescrilo behutsam die Kraftstationen hoch. Die Space-Jet begann zu vibrieren. Langsam verschwanden die Landestützen in ihren Röhren. Das Schiff schwebte innerhalb des Hangar-Kraftfeldes.
    Als die Luft aus dem Schleusenhangar entfernt war, öffneten sich die beiden Torhälften. Der Blick auf die Schwärze des Raumes wurde frei. Rechts oben schimmerte ein Stück Mond.
    Dann polte das Hangar-Kraftfeld um und stieß die BUTTERFLY ab. Wir wurden auf einen genau vorausberechneten Punkt im erdnahen Raum geschleudert – und als eine grüne Lampe anzeigte, daß dieser Punkt erreicht war, beschickte Major Nonderver die Impulstriebwerke mit Energie.
    Im gleichen Augenblick wandte ich mich nach dem Albino um. Unser Commander saß noch immer auf seinem Teppich, aber er schien plötzlich von innen heraus zu leuchten. Seine Augen waren halb geschlossen, wie immer, wenn er meditierte beziehungsweise vorgab, zu meditieren.
    Riev Kalowont bemerkte, daß ich Rorvic ansah. Er folgte meinem Blick und holte tief Luft.
    »Was ist mit dem Commander los?« flüsterte er.
    Nun wandten sich auch die anderen Männer nach Rorvic um. Die normalerweise schneeweiße Haut des Albinos hatte sich in ein von innen heraus strahlendes Azurblau verwandelt; die sonst roten Augen leuchteten goldfarben.
    Riev blickte zum benachbarten Maschinenleitpult, das er ebenfalls kontrollierte. »Das ist doch nicht möglich!« sagte er tonlos.
    »Was ist los?« erkundigte sich Bescrilo ohne die Hauptsteuerkontrollen aus den Augen zu verlieren.
    »Wir haben einen Energieverlust von rund tausend Kilowatt«, erklärte der Maschineningenieur. »Irgendwo verlieren wir Energie.«
    »Der Commander!« sagte Peltrow und sprang

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