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Silberband 061 - Terra im Brennpunkt

Titel: Silberband 061 - Terra im Brennpunkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bis zu dem Deck, auf dem unsere Space-Jet stand. Dalaimoc Rorvic öffnete das Schleusenschott mit Hilfe seines Kodegebers, stieg aber nicht als erster ein wie sonst.
    Der Tibeter blieb neben dem offenen Schott stehen, lächelte zuvorkommend und sagte freundlich: »Bitte nach Ihnen, meine Herren.«
    Beinahe hätte ich laut gelacht. Im letzten Moment beherrschte ich mich. Als ich an ihm vorbeiging, reckte ich mich auf die Zehenspitzen und sah ihm prüfend ins Gesicht. Er beugte sich zu mir herab.
    »Nun, Tatcher, kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?« Er kramte in seiner Brusttasche und brachte eine zusammengeknüllte Plastiktüte zum Vorschein. Mit spitzen Fingern fischte er ein grünes Bonbon heraus, schob es mir in den Mund und tätschelte meine Wange. Dann hob er mich in die Schleuse. »Passen Sie bitte im Liftschacht auf, daß Sie sich nicht stoßen, Tatcher!« rief er mir nach.
    Das Bonbon lag mir wie ein tonnenschwerer Felsblock im Mund. Es schmeckte nach Kräuterseife, aber ich wagte nicht, es auszuspucken, aus Furcht, Rorvic könnte es sehen und einen Wutanfall bekommen.
    In der Steuerkanzel erwartete uns der Mausbiber. Er hatte sich breitbeinig hingestellt und die Fäuste in die Seiten gestemmt. Als wir alle da waren, sagte er ironisch:
    »Das CYD-Kommando scheint sich zu einer Kindergartengruppe zurückentwickelt zu haben, Freunde. Keiner von Ihnen hat daran gedacht, daß wir eine atomare Sprengladung brauchen, wenn wir einen Sonnensatelliten sprengen wollen.«
    »Doch«, widersprach Kukuruzku, »ich nämlich. Aber du hattest deine Gedanken nicht abgeschirmt, als du zum Magazin der POLO teleportiertest, um eine Fusionsbombe zu holen.«
    »Dann ist ja alles in bester Ordnung«, sagte der fette Albino jovial. »Bitte, meine Herren, nehmen Sie Ihre Plätze ein wie gewohnt. Mister Kukuruzku und Gucky können die Liege und den Notsitz unter sich aufteilen.«
    Nachdem wir alle unsere Plätze eingenommen hatten und Commander Rorvic Startfreigabe erhielt, ging es los. Die Sonne Sextett Alpha schien uns verschlingen zu wollen, als wir mit Höchstbeschleunigung auf den flammenden Glutofen zujagten.
    Da es für einen Menschen mit großen Schwierigkeiten verbunden gewesen wäre, die um eine heftig eruptierende Sonne rasende Reizimpulsstation anzusteuern, hatte Max diese Aufgabe übernommen. Der Satellit war schon von der MARCO POLO aus vermessen worden, so daß Max sich an die übernommenen Werte halten konnte.
    Ich kam mir wie in einem Alptraum vor, als die Station endlich vor uns auftauchte, ein überdimensionaler Rundschild, dessen auf der vorgewölbten Seite sitzender kurzer Stachel stets in Richtung Sextett Alpha wies, während die nach innen gewölbte Seite wie eine riesige Hyperkomantenne wirkte.
    Wir schlossen geblendet die Augen, als der ›Schildbuckel‹ uns das reflektierte Sonnenlicht zustrahlte. Ich hatte das Gefühl, in einem Meer roter Glut zu versinken.
    Im nächsten Moment ging ein Ruck durch die BUTTERFLY. Knallend flogen einige Feldsicherungen heraus, dann wurde es dunkel. Nur die flammende Sonne warf ihr blutrotes Licht in die Steuerkanzel.
    »Energie null!« rief Kalowont aufgeregt. »Die BUTTERFLY ist energetisch tot!«
    »Das ist fatal«, meinte Rorvic. »Dann können wir nämlich nicht an der Impulsstation anlegen.«
    »Außerdem treiben wir auf die Sonne zu.«
    »Peinlich«, sagte der Tibeter. »Gucky!«
    »Ich kann es versuchen«, sagte der Mausbiber, der offenbar Rorvics Gedanken erraten hatte. »Wenn es mit Teleportation nicht geht, muß der Chef uns hier herausholen. Telepathie jedenfalls funktioniert noch.«
    »Das ist sehr schön«, lobte der Albino. »Tatcher!«
    Unwillkürlich zuckte ich zusammen – und verschluckte mein Bonbon. »Ja, Sir?« brachte ich krächzend heraus.
    Dalaimoc Rorvic stemmte seine Fettmassen hoch und kam zu mir herüber. Als seine Hand vorschnellte, schloß ich in Erwartung einer kräftigen Ohrfeige die Augen. Aber er steckte mir nur ein neues Bonbon in den Mund.
    »Da, Tatcher«, sagte er väterlich. »Das beruhigt, gibt Kraft, löst die Verschleimung und entkrampft jeden einzelnen Muskel.« Er räusperte sich. »Bitte beteiligen Sie sich an Guckys Versuch. Sie haben von uns die geringste Masse, lassen sich also am leichtesten transportieren. Viel Glück, Tatcher!«
    Er winkte dem Mausbiber geziert. »Auch dir viel Glück, lieber Ilt!«
    Gucky nahm unsanft meine Hand – und teleportierte. Zumindest wollte er teleportieren.
    Um mich wurde es Nacht, dann

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