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Silberband 061 - Terra im Brennpunkt

Titel: Silberband 061 - Terra im Brennpunkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sagte der kleine Mann.
    Seine Stimme hatte einen angenehmen Klang, ohne daß sie übertrieben freundlich wirkte. Sie rührte etwas in Calmanos Innern an, von dem er bisher noch nichts gewußt hatte. Verblüfft blickte er den Besucher an.
    »Guten Tag«, sagte er zögernd, obwohl es an Bord von Raumschiffen nicht üblich war, sich auf diese Weise zu begrüßen.
    »Sie sind sicher der Verpflegungsoffizier«, meinte der Unbekannte und kam langsam auf Calmano zu.
    »Natürlich«, hörte sich Calmano sagen, obwohl er diese Frage gar nicht hatte beantworten wollen. Er handelte wie unter einem inneren Zwang. Allmählich wurde er sich der starken Persönlichkeit dieses kleinen Mannes immer stärker bewußt. Der Fremde beunruhigte ihn, obwohl er nicht zu sagen vermocht hätte, warum das so war.
    Calmano war ein großer, zur Fülle neigender Mann mit hellblonden Haaren und einem flachen Gesicht. Er war als geizig verschrien, aber das traf auf fast alle Verpflegungsoffiziere in der Solaren Flotte zu.
    »Nun gut«, sagte der kleine Mann entschlossen. »Dann möchte ich mich anmelden.«
    »Anmelden?« echote Calmano. »Wozu?«
    »Zu den Mahlzeiten.«
    Calmano sah ihn verständnislos an. »Warum wollen Sie sich anmelden? Sie gehören doch zur Besatzung und werden damit wie alle anderen verpflegt.«
    »Sie täuschen sich«, erwiderte der kleine Mann traurig. »Ich gehöre nicht zur Besatzung.«
    Calmano stutzte. »Sind Sie ein Sonderbeauftragter?«
    »So könnte man es nennen!« Der Besucher lächelte.
    Calmano kratzte sich am Hinterkopf. »Aber warum wollen Sie sich anmelden? Sie haben doch bisher auch Verpflegung erhalten. Hat Ihnen jemand gesagt, daß Sie sich hier anmelden müssen?«
    »Ich dachte es mir.«
    »Hören Sie!« Calmano hob beschwörend die Hände. »Sie brauchen sich nicht anzumelden. Wer immer Sie sind – für mich gehören Sie zur Besatzung und werden verpflegt. Sie brauchen sich deshalb keine Sorgen zu machen.«
    Der Unbekannte dachte angestrengt darüber nach, dann schüttelte er den Kopf.
    »Aber ich weiß doch nicht, wo ich sitzen werde.« Er deutete auf die Tischreihen. »Sie müssen mir einen Platz zuweisen.«
    »Sie können sich hinsetzen, wohin Sie wollen. Wo gerade frei ist. Das haben Sie doch sicher bisher auch getan.«
    »Nein«, sagte der Mann.
    »Dann haben Sie Ihr Essen in der Kabine eingenommen und wollen jetzt zu den Mahlzeiten in die Messe kommen?«
    Die großen Augen sahen Calmano durchdringend an. »Ich habe überhaupt noch keine Mahlzeit an Bord eingenommen.«
    »Ha, ha!« machte Calmano gereizt. »Ich lache mich tot! Sind Sie jetzt zufrieden?«
    »Aber es stimmt!« sagte der kleine Mann hartnäckig. »Ich bin neu hier.«
    Calmano seufzte. »Nennen Sie mir Ihren Namen und Ihren Rang, damit ich mich bei Ihrem zuständigen Deckoffizier beschweren kann. Ich habe keine Zeit, mich noch länger mit Ihnen herumzuärgern.«
    Der Fremde lächelte traurig. »Schmitt«, sagte er.
    »Schmitt?«
    »Ja, Schmitt!«
    »Was heißt das?« fuhr Calmano den kleinen Mann an. »Ich warne Sie – meine Geduld ist erschöpft.«
    »Aber Sie haben doch nach meinem Namen gefragt.«
    »Nach Ihrem Namen und Ihrem Rang. Ich werde …« Calmano runzelte die Stirn. »Schmitt ist doch kein Name.«
    »Mein Name ist Schmitt!«
    »Und weiter?«
    »Nur Schmitt!«
    Calmanos Halsschlagadern traten hervor. Sein Gesicht rötete sich. Er war außer sich vor Zorn, aber irgend etwas an der Haltung des kleinen Mannes hinderte ihn daran, den Fremden aus der Messe zu werfen.
    »Nennen Sie mir noch Ihren Rang und Ihren zuständigen Deckoffizier.«
    »Ich habe keinen Rang«, erklärte Schmitt bedauernd. »Und auch keinen zuständigen Deckoffizier.«
    »Das wird Ihnen ein Disziplinarverfahren einbringen!« schrie Calmano. Er fuhr herum und rannte in die Kombüse. Er merkte, daß seine Hände zitterten, als er den Interkom einschaltete. Wenig später bekam er die gewünschte Verbindung. Auf dem Bildschirm zeichnete sich jedoch nicht das Gesicht von Deckoffizier Major Subate, sondern von Sergeant Winterhausen ab.
    »Ah!« machte der Sergeant, als er Calmano auf dem Bildschirm seines Gerätes erkannte. »Ich wünsche mir echten Lachs auf Toast als Vorspeise und danach …«
    »Das ist ein dienstliches Gespräch!« informierte ihn Calmano. »Ich muß sofort den Major sprechen.«
    »Der Major ist in Labor Sieben, Captain«, antwortete Winterhausen, der zu merken schien, daß jetzt nicht der Zeitpunkt war, sich über Captain Calmano zu

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