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Silberband 061 - Terra im Brennpunkt

Titel: Silberband 061 - Terra im Brennpunkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den Füßen riß und uns gleich welken Blättern durch die Kanzel wirbelte.
    Draußen brach die Hölle los. Blauweiße Energie raste durch den Raum, und die Space-Jet wurde umhergeworfen.
    Ich bekam einen Gegenstand zu fassen und hielt mich fest. Vielleicht würden wir alle sterben, überlegte ich, aber wir hatten es wenigstens geschafft.
    Etwas prallte gegen meinen Schädel und löschte mein Bewußtsein aus.
    Als ich wieder zu mir kam, lag ich in einem Pneumobett. Mein Kopf war dick verbunden, und ich fühlte mich federleicht. Offenbar hatte man mir ein starkes Schmerzmittel gegeben.
    Die Tür öffnete sich. Eine Medo-Assistentin trat lächelnd an mein Bett und streichelte meine Hand.
    »Es freut mich, daß Sie wieder erwacht sind, Captain a Hainu. Wie fühlen Sie sich?«
    »Wie im siebenten Himmel«, versicherte ich. »Bin ich in einer Bordklinik?«
    »In der Bordklinik der MARCO POLO, Captain.«
    »Und meine Gefährten …?«
    »Ebenfalls. Nur einer ist unverletzt geblieben, das heißt, er hat einen Schnitt im rechten Daumen, aber …«
    Ich stöhnte.
    Sie beugte sich über mich. »Geht es Ihnen schlechter, Captain a Hainu?« fragte sie besorgt.
    »Jetzt nicht mehr«, antwortete ich matt. »Wo befindet sich die MARCO POLO jetzt?«
    »Im Ortungsschutz einer Sonne. Nachdem alle sechs Reizimpulsstationen vernichtet waren, führte der Abbruch des eingeleiteten Transitionsmanövers zu schweren Strukturerschütterungen im Schwarm. Kurz darauf orteten wir überall Energieausbrüche. Es ist anzunehmen, daß sie von startenden Kampfflotten herrührten. Daraufhin hat sich unser Flottenverband in den Ortungsschutz einer Sonne zurückgezogen.«
    Ich atmete auf. »Also war die Aktion ein voller Erfolg. Wenn ich wieder gesund bin, müssen wir das unbedingt feiern.«
    Die Tür flog krachend auf, und das fette Scheusal stürmte herein.
    »Nichts wird gefeiert!« rief Dalaimoc.
    »Verlassen Sie sofort das Krankenzimmer!« befahl die Medo-Assistentin. Kreischend wich sie aus, als er sie kniff.
    Er lächelte. »Ich bitte um Entschuldigung, Gnädigste«, sagte er. »Lassen Sie mich bitte ein paar Minuten mit Captain Hainu allein.«
    Sie erfüllte tatsächlich sein Ansinnen, was sie in meiner Achtung um einige Grad sinken ließ.
    Als sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte, zog Dalaimoc Rorvic eine bauchige Flasche aus der Innentasche seiner Bordkombination. Dann holte er zwei Gläser aus den Hosentaschen und goß die grüne Flüssigkeit ein.
    »Echter alter terranischer Bourbon«, flüsterte er mit Verschwörermiene. »Prost, lieber Tatcher!«
    Ich trank vorsichtig. Aber es war tatsächlich feiner Vurguzz, und ich schmeckte auch keine unerwünschten Beimischungen heraus. Sofort goß Rorvic nach.
    »Danke, Dalaimoc«, sagte ich. »Das ist wirklich sehr freundlich von Ihnen.«
    Er strahlte. »Nicht wahr! Dr. Fröhlich hat mir wirklich unrecht getan, als er mich verdächtigte, ich wollte die Flasche, die ich in Ihrem Gepäck gefunden hatte, für mich behalten. Nein, so etwas tue ich nicht. Ich bin gekommen und habe redlich geteilt.«
    Er verschloß die Flasche sorgfältig.
    »Allerdings dürfen Sie mit Ihrem angeschlagenen Kopf nicht so große Mengen trinken, Tatcher.« Er verstaute Flasche und Gläser in seiner Kombination. »Seien Sie nicht traurig deswegen. Ich werde den Rest auf Ihre Gesundheit trinken.«
    (Ende Bericht Tatcher a Hainu)

29.
    Verpflegungsoffizier Calmano war gerade mit der Vorprogrammierung der Kombüsenpositronik beschäftigt, als er durch die offene Kombüsentür Schritte aus der Messe hörte. Er blickte erstaunt auf seine Uhr, denn um diese Zeit kam selten jemand in diesen Teil des Schiffes. Die Besatzungsmitglieder der MARCO POLO hielten sich, wenn nicht gerade Alarmzustand herrschte, genau an die allgemeinen Essenszeiten.
    Calmano richtete sich auf und begab sich in die Mannschaftsmesse.
    Zwischen den beiden mittleren Tischreihen stand ein kleiner Mann. Obwohl er Calmano zulächelte, wirkte er traurig. Er trug einen einfachen blauen Anzug mit einer kragenlosen Jacke. Das Alter war schwer zu bestimmen, er konnte ebensogut sechzig wie einhundertzwanzig Jahre alt sein. Feine Linien durchzogen das blasse Gesicht des Fremden. Die Augen waren klar, fast farblos und ungewöhnlich groß. In den schwarzen Haaren des Mannes entdeckte Calmano graue Spuren.
    Verpflegungsoffizier Calmano hatte diesen Mann noch nie gesehen, aber das war bei der zahlenmäßigen Stärke der Besatzung nicht erstaunlich.
    »Guten Tag«,

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