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Silberband 062 - Götzendämmerung

Titel: Silberband 062 - Götzendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Lüfte. Er hütete sich, sehr hoch zu fliegen, vielmehr hielt er sich über den Baumwipfeln und nutzte jede Deckung. Als die Bäume weniger dicht standen, flog er sogar unter den Wipfeln hindurch und suchte sich seinen Weg zwischen den Stämmen. Trotz seiner nicht gerade beneidenswerten Lage begann ihm der Flug Spaß zu machen. Wenn die Kopfschmerzen nicht wieder eingesetzt hätten, wäre das alles für ihn ein ungeheurer Spaß gewesen.
    Er schaltete das Funkgerät erneut ein. »Hallo, Perry!«
    »Was ist? Wo steckst du?«
    »Ich bin ein Schmetterling«, frohlockte Gucky in den höchsten Tönen. »Um mich herum ist Frühling, die Blüten duften, und die Bäume grünen! Das Leben ist wundervoll!«
    Es dauerte einige Sekunden, ehe Rhodans Stimme wieder zu hören war: »Fühlst du dich wohl, Kleiner?«
    »Wie ein Fisch im Wasser! Wie ein Vogel in der Luft! Wie ein Mensch im Bad! Ja, ich fühle mich wohl – wenn bloß die verdammten Kopfschmerzen nicht wären!«
    »Kopfschmerzen?« Wieder machte Rhodan eine kurze Pause, dann fuhr er fort: »Du gibst uns jetzt sofort deinen genauen Standort durch, damit wir dich abholen können! Die Kugel, sagtest du …«
    Ein Knacken im Lautsprecher verriet, daß der Mausbiber abgeschaltet hatte. Rhodan und Atlan sahen sich an.
    »Jetzt ist er endgültig übergeschnappt«, vermutete der Arkonide.
    Gucky jedoch hatte das gegenteilige Gefühl. Es gab jetzt weniger Bäume und Deckungsmöglichkeiten, aber das war ihm egal. Dicht über dem Boden flog er dahin, überquerte eine tiefe Schlucht und näherte sich immer mehr der Kuppel. Nur den ausgefallenen Alarmanlagen hatte er es zu verdanken, daß man ihn noch nicht geortet und vernichtet hatte, aber das konnte er nicht wissen.
    Erst jetzt wurde erkennbar, daß die Kuppel selbst auf einem massiven Unterbau aus Metall saß, der mindestens zwanzig Meter hoch war. Keinem Kartie oder Roboter wäre es jemals gelungen, diese glatten Wände zu ersteigen oder gar zu zerstören. Die Kuppel war in der Tat so etwas wie eine Festung im Urwald.
    Gucky umrundete sie, ohne Zeichen von Leben zu entdecken, dann beschloß er, sich das geheimnisvolle Bauwerk von innen anzusehen. Er hatte genau dort, wo die eigentliche Kuppel auf dem Fundament ruhte, einen Gang entdeckt, der rund um das Gebilde führte.
    Ziemlich unsanft landete er auf diesem Gang und schaltete das Aggregat aus. Er sah sich um.
    Mit einem wütenden Faustschlag zerschmetterte Y'Xamara einen Teil der lebenswichtigen Kontrolleinrichtung.
    Irgend jemand – er konnte nicht ahnen, wer es gewesen war – hatte über Fernsteuerung die Anlage ohnehin zum größten Teil lahmgelegt. Sie nützte ihm nichts mehr, also zerstörte er sie. Lediglich die Fernkontrolle der Roboter funktionierte noch einigermaßen, wenn ihm das auch nicht aus der Klemme half. Aber er fühlte, daß er die Roboter noch einmal brauchen würde.
    Nur mit äußerster Konzentration gelang es ihm, seinen Denkprozeß weiterlaufen zu lassen. Er spürte den aufkommenden Wahnsinn, den er immer wieder neu bekämpfen mußte. Er wußte, daß er das nicht lange aushalten konnte, aber er wußte ebenso, daß jetzt niemand kam, um ihm zu helfen. Für einen Notfall wie diesen gab es bestimmte Vorschriften: Die Hilfsvölker erhielten unbegrenzte Vollmachten – zum Wohle des Schwarms. Sie konnten sogar ihre Herren töten, wenn es notwendig erschien. Auf jeden Fall durften sie die Befehle wahnsinnig gewordener Götzen ignorieren.
    Drei oder vier Bildschirme waren hell geblieben und arbeiteten noch. Ohne in seiner Abwehrkonzentration nachzulassen, begann sich Y'Xamara wieder für das zu interessieren, was außerhalb der Kuppel vor sich ging. Sein Leben hing vielleicht davon ab, was dort geschah, und er hatte keine Lust, so früh zu sterben. Vor ihm lagen noch einige Jahrtausende.
    Einer der Bildschirme zeigte die Melkanlage in Großaufnahme. Er konnte die Kamera nicht mehr kontrollieren und so das Bild noch näher heranholen, aber auch so genügte ihm das, was er erkennen konnte.
    Die Karties wehrten sich – ein unerhörter Vorgang!
    Sie griffen die Roboter und die Hilfskräfte an, die vom Raumhafen herbeigeeilt waren. Andere wiederum drangen in die Anlage selbst ein und begannen ein Zerstörungswerk, wobei sie Metallstützen und aus den Halterungen gebrochene Instrumente als Hämmer und Beile benutzten.
    Y'Xamara konnte nicht genau sehen, was in den Hallen geschah, aber er ahnte es. Er konnte sogar sehen, daß beschädigte Roboter ins Freie

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