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Silberband 062 - Götzendämmerung

Titel: Silberband 062 - Götzendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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im Schrank haben. Das ist alles.«
    Rhodan seufzte. »Du bist im Irrtum, wenn du meinst, das wäre alles. Für uns alle ist es wichtig, daß du auch zurückkehrst. Vergiß das nicht!«
    Gucky wischte die Warnung mit einer Handbewegung zur Seite. »Hast du gedacht, ich wolle mich da unten melken lassen? Und dazu noch von einem Roboter mit kalten Händen?« Er grinste. »Ich komme schon wieder zurück, keine Sorge. So schnell werdet ihr mich nicht los!«
    »Das ist zu befürchten«, stellte Mentro Kosum ironisch fest.
    Gucky warf ihm einen wütenden Blick zu und sagte: »Du kümmerst dich besser darum, daß man euch nicht in einen Schrotthaufen verwandelt. Noch etwas, oder kann ich endlich verschwinden?«
    »Schließ den Helm!« riet Rhodan noch, dann schwieg er.
    Gucky hätte seine nächsten Worte schon nicht mehr gehört. Er war entmaterialisiert.
    Der Mausbiber stand auf einem hohen, kahlen Berg und sah sich um.
    Er war blind teleportiert und das letzte Stück gefallen, konnte sich jedoch telekinetisch abfangen, ohne das Flugaggregat des Kampfanzuges einschalten zu müssen. Zwar bestand kaum die Gefahr, daß man die geringe Energieabstrahlung in dem allgemeinen Durcheinander orten würde, aber Vorsicht war nun oberstes Gebot.
    In der Ferne ging gerade ein Wabenraumer nieder und landete unsanft in der Ebene, die mit hohem Gras bedeckt war. Sofort öffneten sich die Luken, und ein Kartie nach dem anderen betrat die Oberfläche des Planeten, der relativ gute Bedingungen für den Teilungsprozeß bot, wenn man von den Abweichungen absah, die außerhalb des Schwarms stets reguliert wurden, indem man die Gravitationskonstante veränderte und die Temperatur festsetzte.
    Die Geburt der neuen Karties interessierte Gucky weniger. Außerdem gab es hier in dieser wilden Gegend keine Götzen. Die gab es nur in der Melkanlage oder auf dem Raumhafen.
    Zwei Teleportersprünge brachten ihn in die Nähe seines Zieles, aber zur Vorsicht hielt er sich noch in einiger Entfernung auf, um nicht in eine Falle zu geraten. Unter ihm lagen die Anlagen, weit am Horizont erkannte er das Raumhafengelände mit einem Dutzend gelandeter Wabenraumer. Selbst die Straße wurde durch die riesigen Schiffe blockiert: Sie waren einfach dort gelandet, wo sich ihnen Platz geboten hatte.
    Links blinkte im Schein der gelben Sonne eine Kuppel auf. Gucky bemerkte sie aus den Augenwinkeln heraus und richtete seine Aufmerksamkeit auf sie. Das Bauwerk stand auf einem Berggipfel und erinnerte ein wenig an ein astronomisches Observatorium. Stab- und Kugelantennen ließen vermuten, daß es sich um eine Funkstation oder so etwas Ähnliches handelte.
    Noch während Gucky überlegte, ob es von Vorteil sein könnte, der mutmaßlichen Station einen Besuch abzustatten, verspürte er einen leichten Druck hinter den Schläfen. Es konnte natürlich sein, daß sich in der Atmosphäre von Harda-Hardy eine Beimischung befand, die seinem Metabolismus nicht bekam, ohne ihn direkt zu schädigen. Kein Wunder also, wenn er Kopfschmerzen bekam. Die entsprechenden Kontrollgeräte des Kampfanzuges zeigten allerdings keine fremdartige Beimischung an.
    »In der Melkfabrik ist mir zuviel los«, sinnierte er vor sich hin. »Da sehe ich mir lieber die Kuppel auf dem Berg an. Sieht übrigens gut aus, so eine richtige Burg. Fast romantisch, nicht wahr, Gucky?«
    Er nickte und gab sich selbst die Antwort: »Ja, du hast natürlich recht, Gucky. Wie immer!«
    Er visierte sein neues Ziel an und teleportierte. Zu seiner Überraschung landete er nicht etwa einige Meter von dem Bauwerk entfernt auf dem Boden, sondern mitten im Urwald in der Krone eines mächtigen Baumriesen. Geistesgegenwärtig hielt er sich fest, sonst wäre er glatt in die Tiefe gestürzt.
    Reglos blieb er auf einem breiten Ast sitzen und versuchte sich zu orientieren. Die blitzende Kugel lag noch immer auf dem Berggipfel, aber mindestens drei Kilometer entfernt, und dazwischen gab es nichts als Urwald und vielleicht sogar wilde Tiere.
    »Junge, Junge, da muß ich aber mit meinen Gedanken ganz woanders gewesen sein, sonst wäre das kaum passiert.« Er kam noch nicht auf die Idee, daß vielleicht etwas mit seinen Teleporterfähigkeiten selbst nicht stimmte. Die Kopfschmerzen waren stärker geworden. »Das darf sich nicht wiederholen, sonst lande ich noch in einer Melkmaschine …«, sagte er.
    Er versuchte, sich auf die Kuppel zu konzentrieren, damit der zweite Sprung besser gelang. Aber allein schon die Konzentration gelang ihm

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