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Silberband 062 - Götzendämmerung

Titel: Silberband 062 - Götzendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erinnerte. Es hatte eine schwarze, fett glänzende Haut und wirkte untersetzt und sehr kräftig. Valuz blendete die gemessene Größe von 1,38 Meter ein.
    Der Kopf des Eingeborenen wies die deutlichste Ähnlichkeit mit dem einer terranischen Bulldogge auf. Breite Schlappohren hingen bis fast zu den Schultern herab. Die Mund- und Nasenpartie wirkte sehr stumpf und flach.
    Die Aufmerksamkeit der beiden Männer richtete sich verstärkt auf das Bild. Da Tonka Valuz jetzt mit einer extrem langen Brennweite arbeiten mußte, schwankte der Ausschnitt ziemlich stark. Dennoch konnten die beiden Männer in der Funkzentrale der AMARILLO deutlich die seltsamen Organbeutel erkennen, die an den Hüften des fremden Wesens aus der aus dünnen Stricken geflochtenen Kleidung hervorragten. Sie glichen schlaff aufgeblasenen Luftballons und machten keinen sehr widerstandsfähigen Eindruck.
    Das Bild verwischte, als der Fremde sich bewegte. Valuz gelang es nicht noch einmal, ihn einzufangen. Deshalb veränderte er die Brennweite seines Objektivs erneut und schwenkte dann zum Dorf hinüber.
    Jetzt erst fiel Danton auf, daß drei riesige Bäume das Dorf umgaben. Sie bildeten ein gleichschenkliges Dreieck miteinander. Wieder erschien die angemessene Zahl am unteren Bildrand. Danach erreichten die Bäume eine Höhe von 306 Metern. Die Stämme waren grün und im Verhältnis zur Größe des Baumes nicht sehr dick. Sie strebten teilweise in Spiralform, teils völlig gerade oder in Schlangenlinien in die Höhe. An der Spitze verzweigten sie sich in vier gewaltige Äste, an deren Enden große, rote Blüten wuchsen. Hier oben hatten die Eingeborenen bunte Fahnen angebracht.
    »Das werden wir uns aus der Nähe ansehen«, sagte Roi Danton. »Ich möchte wissen, weshalb dieses Götzenstandbild errichtet wurde. Es muß doch einen Sinn haben.« Er blickte den Kommandanten an. »Geben Sie mir eine Zusammenfassung der letzten Funksprüche der Gelben Eroberer«, sagte er.
    »Höret, ihr Söhne aus erhabenem Geschlecht. Verehret und liebt allein Antaranara und verachtet das Weib, das euch geboren hat. Niemals aber vergeßt die Verbindung zu den Männern eurer Umgebung. Liebt und achtet den Mann, der euer Vater ist, und vergeßt die Männer nicht, die eure Brüder sind. Antaranara weiß es euch zu danken. Aber wendet euch von den Weibern, wenn sie der Sünde anheim …«
    Kahana – 43. Mira
    »Schweig endlich!« rief Boda Bodamore zornig. »Ich kann dieses Zeug nicht mehr hören.«
    Arialeinen schlug verblüfft das Buch zu, aus dem er vorgelesen hatte. Zugleich schaute er angsterfüllt zu dem Götzenstandbild hinauf.
    »Du bist sehr unvorsichtig, mein Gebieter«, sagte er mit bebender Stimme. »Antaranara könnte dich zerschmettern.«
    Boda Bodamore wanderte am Fluß entlang. Er schlug mit der flachen Hand gegen den feisten Oberschenkel seines Dieners, als dieser gar zu unruhig auf seinen Schultern herumrutschte. Arialeinen erschrak und blieb ruhig sitzen.
    Der Weise drehte sich um und blickte zum Dorf zurück. Es lag jetzt schon mehrere Kilometer hinter ihm. Seufzend ließ er sich ins Gras sinken und streckte die bloßen Füße ins Wasser. Arialeinen glitt von seinen Schultern und hängte seine Füße ebenfalls in den Fluß. Nur Sekunden vergingen, dann brodelte das Wasser auf. Zahlreiche schwarze Fische drängten sich um die Füße der beiden Männer.
    Bodamore ächzte wohlig, als er die scharfen Zähne in der Haut fühlte. Die Fische saugten sich an den Füßen der beiden Tubbods fest.
    »Es wurde Zeit, daß mir die Schwarzen etwas Blut absaugen«, sagte der Weise. »Ich konnte schon gar nicht mehr klar denken.«
    »Ach ja«, sagte Arialeinen stöhnend. »Mir erging es ebenso, Herr.«
    Bodamores Kopf ruckte herum.
    »Du Freßsack«, schrie er ärgerlich. »Als mein Diener hast du mir Arbeiten und Querelen abzunehmen; erlaub dir aber ja nicht, auch noch geistig zu arbeiten. Du würdest mich tödlich beleidigen. Dein Kopf ist nicht zum Denken da. Merk dir das.«
    Arialeinen zog den Kopf zwischen die Schultern. Schuldbewußt schaute er vor sich hin. »Vergib mir, Gebieter«, bat er.
    »Ich werde es mir überlegen«, versprach Bodamore. Er strampelte mit den Beinen, weil ihn ein Fisch stark gebissen hatte. »Zunächst muß ich mir darüber klarwerden, was ich mit dem Priester anstelle.«
    »Warum, Herr? Was hat er dir getan?«
    »Er ist ein verdammter Narr, den man im Fluß ertränken sollte. Daß die Frau starb, war ein Unglücksfall. Dafür ist niemand

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