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Silberband 062 - Götzendämmerung

Titel: Silberband 062 - Götzendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kräftigen Tubbod, auf dessen Schultern er kauerte.
    Die drei Terraner trugen ihren leichten Raumanzug, hatten die Helme jedoch in der Space-Jet zurückgelassen. Born Wild hatte eine Sauerstoffatmosphäre, die der der Erde sehr nahekam. Ein süßlicher, aber nicht unangenehmer Duft lag in der Luft. Valuz vermutete, daß er von den gelb und blau blühenden Pflanzen herrührte, die den Boden von großen Teilen des Tales bedeckten.
    Die Meßgeräte der Jet hatten einen Gravitationswert von 1,6 Gravos ermittelt. Unter diesen Umständen hatten sie sich sofort für den Raumanzug mit einem Antigravgerät entschieden.
    »Willkommen im Tal des Götzen«, sagte Arialeinen, der nicht länger ruhig sein mochte. »Fremde wie euch haben wir auf dieser Welt noch nicht gesehen. Willkommen beim Volk der Tubbods!«
    Tonka Valuz setzte zu einer Antwort an, als ein Schrei sie aufschreckte. Die drei Terraner und die beiden Tubbods wandten sich dem Dorf zu.
    Eine Frau, die nur mit ein paar Fetzen bekleidet war, eilte schreiend zwischen den Hütten hervor. Sie kletterte mühsam auf die aus dicken Stricken gefertigte Brücke, die vom Dorf bis zu dem Götzenstandbild hinüberführte. Dabei stieß sie immer wieder Schreie aus. Sie preßte ihre Hände gegen den geschwollenen Leib.
    »Sie hat ihre Stunde verpaßt«, rief Arialeinen verstört aus. »Auch sie wird Antaranara mit Sünde beleidigen!«
    Der Tubbod benutzte Interkarties, die Sprache, die überall auf den Welten im Schwarm verstanden wurde. Die drei Terraner hatten keine Mühe, seinen Worten zu folgen.
    Die Tubbodfrau kam nur sehr langsam voran. Immer wieder stolperte sie und rutschte mit den Beinen durch die Schlingen der Seile.
    »Sie schafft es nicht«, rief Arialeinen. »Sie wird ihr Kind bekommen, bevor sie den Götzen erreicht hat.«
    »Dann müssen wir ihr helfen«, sagte Tonka Valuz. »Kommt!«
    »Seid ihr des Teufels?« fragte Arialeinen mit schriller Stimme.
    Er griff nach der Schulter des Terraners. Tonka Valuz, der sich schon halb abgewendet hatte, blieb überrascht stehen. Er bemerkte, daß sich das Gesicht des Tubbods angstvoll verzerrt hatte. Da bis jetzt nur Arialeinen gesprochen hatte, hielt er ihn für den Herrn und Bodamore für den Diener. Der Weise dachte unter diesen Umständen gar nicht daran, das Wort zu ergreifen, aber er kniff dem vorlauten Arialeinen mehrmals wütend in die Schenkel.
    »Was ist los?« erkundigte Tonka Valuz sich. »Willst du dem Weib nicht helfen?«
    »Wer seid ihr, daß ihr solche Fragen zu stellen wagt?« schrie ein Tubbod, der sich unbemerkt zu ihnen gesellt hatte, mit dröhnender Stimme.
    Mankai-kuon begann zu winseln. Tonka Valuz wandte sich dem Frager zu.
    »Das ist Saman, der Priester«, erklärte Arialeinen rasch.
    »Mensch, Tonka, schalte doch dein Gehirn ein, bevor du hier losplapperst«, mahnte Mandry O'Loon.
    »Es lohnt sich nicht, diese Dummköpfe zu beachten, Saman«, sagte Boda Bodamore zu dem Priester. »Sie stehen geistig auf erstaunlich tiefer Stufe. Sie haben Arialeinen für den wichtigeren von uns beiden angesehen.«
    Saman gab einen glucksenden Laut von sich.
    »Sie sprachen davon, der Sünderin zu helfen«, sagte er weiter. Dabei bedeckte er seine Augen und wandte sich von der Seilbrücke ab, so daß er die hilflose Frau nicht mehr sehen konnte.
    Tonka Valuz begriff erstaunlich schnell. »Wir wollten niemanden beleidigen«, entgegnete er. »Und wir haben auch nicht vor, uns in eure Angelegenheiten einzumischen. Wir wollten euch warnen.«
    »Warnen? Warum?« fragte der Priester.
    »Das ist eine lange Geschichte. Sie ist nicht so schnell erzählt.«
    »Kommt in meine Hütte. Seid meine Gäste«, bat der Priester. In seinen Augen schimmerte ein Licht, das die drei Terraner ermahnte, vorsichtig zu sein. Bodamore wandte sich mit seinem Diener ab und ging mit schnellen Schritten zur Siedlung. Saman schloß sich ihm an. Er schien die Hilferufe des Weibes auf der Brücke nicht zu hören. Die drei Terraner und der Mankai gingen hinter den Tubbods her. Tonka Valuz blickte immer wieder zu der Frau hinüber. Ihm schien, als erwarte sie Hilfe aus der Richtung des gewaltigen Götzenstandbildes, welches das Tal in erdrückender Größe überragte. Aber von dort kam niemand, um ihr beizustehen. Ihre Schreie verhallten.
    »Tonka, können wir denn überhaupt nichts tun?« fragte Mandry O'Loon verstört. »Wenn dieses Mädchen da oben ihr Kind kriegt, dann ist es aus mit ihr.«
    »Wir können nichts machen«, entgegnete Valuz ruhig. »Und

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