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Silberband 062 - Götzendämmerung

Titel: Silberband 062 - Götzendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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seine beiden Begleiter befanden sich in einer Höhe von 300 Metern über dem Boden des Tales. Sie waren erst hier oben aus ihrer Bewußtlosigkeit erwacht. Tonka Valuz fragte sich lange, wie die Tubbods es geschafft hatten, ihn und seine Freunde in so kurzer Zeit auf diesen Riesenbaum zu bringen, bis er den Seilzug entdeckte. Seitdem hatte er erfolglos nach einer Möglichkeit gesucht, sich zu befreien.
    Die Tubbods hatten ihn an der obersten Spitze eines der drei Riesenbäume an einen Ast gebunden. Unmittelbar über ihm befand sich eine leuchtend rote Blüte, die einen Durchmesser von mehreren Metern hatte. Von ihr ging ein betäubend süßlicher Duft aus. Faustgroße Insekten flogen pausenlos an den Köpfen der drei Männer vorbei.
    Zu allem Unglück wurde der Ast durch den daran gefesselten Mann nach unten gebogen. Da Tonka Valuz, ebenso wie Phil Aupon und Mandry O'Loon an den anderen beiden Ästen, an die Unterseite des Astes gebunden worden war, konnte er das Geschehen in der Siedlung gut verfolgen.
    Vom Fluß her hatte es so ausgesehen, als bewegten sich die Spitzen der drei großen Bäume überhaupt nicht. Jetzt wurden die Raumfahrer eines anderen belehrt. Tonka Valuz schätzte, daß die Äste ständig um etwa zwanzig Meter hin und her schwankten. So konnte er einmal fast senkrecht auf die Häuser der Tubbods hinabsehen und dann wieder zum Facettenauge des Götzenbildes hinaufblicken. Jedesmal, wenn der Baum sich neigte, stellte sich unweigerlich das Gefühl ein, jetzt werde er abbrechen.
    Mandry O'Loon fragte Valuz etwas, doch dieser achtete nicht darauf.
    »Seht doch!« rief er. »Die Tubbods bekommen Besuch.«
    Die beiden anderen Männer mußten den Kopf drehen, um zum Fluß hinabsehen zu können. Valuz hatte es bequemer. Er konnte das Tal und den Fluß auf weite Strecken überblicken. So beobachtete er, daß von Südwesten her unzählige weiße Segel auf dem Fluß erschienen. Sie waren zunächst noch zu weit entfernt, so daß er keine Einzelheiten erkennen konnte, kamen jedoch im günstigen Wind schnell näher.
    »Das sind ja Hunderte«, rief Phil Aupon.
    Tonka Valuz berichtigte ihn. Er war davon überzeugt, daß mehr als tausend Segelschiffe den Fluß heraufkamen. Bald konnte er ausmachen, daß die einzelnen Kähne schwerbeladen waren und sehr tief im Wasser lagen. Auf den Bündeln und Packen kauerten die Tubbods in dichtgedrängten Reihen.
    Auch die Bewohner der Siedlung waren aufmerksam geworden. Sie strebten aufgeregt schwatzend zum Fluß. Viele hängten ihre Füße ins Wasser und ließen sich von den schwarzen Fischen Blut absaugen. Tonka Valuz entdeckte Boda Bodamore und seinen Diener, die es vorgezogen hatten, den Zug von einem der Dächer aus zu beobachten.
    »Tonka?« rief Mandry O'Loon. »Was ist eigentlich mit den Frauen passiert? Wieso haben die den Mankai-Spezial-blau nicht vertragen?«
    »Das weiß ich auch nicht«, entgegnete Valuz. »Vielleicht konnten sie das Adrenalin nicht abbauen.«
    »Adrenalin? Ich verstehe nicht, wovon du sprichst.«
    »Im Mankai-Spezial-blau ist nicht nur Alkohol, sondern auch Adrenalin – und damit kann man bekanntlich beschleunigt Geburten auslösen.«
    Mandry O'Loon stöhnte auf.
    »Ich hab's schon immer gewußt, Tonka. Es war ein bodenloser Leichtsinn, dich auf die Menschheit und andere Bewohner dieser Galaxis loszulassen.«
    »Normalerweise wird Adrenalin im Magen zerstört«, entgegnete Valuz gelassen. »Wie sollte ich wissen, daß es bei diesen Frauen nicht der Fall ist?«
    Er zerrte wieder an seinen Fesseln. Gleichzeitig senkte er den Kopf und blickte an sich hinunter. Betroffen hielt er den Atem an. Die Tubbods hatten alles zerstört, was an dem Raumanzug überhaupt zu zerstören war. Sämtliche Geräte waren zerschlagen worden. Jetzt wunderte es ihn nicht mehr, daß er das Gefühl hatte, ein schweres Gewicht im Nacken liegen zu haben. Darüber hinaus wußte er jetzt, weshalb ihm so heiß war. Er schwitzte am ganzen Körper, weil die Klimaanlage des Raumanzuges ausgefallen war.
    »Mandry? Phil?« rief er. »Was ist mit euren Raumanzügen los? Sind sie auch zerstört worden?«
    Einige Sekunden verstrichen, dann eröffneten ihm seine beiden Begleiter, daß es ihnen und ihrer Ausrüstung nicht anders ergangen war als ihm.
    »Oh, Mann«, sagte Phil Aupon stöhnend. »Hoffentlich geht das gut.«
    »Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, Kleiner«, versetzte Valuz tröstend. »Wenn der Ast hält, ist alles in Ordnung. Der Urzeitgorilla wird uns schon

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