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Silberband 062 - Götzendämmerung

Titel: Silberband 062 - Götzendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wieder dachte er an die Worte der Fremden. Hatten sie nicht von einer Katastrophe gesprochen, die dieser Welt drohte?
    Wütend stieß er den fetten Arialeinen zur Seite, der sich schnaufend bemühte, die Strickleiter zu erklimmen. Geschickt und schnell kletterte Bodamore an dem Baum hoch. Sein Diener blickte ihm fassungslos nach. So hatte er seinen Herrn noch nie erlebt.
    Bodamore unterbrach seinen Aufstieg nur einmal kurz, als er das zwölfbeinige Tier entdeckte, das vor ihm in die Höhe eilte. Mankai-kuon kehrte zu seinem Herrn zurück. Erst lächelte der Weise, dann beschlich ihn ein unbehagliches Gefühl. Er wußte, daß es nicht leicht war, die drei Gefangenen vom Baum zu lösen. Falls der Mankai versuchen sollte, die Fesseln durchzubeißen, waren die Fremden verloren.
    Als Boda Bodamore etwa einhundertfünfzig Meter hoch gestiegen war, hörte er die Massen unter sich aufschreien. Er klammerte sich an den Baumstamm und blickte nach unten. Er fühlte sich absolut sicher. Die Tubbods waren Meister der Seilfertigung.
    Bodamore hatte gesehen, daß die Anzüge der Fremden auf eine ganz andere Art verarbeitet worden waren als die Kleider der Tubbods. Er hatte längst geahnt, daß es andere Wege geben mußte, Stoffe, Werkzeuge, Hölzer und Gefäße miteinander zu verbinden als nur mit Bändern. Die Gefangenen hatten es ihm mit ihrer Ausrüstung bewiesen.
    Jetzt hob Bodamore einen Arm und winkte nach unten, während er den anderen Arm unter ein Sicherungsseil schob, das rund um den Baum lief. So konnte er nicht herunterfallen.
    Die Tubbods schienen alle zu ihm hinaufzublicken. Vermutlich war es ein kleines Wunder für sie, einen Weisen bei einem solchen Aufstieg zu beobachten. Dennoch erschien es Bodamore, als gelte ihm die Aufmerksamkeit der Tubbods gar nicht.
    Er hörte ein seltsames Rauschen über sich. Schlagartig begriff er. Ängstlich fast hob er den Kopf und starrte nach oben. Ihm war, als stürze das Himmelsgewölbe ein. Direkt über dem Tal befand sich ein riesiger, dunkler Körper. Bodamore hatte noch nie zuvor so etwas gesehen. Unwillkürlich schrie er auf.
    Das Ding, das da durch die Wolken herabkam, war fast so lang und so breit wie das ganze Tal. Der Weise ahnte, daß es ein Raumschiff war. Es konnte nichts anderes sein, obgleich ihm unglaubhaft erschien, daß ein so mächtiges Ding fliegen konnte.
    Er begann an seiner Überzeugung zu zweifeln, daß das Buch Antaranaras, die Kahana, ein Schwindel war. Schickte der Große Götze jetzt das Schwert seiner Rache?
    Er hörte die Stimme eines der Gefangenen. Er schrie seinen Namen. »Bodamore! Komm endlich zu uns herauf!«
    Der Weise setzte seinen Aufstieg zunächst zögernd, dann aber immer schneller fort. Er sah, daß der Mankai inzwischen weitergeklettert war. Jetzt erreichte das Tier einen der drei Männer, leckte ihm das Gesicht, drehte sich dann auf dem Ast herum und begann damit, die Fußfesseln durchzubeißen. Der Gefangene schrie und befahl dem Zwölfbeiner, seine Bemühungen einzustellen, aber er hatte keinen Erfolg damit.
    Bodamore raste jetzt förmlich auf der Leiter nach oben. Er verschluckte sich fast vor Schreck, als die Fußfesseln sich lösten. Der Körper des Fremden schwang frei vom Baum weg. Jetzt baumelte der Mann nur noch an den Handfesseln.
    Der Mankai kroch höher und begann auch daran zu knabbern. Vergeblich bemühte sich der Gefangene, mit den Füßen an den Ast zu kommen. Er hatte zu schräg daran gehangen.
    Der Mankai hörte nicht auf die Befehle des Mannes.
    Bodamore hetzte wie eine Katze am Baum hoch. Als er den Raumfahrer fast erreicht hatte, sah er, daß die Fesseln rissen. Tonka Valuz klammerte sich mit den Fingerspitzen an das Holz. Er schien verloren zu sein, da er nicht genügend Halt fand. Boda Bodamore griff nach dem Arm des Terraners und packte ihn. In diesem Moment rutschte Valuz ab. Drei endlos lange Sekunden sah es so aus, als würden beide Männer in die Tiefe stürzen, doch dann rettete Bodamore erst sich und dann den Sergeanten. Er zog Tonka Valuz auf den Ast. Dann achtete er jedoch nicht mehr auf ihn, denn die Ereignisse in seiner Umgebung faszinierten ihn mehr als alles, was er zuvor erlebt hatte.
    Valuz lag erschöpft auf dem Ast und bemühte sich, das Zittern in seinen Gliedern zu überwinden. Mankai-kuon wollte seinem terranischen Freund helfen. Er träufelte ihm etwas aus seiner Kieferdrüse über die Lippen.
    Bodamore kümmerte sich nicht darum. Mit weitgeöffneten Augen beobachtete er, daß der Raumkörper

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