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Silberband 062 - Götzendämmerung

Titel: Silberband 062 - Götzendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich in das Tal herabsenkte. Das acht Kilometer lange und vier Kilometer breite Wabenschiff kam wie ein Gebirgsmassiv über das Tal des Götzen. Der Weise sah, daß die Augen des Götzenbildes vor Zorn funkelten und sprühten. Die Lichtreflexe, die daraus hervorschossen, schlugen in die Flanken des Giganten, richteten aber offensichtlich keinen Schaden an. Der fliegende Riese ließ sich jedenfalls nicht davon beeindrucken.
    Tonka Valuz schrie auf, als die Finger des Tubbods sich in seinen Arm krallten. Er drängte den Mankai zur Seite und wälzte sich auf den Rücken herum. Jetzt konnte er das Schiff ebenfalls sehen. Er stöhnte. Der Wabenraumer landete auf der anderen Seite des Flusses. Er würde vermutlich die Siedlung in der Flußschleife nicht zerquetschen, aber das hing davon ab, wie tief sich das Schiff nach der Landung in den Boden senkte.
    Die Tubbods im Tal hatten endlich begriffen, daß sie sich nur noch durch Flucht retten konnten. Sie rannten in wilder Panik zum Götzenstandbild.
    Tonka Valuz beobachtete, daß fingerdicke Energiestrahlen aus verborgenen Energieprojektoren neben den Facettenaugen des Monumentes hervorzuckten. Zugleich erwachte er aus dem Bann, der ihn gepackt hatte. Er vernahm die zornigen Rufe seiner Freunde.
    Eilig kletterte er an dem Ast entlang bis zu Phil Aupon und knüpfte dessen Fesseln los. Er benötigte fast zehn Minuten dafür, da er zugleich verhindern mußte, daß der Freund abstürzte. Mandry O'Loon wurde schneller erlöst, da Aupon Tonka Valuz helfen konnte.
    »Mensch«, sagte O'Loon. »Die Tubbods können bei allem Unglück noch von Glück reden. Die Karties landen verdammt vorsichtig. Wenn die hier mit voller Fahrt herabgerauscht wären, dann wäre jetzt schon alles vorbei.«
    Sie rüttelten Bodamore an der Schulter. »Komm, weiser Knabe, wir müssen auch nach unten, sonst ergeht es uns schlecht!« rief Tonka Valuz.
    »Schlimmer kann es nicht mehr werden«, entgegnete Bodamore.
    »Hast du eine Ahnung, Junge«, sagte Valuz. »Das ist erst der Anfang.«
    Er blickte nach unten. Das Raumschiff der Gelben Eroberer war gelandet. Es drückte sich tief in den weichen Boden ein und trieb den Fluß über seine Ufer. Eine Flutwelle überschwemmte die Siedlung. Nur noch die meterhohen Blütenkelche blickten aus den Wassermassen hervor. Jetzt öffneten sich zahlreiche Schleusen. Die ersten Karties erschienen darin. Zunächst schienen sie noch zu zögern, doch dann schoben sie sich in wilder Hast über die ausgefahrenen Rampen nach draußen. Ihr Ausbruch aus dem Wabenraumer glich der Flutwelle, die gerade vorher das Dorf überschwemmt hatte und jetzt zurückschwappte.
    »Das ist der Untergang«, stellte Boda Bodamore fest.
    Tonka Valuz entgegnete nichts auf diese Worte. Er wußte, daß der Weise recht hatte. Jenseits des nächsten Bergrückens landete ein zweites Wabenschiff, und dahinter erkannte der Sergeant drei weitere Raumschiffe.
    Er drehte sich um und blickte nach Norden. Auch dort zählte er bereits fünf Wabenschiffe.
    Die Invasion der Gelben Eroberer auf Born Wild hatte begonnen.
    Saman, der Priester, floh in seiner ersten Angst auf das Dach seiner Weihehütte und verkroch sich in den Blütenkelch auf dem Dach. Er atmete das beruhigende Aroma des Kelches tief in seine Lungen ein und bemühte sich, wieder Herr über seine Sinne zu werden. Erst als er ein wenig ruhiger geworden war, schob er seinen Kopf durch die Öffnung im Kelch nach draußen.
    Das unglaublich große Raumschiff hatte sich jetzt bis auf etwa einhundert Meter über das Tal herabgesenkt.
    Dies war nicht das erste Raumschiff, das Saman in seinem Leben sah. Er hatte auch schon andere beobachtet, die in der Nähe des großen Antaranara gelandet waren. Gerade deshalb verband er diese Flugkörper mit seiner Religion. Niemals zuvor war etwas in dieses Tal gekommen, was so groß war wie dieser Gigant. Saman begann an der Macht und der Göttlichkeit Antaranaras zu zweifeln. Warum konnte der Götze nicht verhindern, daß dieses Teufelsding hier herabkam? Er sprühte Licht und Feuer gegen diese fliegenden Gebirge, richtete jedoch nichts dagegen aus.
    Saman schreckte auf, als ihn ein Fußtritt traf. Er stürzte in den Blütenkelch zurück und blieb benommen liegen. Ronkon, der weltliche Herr der Siedlung, packte seinen Arm und zerrte ihn nach draußen auf das Dach.
    »Du mußt etwas tun«, befahl Ronkon. »Du kannst dich nicht einfach verkriechen.«
    »Was soll ich denn tun?« fragte der Priester kläglich. »Antaranara hat

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