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Silberband 062 - Götzendämmerung

Titel: Silberband 062 - Götzendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Medo-Roboter erschienen und bemühten sich um die Bewußtlosen. Da und dort regten sich Gestalten, stöhnten, kamen auf unsicheren Beinen zu stehen, schwankten, knickten ein – die Medo-Roboter waren zur Stelle. Sie schienten Brüche, verbanden Wunden, verabreichten den Verwundeten Injektionen.
    Langsam erwachte Imperium-Alpha zum Leben.
    Eine Lautsprecherstimme plärrte:
    »Das Solsystem wurde transistiert. Wir kennen noch nicht unsere neuen Koordinaten, aber es scheint, daß wir um einige hundert Lichtjahre versetzt wurden. Die Transition verlief nicht ohne Katastrophen. Es kommt überall auf der Erde zu Überschwemmungen und Erdbeben. Unsere Verbindung zu den gefährdeten Gebieten ist noch ziemlich lückenhaft, weil die Menschen noch unter dem Entzerrungsschmerz der Rematerialisierung zu leiden haben. Bei uns hat sich die Lage schon fast wieder normalisiert. Zehn Prozent der Mannschaft haben den Dienst wieder aufgenommen …«
    »Durchhalteparolen!« sagte Manuel Orchez wütend. »Keine vernünftigen Maßnahmen, nur Durchhalteparolen, bis die Erde platzt.«
    Er hatte sich von Roi Danton täuschen lassen. Er hatte geglaubt, daß Perry Rhodans Sohn die richtigen Entscheidungen treffen würde. Er hatte auch felsenfest daran geglaubt, daß Reginald Bull durch den Einsatz von zehntausend Raumschiffen das Vorhaben der Schwarminstallateure vereiteln würde.
    Doch dem war nicht so. Die Schwarminstallateure hatten die Erde mitsamt der Sonne und allen anderen Planeten um einige hundert Lichtjahre versetzt. Das war der größte Schlag, den die solare Menschheit jemals getroffen hatte.
    »Es besteht kein Grund zur Panik«, verkündete die plärrende Lautsprecherstimme. »Der Paratronschirm steht noch immer. Die Störungserscheinungen lassen nach, er scheint sich zu festigen.«
    Warum nur machten sie um den Paratronschirm ein solches Theater? Es hatte sich gezeigt, daß er bei einer ernsten Krise zu nichts nütze war. Selbst wenn sich der Paratronschirm wieder stabilisierte, konnte er der Menschheit nie mehr ein Gefühl der Sicherheit gewähren.
    Und auch wenn die Menschen mit ihrer hervorragenden Technik und ihrem wissenschaftlichen Können die Planeten wieder in den Griff bekamen – das Leben würde trotzdem nicht mehr so wie früher werden.
    Denn das Solsystem war um einige hundert Lichtjahre versetzt worden!
    Hatte die Menschheit bisher noch hoffen dürfen, den Schwarm zu verlassen und in die Milchstraße zurückzukehren, so konnte sie jetzt nicht mehr darauf bauen. Perry Rhodan hatte es geschafft, die Transitionsfähigkeit des Schwarms zu zerstören. Damit glaubte er, das Solsystem vor einer Verschleppung in ein fremdes Raumgebiet zu bewahren. Doch hatte er nicht mit dem Versagen seiner Stellvertreter gerechnet.
    Das Solsystem war nun unwiderruflich zu einem Bestandteil des Schwarms geworden. Da half kein angeblich unüberwindlicher Paratronschirm, da halfen keine schönen Reden.
    Aus dem Lautsprecher plärrte es: »Alle einsatzfähigen Männer und Frauen werden gebeten, sich auf ihre Posten zu begeben, damit alles unternommen werden kann, um die Lebensbedingungen zu normalisieren …«
    Orchez glaubte, die Stimme Galbraith Deightons erkannt zu haben. Er hätte am liebsten laut aufgelacht. Was meinte Deighton mit ›Lebensbedingungen normalisieren‹? Er konnte das Solsystem nicht mehr an seinen ursprünglichen Platz rücken. Orchez hatte die schönen Reden satt. Er würde handeln. Er würde der Menschheit die Augen öffnen. Alle Bewohner des Solsystems sollten erfahren, wie es wirklich um sie stand.
    Er suchte seine Funkkabine auf. In der Ablage hatten sich bereits ein Dutzend Hypergramme gestapelt. Der gewaltige Verwaltungsapparat Terras war wieder angelaufen …
    Orchez nahm das erste Hypergramm zur Hand. Es handelte sich um einen Hilferuf vom Mars. Durch die Gravitationsstörungen, hervorgerufen von den Schockwellen und der schwankenden Sonnenaktivität, befürchteten die Wissenschaftler, die künstlich erschaffene Atmosphäre könne vollends in den Weltraum entweichen; sie forderten fünfhundert bis tausend Großraumschiffe an, die mit ihren gewaltigen, leistungsstarken Antigravprojektoren aushelfen sollten, bis sich die Situation normalisierte.
    Orchez wandelte den Text in seinem Sinne ab und gab dann an die Rundfunk- und Fernsehstationen und Presseagenturen folgenden Wortlaut durch: »Höchste Alarmstufe auf dem Mars! Die Atmosphäre droht in den Weltraum zu entweichen! Durch eine Reihe unsinniger und

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