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Silberband 063 - Das Tabora

Titel: Silberband 063 - Das Tabora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Terraner starrten ihn ungläubig an.
    Tschubai faßte sich als erster. »Das kann unmöglich ein zentraler Schaltplanet sein«, widersprach er. »Ich erinnere mich noch genau an Stato. Dort war jeder Fußbreit Boden von technischen Anlagen bedeckt. Hier sehe ich nur unberührtes Land und eine einsame Station.«
    »Es gibt noch mehr Stationen«, erklärte Schmitt. »Wenn Sie aufmerksame Beobachter sind, werden Sie feststellen, daß auch Stato II eine vollkommen technifizierte Welt ist. Der Planet hat sieben Hauptkontinente. Auf ihnen sind die wichtigsten Stationen verteilt.«
    Alaska entfernte sich ein paar Schritte vom Tor der Wachsamkeit und blickte an der Station empor. Er konnte weder Lebewesen noch Roboter erkennen.
    Schmitt schien seine Gedanken zu erraten. »Hier lebt niemand«, erklärte er. »Nur das Energiegrab der neun Imaginären befindet sich auf der zweiten zentralen Rechenwelt. Hier ruhen die neun Imaginären seit einer Million Jahren.«
    »In diesem seltsamen Gebäude?«
    Der Cyno verneinte. »Nicht in dieser Station! Sie ist nur der Eingang zu Stato II.«
    Sie bewegten sich langsam über den weichen Boden. Alaska ließ die Blicke über die Energieblasen wandern, die miteinander verwachsen waren.
    »Vor einer Million Jahren«, ergänzte Schmitt, »herrschten die neun Imaginären über das Volk der Cynos. Sie waren gerechte und anständige Herrscher. Sie allein waren in der Lage, beim Eintritt des Todes eine Versteinerung zu verhindern. Sie konnten als Energieballung weiterexistieren. Ihre beiden Diener, die Ewigen Brüder Imago I und Imago II, konnten ebenfalls eine energetische Zustandsform annehmen, als die Götzen den Schwarm übernahmen.«
    Er blieb stehen.
    »Mein Bruder und ich warteten eine Million Jahre auf der Heimatwelt der Terraner auf die Rückkehr des Schwarms. Nun, da die Erde vom Schwarm geschluckt wurde, ist unsere Zeit gekommen.«
    In Alaska stieg ein schrecklicher Verdacht auf. »Wo befindet sich diese Welt?« erkundigte er sich. »Wo steht Stato II?«
    Schmitt machte eine schwache Handbewegung. »Stato II wird von einer riesigen Energieblase umschlossen«, erklärte er. »Die Welt befindet sich im Hyperraum.«
    Seltsamerweise löste diese Eröffnung kaum noch einen Schock in Alaska Saedelaere aus. Die unwirklichen Ereignisse, die sich seit der Zerstörung Statos zugetragen hatten, schienen den Maskenträger abgehärtet zu haben. Unbewußt hatte er damit gerechnet, daß sie Stato II im Hyperraum finden würden. Schließlich hätten sich die alten Cynos kein besseres Versteck ausdenken können.
    Die Zusammenhänge wurden immer deutlicher.
    Vor einer Million Jahren hatten die Götzen offenbar mit Hilfe eines verräterischen Cynos namens Hesze Goort die Macht im Schwarm übernommen. Nun gingen zwei Cynos, die auf geheimnisvolle Weise eine Million Jahre überlebt hatten, daran, den Schwarm für ihr Volk zurückzuerobern und ihn seiner ursprünglichen Bestimmung zuzuführen.
    Wer, so fragte sich Alaska Saedelaere, war der zweite Ewige Bruder? Wer war Imago II?
    Auch dieser Cyno mußte in der Maske eines Menschen auf der Erde leben.
    »Aber Stato II ist nutzlos, wenn die Welt im Hyperraum steht«, hörte Alaska die Mutantin sagen. »Von hier aus können Sie den Schwarm nicht beeinflussen.«
    »Wir werden Stato II in den Schwarm zurückbringen«, versicherte Schmitt. »Auf dieser Welt gibt es entsprechende Schaltanlagen, um diesen Schritt vorzubereiten und auch durchzuführen.« Er hob den Paradimschlüssel. »Das Tabora wird uns alle Wege öffnen.«
    Seit das Tabora in den Paradimschlüssel zurückgekehrt war, konnte Schmitts Zuversicht nicht mehr erschüttert werden. Alaska jedoch hatte immer mehr den Eindruck, daß er und seine terranischen Begleiter zu Randfiguren bei einem Spiel von kosmischen Ausmaßen geworden waren.
    Schon wiederholt hatte Schmitt zum Ausdruck gebracht, daß die Rolle der Menschheit bedeutungslos war. Alaska wehrte sich gegen diese Vorstellung, aber er konnte nicht leugnen, daß das Volk der Cynos in Ereignisse verstrickt war, von denen auf der Erde vor zehn Jahren niemand etwas geahnt hatte.
    Andererseits war es nicht sicher, ob Schmitt überhaupt wußte, welche Rolle die Menschheit bei diesem universellen Ereignis übernommen hatte. Vielleicht war auch Schmitt nicht in der Lage, alle Zusammenhänge zu erkennen. Die Cynos waren im Grunde genommen nur die Handlanger einer unbekannten Macht. Jene, die den Schwarm erbaut hatten, waren die eigentlichen Spieler, die

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