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Silberband 063 - Das Tabora

Titel: Silberband 063 - Das Tabora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gelungen ist, einen von uns zu töten.«
    »Ja«, gab Schmitt niedergeschlagen zu. »Ich hätte es fast geschafft, doch dann gelang es der Energiemumie, mich für einen Augenblick in ihre Lage zu versetzen. Sie ließ mich fühlen, was sie fühlte. Da gab ich auf. Ich weiß nicht, ob ich die Kraft für einen neuen Versuch habe.«
    »Du kannst bei mir beginnen«, schlug Tanfact AU'Berchere vor.
    »Nein!« dachte Imago I entsetzt. »Alles, nur das nicht!«
    »Du hast keine andere Möglichkeit!«
    Schmitt fühlte sich ausgehöhlt und kraftlos. Er wünschte, sein Bruder wäre bei ihm gewesen. In seiner Hilflosigkeit schickte er ein paar verzweifelte Rufe an Imago II, aber er war nicht sicher, ob dieser ihn verstehen konnte.
    Tanfact AU'Berchere störte ihn nicht.
    Schließlich dachte Schmitt: »Ich muß es noch einmal versuchen. Diesmal werde ich mich vor allen Gedanken verschließen und nur meinen Auftrag ausführen.«
    »Ich muß dir etwas mitteilen«, dachte der Imaginäre. »Es wird dir alles erklären. Die Imaginären reagieren nicht so, wie du erwartet hast. Sie wehren sich gegen ihr Ende. Mich erstaunt das nicht. Es mußte so kommen, nachdem sie so lange Zeit in Negativ-Kontakt standen.«
    »Negativ-Kontakt?« wiederholte Schmitt ratlos.
    »Es gibt nur noch acht Imaginäre!« dachte Tanfact AU'Berchere.
    Die Gedanken des Ewigen Bruders wirbelten durcheinander. Er verlor in seiner Erregung den Kontakt zu dem Imaginären.
    »Also ist einer bereits tot?« fragte er nach einer Weile.
    »Ja«, stimmte Tanfact AU'Berchere zu.
    »Aber … aber alle neun Energiegrüfte sind besetzt!«
    »In acht davon existieren Imaginäre«, berichtete Tanfact AU'Berchere. »In der neunten jedoch lebt der größte Verräter, den unser Volk jemals hervorgebracht hat: Hesze Goort!«

24.
    Schmitts erste Reaktion nach Überwindung des Schocks war Ungläubigkeit. Der Name jenes Cynos, der für alles verantwortlich war, was die Karduuhls angerichtet hatten, traf den Ewigen Bruder wie ein körperlicher Schlag.
    »Es gelang dem Verräter, mit Hilfe der Karduuhls eine der Grüfte aufzusprengen und in sie einzudringen«, berichtete Tanfact AU'Berchere. »Er tötete den Imaginären und nahm dessen Stelle ein.«
    »Das ist unmöglich«, dachte Schmitt. Fast hätte er sich von dem Imaginären überrumpeln lassen. »Hesze Goort hat niemals eine Existenzform erreicht, die ihm ein Leben in einer Gruft ermöglicht hätte. Außerdem kann nur ein Ewiger Bruder einen Imaginären töten. Aber es gibt einen dritten Grund, der mir beweist, daß du nicht die Wahrheit berichtest. Die Karduuhls hätten niemals geholfen, einen der neun Imaginären zu vernichten, denn die Folgen wären für sie schrecklich gewesen.«
    Er erhielt keine Antwort. Schmitt begriff, daß Tanfact AU'Berchere ihm niemals die Wahrheit berichten würde.
    Aber der Imaginäre hatte dafür gesorgt, daß Schmitt sich Gedanken machte, ob die Behauptungen nicht richtig sein könnten. Vielleicht hatte Hesze Goort Wege gefunden, um doch eine höhere Zustandsform zu erreichen. Ebensogut konnte es ihm gelungen sein, einen der Imaginären zu töten.
    Der Tod eines Imaginären konnte von den Karduuhls unter Umständen ertragen worden sein. Vielleicht hatten sie dieses ungeheure Risiko auf sich genommen, um Hesze Goort für den entscheidenden Verrat zu entlohnen.
    Auch jetzt schwieg Tanfact AU'Berchere. Er überließ Imago I seinen Überlegungen.
    »Ich denke, daß du mich belogen hast«, dachte Schmitt nach einiger Zeit. »Aber du hast mich mißtrauisch gemacht. Du könntest die Wahrheit berichtet haben.« Er hob den Paradimschlüssel. »Du könntest Hesze Goort sein!«
    Ja! dachte Schmitt. Wie wollte er feststellen, welcher der Imaginären der Verräter war? Der uralte Haß gegen Hesze Goort drohte ihn zu überwältigen. Er zwang sich zur Ruhe.
    »Ich bin Hesze Goort!« dachte das Ding, das sich mit Schmitt zusammen in einer Gruft befand, in diesem Augenblick. »Spürst du nicht, daß ich der einzige Imaginäre bin, der sich bereitwillig töten lassen will? Warum, glaubst du, ist das so?«
    Schmitt war wie benommen. Er glitt mit den Händen über den Zylinder, in dem das Tabora in diesem Augenblick höchste Aktivität entfaltete.
    »Ich bin Hesze Goort«, wiederholte die Energiemumie. »Meine Tat habe ich längst bereut. Ich kann sie nur mit meinem Tod sühnen.«
    Hesze Goort! Schmitt konnte an nichts anderes mehr denken.
    »Am Anfang habe ich versucht, die anderen davon zu überzeugen, daß die

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