Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 063 - Das Tabora

Titel: Silberband 063 - Das Tabora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
das Innere der Urne. Dort lag – in einer Konservierungs- oder Nährflüssigkeit – ein Wesen zusammengerollt, das einer Fledermaus ähnlich sah, jedoch viel größer war und wahrscheinlich eine Flügelspanne von eineinhalb Metern besaß. Gucky vermutete, daß sich das Wesen im Tiefschlaf befand.
    Er fragte sich schaudernd, ob man es weckte, wenn man den Deckel entfernte und wollte ihn schnell wieder zuschrauben. Da ertönte von der Kellertreppe her eine befehlende Stimme: »Wirf die Waffe weg, Kriecher.«
    Gucky drehte sich um und sah, wie vier Artefoker nacheinander das Gewölbe betraten. Sie hielten Pistolen in ihren zierlichen Händen und zielten damit auf ihn. Obwohl Gucky keine Ahnung von der Zielgenauigkeit und Schußkraft dieser Waffen hatte, hielt er es für besser, die vier nicht herauszufordern.
    »Hat Wayar euch geschickt?« fragte er.
    »Jawohl, aber nicht, um dich freundschaftlich zu umarmen«, sagte der zuerst erschienene Artefoker. »Und jetzt wirf die Waffe weg!«
    Als Gucky dieser Aufforderung nicht rasch genug nachkam, drückte der Artefoker seine Pistole ab. Eine Detonation wie von einem Geschütz erklang, und Gucky spürte, wie ihn die Wucht eines Geschosses gegen die Wand schleuderte. Dabei entfiel ihm der Paralysator. Er glaubte, das großkalibrige Projektil würde ihn zerschmettern, dabei verspürte er nicht einmal den geringsten Schmerz. Er erkannte auch sofort wieso – das Projektil hatte nur das Biomolplast durchschlagen, aber seinen Körper nicht einmal gestreift.
    »Wieso kommt aus der Wunde kein Tropfen gelben Blutes?« wunderte sich einer der Artefoker. Die anderen wurden ebenfalls mißtrauisch.
    »Dreh dich um!« befahl ihr Anführer. Nachdem Gucky dem Befehl nachgekommen war, trat der Artefoker hinter ihn und drückte mit dem Lauf der Waffe gegen eine bestimmte Stelle seines Rückens. Gucky erinnerte sich noch gut daran, wie Varfa mit den Fingern seiner Pseudopodien gegen die gleiche Stelle gedrückt hatte und auf diese Weise Selbstmord begangen hatte.
    »Der fällt nicht um!« rief der Artefoker verblüfft. Und dann: »Das ist kein Kriecher, sondern ein Pai'uhn K'asaltic.«
    »Wenn das stimmt, dann sind auch Rhodan und die anderen Vielgestaltige mit den flinken Händen!«
    Gucky hatte keine Ahnung, für wen sie ihn hielten, er wußte nur, daß seine Maske durchschaut worden war. Und plötzlich erinnerte er sich wieder des Wesens in der Urne. Es mußte sich dabei um die Bestie handeln, von der Hayg gesprochen hatte und wahrscheinlich erwachte sie aus dem Tiefschlaf, wenn man den Verschluß öffnete!
    Der Mausbiber hörte hinter sich ein Geräusch, das sich wie das Flattern von Flügeln anhörte und rief: »Achtung! Die Urne!«
    Seine Worte waren noch nicht verhallt, als er einen Schmerzensschrei vernahm. Schüsse lösten sich aus den Waffen der Artefoker, die sich in dem Kellergewölbe wie Bombenexplosionen anhörten.
    Gucky wirbelte herum und sah, wie das fledermausähnliche Tier über den Artefokern kreiste und mit Krallen und einer langen mit Widerhaken bewehrten Zunge, die es aus dem breiten Maul blitzartig hervorschnellen ließ, auf sie einschlug.
    Ein Artefoker lag blutüberströmt auf dem Boden, ein zweiter brach gerade leblos zusammen. Die beiden anderen schossen blindlings um sich und versuchten sich auf die Treppe zurückzuziehen.
    Ohne lange zu überlegen, griff Gucky nach seinem Paralysator und schoß die fliegende Bestie mit einem breitgefächerten Lähmstrahl ab. Das Tier fiel zu Boden, zuckte noch einige Male und blieb dann reglos liegen.
    »Du hast das Tabora getötet!« schrie einer der überlebenden Artefoker von der Treppe her. »Das kostet auch dich das Leben.«
    »Mit dieser Waffe kann man nicht töten«, verteidigte sich Gucky. »Ich habe das Tier nur für einige Zeit gelähmt.«
    »Wie dem auch sei – wirf die Waffe zu mir«, befahl der Artefoker. Gucky blieb keine andere Wahl, als diesem Befehl nachzukommen. Er schleuderte den Paralysator in Richtung der Kellertür.
    Der Artefoker hob ihn auf und richtete ihn auf Gucky. »Wenn das wirklich eine Lähmpistole ist, dann wirst du gleich ein sehr hilfloser Pai'uhn K'asaltic sein«, sagte der Artefoker und drückte ab.
    Gucky lag gelähmt auf der Seite. Er konnte sehen und hören, was um ihn vorging, aber es war ihm nicht möglich, auch nur einen Muskel zu bewegen. Sein Körper gehorchte ihm einfach nicht mehr. Nach einiger Zeit gelang es ihm, den Kopf zu wenden und sich umzusehen. Die Paralyse ging sogar so

Weitere Kostenlose Bücher