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Silberband 063 - Das Tabora

Titel: Silberband 063 - Das Tabora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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als einen halben Meter hoch ist das Tabora …«
    »Ich habe so eine Flasche!« rief jemand und unterbrach Rhodans Rede. Einer der Pai'uhn hatte sich erhoben und kam langsam auf die Rednertribüne zu. »Ich holte sie einst von einem gut bewachten Planeten und brachte sie mit. Wollt ihr sie sehen?«
    Rhodan sagte schnell noch einige belanglose Sätze, ehe er das Podium verließ und zu dem angeblichen Besitzer des Tabora ging. Er reichte ihm die Hand.
    »Zeigen Sie uns die Flasche, bitte. Vielleicht ist es nur eine gute Nachbildung, aber vielleicht gebührt Ihnen der Ruhm, von dem ich gesprochen habe.«
    »Ich wohne auf der anderen Seite der Insel. Es ist ein ziemlich weiter Weg von hier.«
    Rhodan nickte Gucky zu, der herbeigekommen war. »Unser Freund, der Meisterdieb, wird Sie begleiten.«
    Kaum jemand hatte auf den Zwischenfall geachtet, denn was sollte an einer gewöhnlichen Glasflasche schon so bedeutend sein? Das Fest ging weiter, und es stellte sich heraus, daß die goldfarbene Flüssigkeit eine Substanz enthielt, die leicht berauschte. Gucky und Rhodan wechselten einige Worte, dann nahm der Mausbiber die Hand des Pai'uhn, der Pol Gro hieß, und teleportierte zur anderen Seite der Insel.
    Drei weitere Sprünge waren nötig, sie ans Ziel zu bringen.
    Pol Gro hauste in einer Höhle direkt am Ufer des Meeres. Der Boden war mit feuchten Algen bedeckt, und mehr als einmal drangen die Wellen in die primitive Behausung ein und zwangen den Mausbiber, sich mit einem Sprung auf einen Stein vor einem unfreiwilligen Bad zu retten.
    Auf einem in Stein gehauenen Regal, mehr einer Nische, stand eine bauchige, dunkle Flasche, gut sechzig Zentimeter hoch und mit langem, schlanken Hals. Was in der Flasche war, konnte Gucky von seinem Standort aus nicht sehen.
    »Das ist sie«, sagte Pol Gro stolz. Er hatte seiner Beute bisher noch nie besondere Bedeutung zugemessen. »Sieh sie dir an, Freund.«
    Gucky holte sich die Flasche telekinetisch herbei und stellte fest, daß sie nicht verschlossen war. Als er einen Blick in ihr Inneres warf, glaubte er seinen Augen nicht trauen zu können.
    Er sah ein goldfarbenes Wogen und Wallen im Innern der Flasche, das unwirklich und schemenhaft wirkte. Das, was in der Flasche war, blieb ohne feste Substanz, wirkte wie farbiges Gas, machte aber nicht den Versuch, die Flasche zu verlassen. Das also sollte das wertvolle Tabora sein?
    Gucky überkamen ernsthafte Zweifel an der Aussage des Cyno, aber er wollte keinen Fehler begehen. Stehlen konnte er die Flasche nicht mehr, ohne gegen die Gesetze dieser Welt zu verstoßen, aber vielleicht gab es eine andere Möglichkeit.
    »Hat die Flasche einen Wert für dich?« fragte er den Dieb.
    »Nein, praktisch hat sie keinen Wert. Selbst wenn es sich dabei um das von euch gesuchte Tabora handelt, und selbst dann, wenn dieses Tabora der größte Schatz des Universums wäre, spielt der Besitz keine Rolle. Wichtig ist nur, wer es gestohlen hat, und das bin ich gewesen. Wenn ich dir die Flasche schenke, bleibt der Ruhm bei mir – und nur der Ruhm ist wichtig, nicht der Besitz.«
    Das war eine lange Rede, stellte Gucky fest. Sie genügte.
    »Würdest du mir die Flasche schenken? Der Ruhm bleibt bei dir.«
    »Du kannst sie haben – sie hat mich schon immer gestört.«
    »Danke.« Der Mausbiber nahm die Flasche hoch und stellte fest, daß sie erstaunlich leicht war. Vielleicht kam ihm das aber auch nur so vor, weil er mit mehr Gewicht gerechnet hatte. »Warum hat sie dich eigentlich gestört?«
    »Weil sie manchmal zu mir sprach«, sagte Pol Gro.
    Gucky verbarg seine Überraschung. Er preßte die bauchige Flasche fest gegen seinen kleinen Körper.
    »Vielleicht kann ich mit ihr reden«, sagte er und teleportierte blind in das Innere der großen Insel hinein.
    Telekinetisch fing er sich ab, als er einige hundert Meter über einem bewaldeten Gebirge rematerialisierte. Dann landete er sanft auf einer Lichtung, nachdem er sich davon überzeugt hatte, daß die Gegend unbewohnt war. Für die Pai'uhns war es hier wohl zu trocken. Vorsichtig setzte er die Flasche ab und betrachtete sie.
    Die Bemerkung Pol Gros, die Flasche hätte zu ihm gesprochen, ließ ihn annehmen, daß es sich in der Tat um das Tabora handelte, wenn er auch noch immer nicht begriff, wieso man den Schwarm indirekt beherrschen sollte, wenn man es besaß.
    Er beugte sich vor, um besser in den engen Hals hineinschauen zu können. Das goldfarbene Wogen war geblieben, schien sogar intensiver geworden zu

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