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Silberband 063 - Das Tabora

Titel: Silberband 063 - Das Tabora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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in einer Flasche imstande sei, derartige technische Wunder zu vollbringen. Aber dann wiederum sagte er sich, daß er immerhin telepathischen Kontakt mit dem Inhalt seiner Flasche habe.
    »Verzeih mir die Zweifel«, dachte er intensiver. »Kannst du mir mehr Erklärungen geben?«
    »Du bist mein Freund, das weiß ich. Einen Telepathen kann man nicht belügen. Aber ich kann dir nicht mehr sagen als das, was ich bereits sagte. Niemand kann mich zwingen, etwas zu tun, was ich nicht tun möchte. Aber glaub nur nicht, meine einzige Fähigkeit bestünde darin, diese zweite Justierungswelt im Normalraum zu rematerialisieren! Ich kann noch viel mehr, doch frag mich nicht danach. Noch nicht!«
    Gucky begann zu begreifen, was ihm da in die Hände gespielt worden war. Das Tabora bezeichnete ihn als seinen Freund. Und nur ein wahrer Freund konnte dem Tabora sagen, was es zu tun habe.
    Die Möglichkeiten waren grenzenlos. Oder hatten sie Grenzen?
    »Du handelst niemals selbständig?«
    »Niemals«, antwortete das Tabora sofort. »Ich handle niemals von mir aus. Aber ich tue alles, was mir ein guter Freund sagt, wenn es gut und gerechtfertigt erscheint. Dazu wurde ich erschaffen.«
    Die schwarze, bauchige Flasche stand auf dem Tisch in Rhodans Kabine. In der Kommandozentrale bereitete Matakin den Start vor.
    Arman Signo, Fellmer Lloyd, Lord Zwiebus und der Mausbiber saßen in bequemen Sesseln. Sie schwiegen. Der Bericht Guckys hatte sie sichtlich beeindruckt.
    Fellmer Lloyd konnte keinen mentalen Kontakt mit dem Tabora erhalten.
    Rhodan sagte: »Falls das Tabora unserem Gucky gehorcht, dürfte uns die Möglichkeit in die Hand gegeben worden sein, mit den Götzen zu verhandeln. Die Beherrscher des Schwarms werden Wert darauf legen, wieder Transitionen vornehmen zu können. Und was noch wichtiger ist: Sie werden den Schmiegeschirm wieder durchstoßen und die Gebärflotten der Karties hinauslassen können. Wenn das alles keine gute Verhandlungsgrundlage ergibt, weiß ich nicht, was wir noch tun müßten, um sie an den grünen Tisch zu bringen.«
    »Wir werden jedenfalls mit ihnen reden«, meinte Fellmer Lloyd vorsichtig wie immer.
    Arman Signo erhob sich: »Ich möchte mich in meine Kabine zurückziehen. Der Zweck unserer Expedition wurde erreicht.«
    »Wir haben Ihnen zu danken«, sagte Rhodan einfach. »Was geschieht nun mit dem Tabora?«
    Ehe der Cyno antworten konnte, rief Gucky schnell: »Ich nehme es mit in meine Kabine. Bei mir ist es sicher aufgehoben.«
    »Einverstanden.« Rhodan gab das Zeichen zum Aufbruch. »Nach der ersten Etappe tritt eine Ruheperiode ein, dann unterhalten wir uns weiter. Die nächsten Schritte müssen sorgfältig überlegt sein. Meine Herren, ich danke Ihnen.« Er deutete auf die Flasche mit dem Tabora und sagte zu Gucky: »Du bist mir dafür verantwortlich, Kleiner. Nimm es mit in deine Kabine, und da bleibt es auch vorerst.«
    »Wir haben ja niemand an Bord der KAPELLA, der klaut«, gab Gucky zurück und grinste. »Wenn wir auch alle Ehrenmitglieder des Vereins der Meisterdiebe sind.«
    Rhodan lächelte flüchtig. »Ich denke, das sollten wir besser vergessen«, riet er und öffnete die Tür.
    Gucky preßte die bauchige Flasche fest gegen seinen Körper und verließ als erster Rhodans Kabine. Er verzichtete auf eine Teleportation und ging zu Fuß. Der Weg war nicht weit. Sorgfältig verschloß er die Kabinentür hinter sich. Er stellte die Flasche auf den Tisch.
    »Das waren ein paar turbulente Tage«, sagte er laut zu dem Tabora, obwohl das geheimnisvolle Wesen in der Flasche jeden seiner bloßen Gedanken einwandfrei verstand. »Aber sie haben sich gelohnt. Wir haben dich gefunden, Tabora, und wir sind Freunde geworden.«
    »Es ist gut, einen Freund zu haben«, erwiderte das Tabora.
    »Und ob das gut ist!« stimmte Gucky zu und warf sich auf sein Bett. »Zusammen werden wir eine Menge tun können, wenn ich auch nicht weiß, was du alles kannst. Stehst du dort gut, oder wünschst du einen besseren Platz?«
    »Du kannst jetzt schlafen«, lautete die einfache Antwort.
    Genau das hatte Gucky auch vor. Der Start der KAPELLA interessierte ihn nicht mehr. Er hatte auch keine Ahnung, wohin der Flug nun ging. Sie hatten das Tabora gefunden, und damit basta.
    Hinter der KAPELLA blieb die blaue Riesensonne Ghoghor mit ihren neunundzwanzig Planeten zurück. Sie verschwand, als das Schiff in den Linearraum eintauchte.

12.
    Im Nichts
    Er besaß keine Augen, aber er konnte sehen! Er besaß kein Gehirn, aber er

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