Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 064 - Die Stimmen der Qual

Titel: Silberband 064 - Die Stimmen der Qual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
die Hände vor dem gewaltigen Bauch gefaltet gehalten. Jetzt beugte sich der Riese zu Tatcher a Hainu hinab, riß das rechte Auge beängstigend weit auf und starrte den Galaktogeologen forschend an.
    »Wenn Erwachsene sich unterhalten, Tatcher, sollten alle Knirpse unter 1,53 Meter den Mund halten.«
    »Ich bin 1,52!« rief Tatcher a Hainu wütend.
    Der Ultrafrequenz-Ingenieur ließ sich nicht anmerken, wie sehr er sich darüber freute, daß der Marsgeborene prompt auf ihn hereingefallen war, und erwiderte: »Eben – das ist ein Zentimeter zu wenig. Also Ruhe jetzt!«
    Dalaimoc Rorvic richtete sich zu seiner vollen Höhe von 2,10 Meter auf, faltete seine Hände wieder vor dem Kugelbauch und spähte drohend mit einem Auge auf Tatcher a Hainu hinab.
    »Wir haben jetzt andere Sorgen, Tatcher«, sagte Rhodan besänftigend. Er wandte sich an Alaska Saedelaere. »Ist das Robotkommando fertig?«
    »Alles ist bereit.«
    »Gut, dann warten wir jetzt nicht mehr länger. Fertigmachen zum Ausschleusen und Abregnen. Das Einsatzkommando wird unsere Hilfe dringend benötigen. Die nächste Beeinflussungswelle läßt vermutlich nicht mehr lange auf sich warten, und bis dahin müssen die Roboter unten sein und Atlan unterstützen können. Dazu setzen wir drei Luftgleiter ab.«
    »Sie rechnen damit, daß wir uns zurückziehen müssen?« fragte Mentro Kosum.
    Rhodan nickte. »So ist es, Mentro. Atlan muß die Möglichkeiten haben, sich notfalls zur OSSATA durchzuschlagen. Dabei können ihm die Luftgleiter sehr dienlich sein. Alles klar? Ich mache noch einmal darauf aufmerksam: Keines der Hilfsgeräte darf über biologische Zusätze verfügen. Wir müssen uns auf die reine Mechanik verlassen.«
    Alaska Saedelaere, der ein kurzes Interkomgespräch geführt hatte, kehrte zu Rhodan zurück. »Es ist alles entsprechend vorbereitet«, sagte er.
    Rhodan ging zum Konferenztisch in der Zentrale und setzte sich. Er blätterte die Aktenfolien durch, die darauf lagen.
    »Neue Informationen sind noch nicht hinzugekommen«, stellte Alaska fest. Er drückte auf eine Taste unter einem Informationsschirm. Das Bild erhellte sich sofort.
    Rhodan konnte die zusammengefaßten Beobachtungsergebnisse der Wissenschaftler und Ortungsoffiziere ablesen. Alaska Saedelaere setzte sich neben ihn.
    »Unsere Spezialisten sind sich darüber einig, daß die Asporcos tatsächlich eine Zivilisationsstufe erreicht haben, die der Erde im Jahre 2000 weitgehend gleicht. Flugzeuge sind mit atomaren Triebwerken ausgerüstet. Auch die Seeschiffahrt und die schnellen bodengebundenen Verkehrsverbindungen sind mit Motoren ausgestattet, die bereits einen beachtlichen technischen Leistungsstand verraten. Militärische Einrichtungen aber sind nicht sehr zahlreich vertreten.«
    »Nur in der Nähe des abgestürzten Riesenmeteors scheint es Waffen aller Art zu geben.« Rhodan deutete auf den Bildschirm, auf dem eine Abbildung mit mehreren Großraketen erschien. »Sogar Atomgeschosse sind vorhanden. Immerhin beachtlich für eine Zivilisation, die keine Kriege zu kennen scheint.«
    »Alles konzentriert sich auf den Meteor. Ihn scheint man mit allen Mitteln schützen zu wollen.«
    Rhodan nahm die Information, die in schneller Folge über den Bildschirm lief, schweigend in sich auf. Für die TIMOR bestand offensichtlich keine allzu große Gefahr. Der HÜ-Schirm war nach Ansicht der Experten den Offensivwaffen der Asporcos gewachsen.
    »Sie leben auf einem Pulverfaß«, sagte Rhodan und schaltete das Gerät ab.
    Alaska Saedelaere blickte ihn fragend an.
    »Denken Sie an die Stimmen der Qual«, begründete Rhodan. Eine steile Falte erschien auf seiner Stirn. »Nach unseren bisherigen Erfahrungen verlieren die Asporcos während der Beeinflussungswelle die Beherrschung über sich selbst. Sie wissen nicht mehr, was sie tun, und schlagen dann mit Parakräften blind um sich. Seltsamerweise kommt es dabei fast ausschließlich zu negativen Auswirkungen, also zu Zerstörungen. Das läßt immerhin interessante Schlüsse auf die Psyche der offensichtlich so friedfertigen Bewohner dieses Planeten zu.«
    »Vielleicht ist dieses pazifistische Bild nur eine Täuschung«, vermutete Alaska.
    Rhodan schüttelte den Kopf. »Nein, daran glaube ich nicht. Seltsam ist zwar, daß eine solche Zivilisation wie die der Asporcos derartige Waffen entwickelt hat, um den Meteor und alles, was damit zusammenhängt, zu schützen, obwohl ein direkter Feind auf dem Planeten und aus dem Raum doch nicht zu erwarten ist.

Weitere Kostenlose Bücher