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Silberband 064 - Die Stimmen der Qual

Titel: Silberband 064 - Die Stimmen der Qual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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katastrophalen Verdummungswelle allmählich zu erholen begann und seine alte Geschlossenheit zurückgewann, durfte es nicht zu neuen Krisen kommen. Aber nur Perry Rhodan war der Garant für ein in allen Belangen funktionierendes Sternenreich. Andere Kandidaten mochten zwar einen guten Willen haben, doch sie würden bei ernsthaften Schwierigkeiten versagen.
    »Vielleicht«, sagte Rhodan, als würde er die Gedanken seines Sohnes erraten, »begehst du den Fehler, mich zu überschätzen. Es ist Zeit, daß einmal ein anderer die Verantwortung übernimmt. Für viele Menschen bin ich eine Einrichtung geworden, ein Ding wie die Sonne oder der Mond, das einfach da ist und um das man sich nicht zu kümmern braucht.«
    »Gehen auf Landebahn!« rief Mentro Kosum dazwischen. Seine Stimme klang hohl unter der SERT-Haube hervor.
    Auf den Bildschirmen konnten die Raumfahrer die Erde sehen. Rhodan konnte den Umstehenden die Freude über die Heimkehr von den Gesichtern ablesen. Wahrscheinlich hofften sie, daß die ungewisse Furcht endlich weichen würde, wenn sie erst einmal terranischen Boden betreten hatten.
    »Leiten Sie das Landemanöver ein!« befahl Perry Rhodan.
    Er wußte, daß er auf der Erde eine Erklärung abgeben mußte. Das war er der Menschheit schuldig. Er durfte sich der Öffentlichkeit nicht entziehen.
    ***
    ›Waschbär‹ Rakkells war im unteren Drittel der TIMOR angekommen. Er befand sich in der großen Abteilung, wo eine künstliche Photosynthese erzeugt wurde. Dadurch wurde das normale Wachstum von Pflanzen aller Art mit vieltausendfacher Schnelligkeit auf synthetischer Basis nachgeahmt. In diesen Räumen wurden auch die vitaminhaltigen Nahrungsmittel für die Besatzung erzeugt. Als Nebenprodukt fiel wertvoller Frischsauerstoff ab.
    Die Synthesegärten waren menschenleer. Sie wurden vollrobotisch gepflegt. Ein junger Wissenschaftler hatte die Kontrolle über die gesamten Synthesegärten. Hier war einer der einsamsten Plätze im Schiff.
    Rakkells hörte das leise Gurgeln der Wasserversorgung, als er vorsichtig einen der Gärten betrat. Außer diesem Geräusch vernahm er nur das Schlagen seines Herzens und sein angestrengtes Atmen. Ein Gefühl der Beklemmung überfiel ihn.
    Er blieb im Eingang stehen und sah sich um. Viel konnte er nicht erkennen, denn die Syntheseanlagen versperrten ihm den Blick in den hinteren Teil des Raumes.
    Geräuschlos ging er weiter. Was sollte er dem jungen Wissenschaftler, der diese Gärten leitete, sagen, wenn er zufällig mit ihm zusammentraf? Er hob unwillkürlich die Schultern. Das war sein geringstes Problem. Irgendeine Ausrede würde er schon finden.
    Zwischen zwei Tankreihen bewegte er sich auf die andere Seite des Raumes. In diesem Raum war es wärmer als in anderen Teilen des Schiffes, und Chirkio begann zu schwitzen.
    Plötzlich hörte er ein Geräusch, das nicht in die allgemeine Kulisse paßte. Irgend jemand hatte geseufzt oder gestöhnt. Corello! schoß es Rakkells durch den Kopf.
    Ein gezwungenes Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Er machte sich selbst etwas vor. Wahrscheinlich war der junge Wissenschaftler in der Nähe.
    Die Situation war unwirklich. Während an Bord der TIMOR die Landevorbereitungen begannen, suchte er nach einem Mitglied des von Perry Rhodan vor dem Aufbruch der TIMOR vereidigten Neuen Mutantenkorps, das wahrscheinlich völlig zu Unrecht in Zusammenhang mit einigen geheimnisvollen Ereignissen gebracht wurde.
    Perry Rhodan hätte ihn wahrscheinlich für verrückt erklärt. Ein Mann, der sich so verhielt wie Rakkells, mußte damit rechnen, daß man ihn überprüfte. Schließlich hatte Saedelaere den Befehl, den er Rakkells gegeben hatte, wieder zurückgezogen.
    Diese Gedanken ließen den Captain nicht los. Trotzdem ging er weiter. Als er den Durchgang zum nächsten Garten erreicht hatte, sah er Ribald Corello.
    Aber dieses Wesen, das da schlaff im Tragsitz des Spezialroboters hing, hatte kaum noch etwas mit dem alten Corello gemeinsam. Der Mutant mit dem kindlichen Kopf hatte glasige Augen. Er zuckte immer wieder konvulsivisch zusammen.
    Plötzlich begann er zu schreien. Der Roboter machte unkontrolliert wirkende Schritte, offenbar wurde er von Corello falsch geschaltet. Vom ersten Augenblick an hatte Rakkells das Gefühl, daß der Mutant gegen etwas ankämpfte, obwohl außer Corello und dem Captain kein Wesen in diesem Raum zu sehen war.
    Der Roboter prallte gegen einen Tank. Ohne die Sicherheitsgurte wäre Corello aus seinem Sitz geschleudert worden.

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