Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 064 - Die Stimmen der Qual

Titel: Silberband 064 - Die Stimmen der Qual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
daß sie kaum einen Blick aus den Seitenfenstern warfen.
    Rhodan versank in nachdenkliches Schweigen. Auch er war sich über einiges im unklaren, in erster Linie über sich selbst. Sein Vorgehen, wie er es geplant hatte, war zwar korrekt und ehrlich, aber es war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Aber er konnte sich nicht dazu entschließen, seine Gegner mit ihren eigenen Waffen zu schlagen. Er war einsichtig genug, um das als eine Art Trotzreaktion zu erkennen. Im Grunde genommen verlangte er zuviel von der Menschheit. Sie sollte die Hintergründe erkennen, ohne daß er ihr mehr lieferte als den äußeren Rahmen.
    Der Gleiter landete auf dem Dach der Solar Hall. Kein Reporter hatte die Absperrungen durchdringen können, so daß Perry und Atlan ungestört das Innere des Gebäudes betreten konnten. Durch den Antigravlift gelangten sie nach unten.
    Staatsmarschall Reginald Bull kam ihnen entgegen. Die Begrüßung zwischen den drei Männern war nur kurz. Sie kannten sich schon so lange, daß sie sich über ihre Beziehungen zueinander völlig im klaren waren. Die gegenseitige Achtung, die sie füreinander empfanden, mußten sie nicht mehr in Worte kleiden.
    »Es brodelt«, berichtete Bull ohne Umschweife. »Terhera hat Oberwasser. Es sieht weiterhin ganz so aus, als wollte er eine Entscheidung bereits vor dem eigentlichen Wahltermin am ersten August herbeiführen.«
    »Mir ist jeder Termin recht!« sagte Rhodan.
    Bully wollte etwas fragen, doch er fing einen warnenden Blick des Arkoniden auf und schwieg.
    »Kommt!« forderte Rhodan die beiden Freunde auf. »Hören wir uns den Schluß von Terheras Rede an, danach werde ich der Menschheit einiges über die Asporcos und das PEW-Metall zu erzählen haben.«
    ***
    Saedelaere verließ die Schiffskantine, um sich in seine Kabine zu begeben. Der dumpfe Druck wich nicht von seinem Gehirn. Er wollte ein paar Stunden schlafen, weil er sich davon Erholung versprach. Die Erinnerung an irgend etwas Unbestimmtes quälte ihn noch immer.
    An Bord war es verhältnismäßig still. Vor wenigen Minuten hatten die Roboteinheiten des Versorgungskommandos die TIMOR wieder verlassen. Der Schwere Kreuzer war in rasender Eile frisch verproviantiert worden. Nun waren die Spezialisten dabei, die wichtigsten Geräte zu überprüfen. Frischwasser wurde an Bord gebracht. Die einzelnen Räume wurden desinfiziert und durchlüftet.
    Alle diese Arbeiten hätten jeden Augenblick unterbrochen werden können. Die TIMOR war startbereit.
    Seltsamerweise fand sich die Besatzung damit ab, daß niemand außer Rhodan und Atlan das Schiff verlassen konnte. Normal wäre es gewesen, daß die Raumfahrer auf den ihnen zustehenden Landurlaub gedrungen hätten. Doch niemand schien besondere Lust zu spüren, die TIMOR zu verlassen.
    Auf dem Weg in seine Kabine traf Saedelaere mit ein paar Besatzungsmitgliedern zusammen. Sie grüßten scheu und schienen froh zu sein, nicht in ein Gespräch verwickelt zu werden.
    Das gegenseitige Mißtrauen war unverkennbar, wenn auch niemand den Grund dafür hätte nennen können. Alle Gefühle schienen sich nur noch in unterschwelligen Bereichen abzuspielen.
    Alaska öffnete die Tür zu seiner Kabine … und erlitt einen Schock.
    Vor ihm stand Kytoma.
    ***
    Perry Rhodan hatte seine Rede beendet. Von Anfang an hatte er nicht mit starkem Beifall gerechnet, doch das betretene Schweigen auch in den Reihen der Rhodanisten überraschte ihn. Der Großadministrator hatte den Parlamentariern einen knappen, aber eindringlichen Bericht von den Vorgängen im System der Asporcos gegeben. Abschließend hatte er sie aufgefordert, einer Hilfsaktion für die Asporcos zuzustimmen. Doch er hatte keine Reaktion erzielt.
    Seine politischen Freunde waren von dieser Rede offenbar peinlich berührt worden. Die politischen Feinde Rhodans triumphierten. Auf den Plätzen, wo die Abgeordneten der SGIL saßen, sah Rhodan höhnische Gesichter.
    Bully seufzte, als Rhodan in die Loge der Administration zurückkehrte.
    »Du bist Terhera in die Falle gegangen«, sagte der Staatsmarschall. »Der Marschall hat prophezeit, daß du eine politische Schlappe durch die Signalisierung einer außerirdischen Gefahr ausgleichen wolltest. In den Augen der Abgeordneten sieht es so aus, als wäre genau das eingetreten.«
    »Was?« entfuhr es Rhodan.
    Bully deutete zum Rednerpult, wo jetzt Terhera erschien. »Du kannst es dir selbst anhören!«
    Terhera hielt eine ironische Rede, in der er Rhodan Abenteuerlust und charakterliche

Weitere Kostenlose Bücher