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Silberband 064 - Die Stimmen der Qual

Titel: Silberband 064 - Die Stimmen der Qual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Telepath.
    Er hob das Mädchen vom Boden auf und trug es auf den Korridor. Im Hintergrund sah er eine offenstehende Tür, die in den Hof hinausführte. Draußen war es dunkel.
    Das Haus bebte. Es war nicht auszuschließen, daß es in sich zusammenfallen würde.
    Mit dem Kind in den Armen rannte Lloyd auf den Hof hinaus. Einen Augenblick blieb er unschlüssig stehen. Er mußte sich orientieren. Was sollte er tun, um Alaska und den Fremden, der offensichtlich der Vater des verletzten Kindes war, zu retten?
    Er legte das Mädchen auf den Boden und drehte sich um, um wieder ins Haus zu gehen.
    Über ihm wurde ein Fenster aufgerissen. Tschubais Silhouette zeichnete sich gegen den hellen Raum im Hintergrund ab. Der Teleporter hatte einen Arm ausgestreckt und deutete in die Dunkelheit.
    »Da!« schrie er. »Da kommt er!«
    In Tschubais Stimme schwang Furcht mit. Mit aufgerissenen Augen starrte Lloyd in die Dunkelheit, doch er konnte nichts sehen. Er war sich jedoch der Nähe einer Bedrohung bewußt. Irgendwo vor ihm in der Nacht war Corello. Plötzlich wurde sich der Telepath bewußt, daß Ras und er einen schweren Fehler begangen hatten: Sie hatten Ribald unterschätzt.
    Lloyd glaubte, vor sich einen Schatten zu sehen. Er spürte, wie parapsychische Impulse nach ihm griffen. Bisher hatte er sich immer für immun gehalten, doch die psionische Energie war so stark, daß er ihr kaum standhalten konnte. Er merkte, daß er zu zittern anfing.
    Ein Scheinwerfer flammte auf. Er gehörte zur Ausrüstung von Corellos Trageroboter. In Licht gebadet, stand Lloyd vor dem Ausgang des Hauses. Das Kind zu seinen Füßen weinte jetzt nicht mehr. Lloyd hoffte, daß es das Bewußtsein verloren hatte.
    »Fellmer!« krächzte Tschubai. »Er will mich zwingen, daß ich mich aus dem Fenster stürze.«
    »Corello!« schrie Lloyd auf. »Corello! Wissen Sie noch, wer Sie sind?«
    Im Licht, das aus dem Haus fiel, konnte er jetzt die Umrisse des Roboters ausmachen. Corello war ein dunkler Schatten oben im Tragsitz. Der Chef des Mutantenkorps wollte seinen Paralysator heben, doch er hatte einfach nicht die Kraft dazu.
    In diesem Augenblick kam Alaska aus dem Haus getaumelt. Es war erstaunlich, daß er die Nervenlähmung so schnell überstanden hatte. Corello mußte große Macht über ihn haben. Saedelaere hielt einen Beutel in den Händen. Er kam an Lloyd vorüber, ohne ihn zu beachten.
    »Bleiben Sie stehen, Alaska!« rief Lloyd verzweifelt.
    Saedelaere ignorierte ihn. Er näherte sich Corello.
    Tschubai materialisierte neben Lloyd. Der Teleporter hatte sich mit einem Sprung aus der gefährlichen Zone oben am Fenster in Sicherheit gebracht.
    Auf dem dunklen Gesicht des Afroterraners glänzten ein paar Schweißtropfen im Scheinwerferlicht. »Ich werde ihn aufhalten!« sagte er mit dumpfer Stimme.
    Entsetzt sah Lloyd, daß Ras den Strahler aus dem Gürtel zog. »Ras!« schrie er auf. »Nicht, Ras! Das dürfen Sie nicht!«
    Doch der Teleporter war wie von Sinnen. Er hob die Waffe und schoß blindlings in die Dunkelheit. Lloyd warf sich auf den Freund und wollte ihm die Waffe entreißen. Er wurde von einem Ellenbogenstoß Tschubais getroffen und krümmte sich zusammen. Als er sich aufrichtete, schoß Ras abermals.
    »Aufhören!« Lloyds Stimme überschlug sich. Er begriff, daß Tschubai die Kontrolle über sich verloren hatte und völlig instinktiv handelte. Doch er durfte Saedelaere oder Corello nicht töten.
    In der Sekunde, in der Lloyd starr vor Entsetzen seinen Freund anstarrte, explodierte der Trageroboter Corellos. In einem nicht meßbaren Zeitraum sah Lloyd die Umgebung mit überdeutlicher Schärfe. Corello wurde aus dem Sitz des Roboters geschleudert und prallte ein paar Meter entfernt auf den Boden. Alaska Saedelaere hatte beide Arme instinktiv hochgerissen, um sich vor der Stichflamme zu schützen. Die Druckwelle riß ihn zu Boden.
    »Sie haben getroffen!« sagte Lloyd.
    Der parapsychische Druck wich von seinem Kopf. Das bedeutete, daß Corello inaktiv war. Alles in Lloyd verkrampfte sich. Was, wenn Tschubai den Mutanten getötet hatte?
    »Kommen Sie!« rief er Tschubai zu. »Wir müssen nachsehen, was passiert ist.«
    Sie bewegten sich nebeneinander durch die Dunkelheit, langsam und zögernd, als wollten sie die Konfrontation mit einem schrecklichen Anblick möglichst lange aufschieben.
    Am anderen Ende des Tales flammten Scheinwerfer auf. Die ersten Suchkommandos tauchten auf. Sie würden in wenigen Augenblicken hier sein.
    Lloyd sah sich

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