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Silberband 064 - Die Stimmen der Qual

Titel: Silberband 064 - Die Stimmen der Qual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und erwarteten die TIMOR, die hoch über ihnen jenseits der Atmosphäre ihre Bahn zog.

14.
    Gucky streckte Rhodan den Arm entgegen.
    »Nein, sie können natürlich nicht hinein ins Schiff – jetzt wenigstens nicht mehr. Faren Dan hat den HÜ-Schirm eingeschaltet, auf Automatik. Er kann von außen mit einem Funkschlüssel abgeschaltet werden, und den Funkschlüssel habe ich!«
    Rhodan betrachtete das winzige Gerät am Armband des Mausbibers. »Sehr schön, da werden die Asporcos wenig Freude haben.«
    »Sie können sich die OSSATA in aller Ruhe von außen betrachten.«
    Mentro Kosum, der noch immer die SERT-Haube trug, fragte: »Bleiben wir vorerst in der Umlaufbahn, Sir?«
    »Vorerst ja. Korrigieren Sie den Kurs derart, daß wir beim nächsten Mal den Monolithen direkt überfliegen.« Er wandte sich wieder an den Mausbiber: »Faren Dan und die anderen Techniker sind dabei, die Speicherspulen der OSSATA zu überprüfen. Wir werden in Kürze eine Zusammenfassung erhalten. Vielleicht hat man das Bergwerk entdeckt.«
    »Was ist das für ein Monolith?« wollte Gucky wissen. Auch Ras Tschubai hatte keine Ahnung, wovon Rhodan gesprochen hatte.
    »Wir haben ein merkwürdiges Gebirge entdeckt, das in der Form eines Hufeisens einen siebzig Kilometer hohen Monolithen einschließt. Den wollen wir uns näher ansehen. Ich habe so meine Vermutungen.«
    »Aha«, machte Gucky, der schon wieder versuchte, in Rhodans Gedanken zu lesen. »Die Schräglage also kommt dir verdächtig vor?«
    »Genau! Der Monolith steht schräg, der Winkel zur Oberfläche ist ungewöhnlich steil – für einen Riesenmeteor.«
    »Ein Meteor?« Ras Tschubai sah überrascht aus. »Sie nehmen an, Perry, daß es sich um einen Meteor handelt? Aber – siebzig Kilometer hoch, sagen Sie. Das ist doch unvorstellbar!«
    »Wir sehen uns gleich die Aufnahmen an, die wir gemacht haben, außerdem überfliegen wir ihn in einer knappen Stunde wieder. Bis dahin haben wir auch die Berichte der OSSATA vorliegen. Kommen Sie mit ins Labor.«
    Die Vergrößerungen waren von bestechender Schärfe. Allerdings büßten sie durch die Schrägsicht, bedingt durch die Umlaufbahn der TIMOR, an Qualität ein. Der Anblick war trotzdem einmalig.
    Ein Faltengebirge, zweifellos. Hufeisenform und bis zu zwanzig Kilometer hoch. Der Durchmesser betrug in der Tat etwas mehr als dreihundert Kilometer. Der Monolith ragte aus seiner Mitte empor, schräg und siebzig Kilometer hoch. Ras zweifelte keine Sekunde an den Daten, denn er wußte, daß sie positronisch ermittelt worden waren. Aber schon allein der optische Eindruck war überzeugend genug.
    Eine Bodenerhebung, siebzig Kilometer hoch, war eine fast einmalige Erscheinung in der Geschichte der interstellaren Forschung. Das Hufeisengebirge selbst hätte vielleicht noch natürlichen planetarischen Ursprungs sein können, aber der Monolith nicht.
    Rhodan schien mit seiner Vermutung recht zu haben. Es konnte sich nur um einen steil abgestürzten Meteor handeln, der durch die atmosphärische Abbremsung nicht zersplittert oder verglüht war. Er hatte die Oberfläche getroffen, war eingesunken, und der Rest ragte siebzig Kilometer daraus hervor.
    Der Einschlag hatte eine sehr breite, aber nur kurze Schneise erzeugt. Sie war kaum dreizehn Kilometer lang. Die Breite hingegen betrug an die dreihundert Kilometer. An ihren Rändern war das hufeisenförmige Faltengebirge entstanden, das rund zwanzig Kilometer hoch in den Himmel ragte.
    »Etwa zwei Drittel der Gesamtmasse müssen in den Boden eingedrungen sein«, sagte Rhodan. »Also vielleicht hundertvierzig Kilometer. Ich kann mir vorstellen, daß es damals gewaltige Vulkanausbrüche gegeben hat. Es muß eine unvorstellbare Katastrophe gewesen sein, die wir nur annähernd rekonstruieren können. Der Monolith ist ein Phänomen, das seinesgleichen sucht.«
    »Ob es wirklich ein Meteor ist?« fragte Ras Tschubai zweifelnd. »Eigentlich kann ich es mir kaum vorstellen …«
    »Ich bin ziemlich sicher, Ras. Und nicht nur ich. Unsere Astronomen …«
    Ein Summzeichen unterbrach ihn; der Interkom. Es war die Datenauswertung.
    Trotz der Panik, die unter der Mannschaft der OSSATA geherrscht haben mußte, hatte es noch immer verantwortungsbewußte Offiziere und Wissenschaftler gegeben, die ihre Beobachtungen bis zum Eintritt der Katastrophe festgehalten und der Positronik mitgeteilt hatten.
    In kürzeste Form gebracht, lautete die Meldung: »Es gibt kein Bergwerk für das türkisfarbene Metall. Es wird einzig

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