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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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jetzt langsamer. »Doch dazu wird es jetzt nicht mehr kommen, nachdem diese verrückte Idee von Freiwilligen in den Köpfen der Synthos herumspukt.«
    Rhodan schwieg. Er schien nachzudenken.
    »Vielleicht gibt es tatsächlich acht Freiwillige«, sagte Atlan. »Wir brauchen doch nur auf Tahun überall herumzufragen. Sicher gibt es viele Kranke, die ihr Leben lang auf Tahun bleiben müssen, für die die Übernahme eines Mutantenbewußtseins eine willkommene Abwechslung wäre.«
    »Auch ein Kranker verdrängt nicht gern sein eigenes Bewußtsein zugunsten eines anderen«, sagte Fellmer Lloyd.
    Doch Atlan ließ sich nicht irritieren. »Denken wir zum Beispiel einmal an einen Gelähmten!« schlug er vor. »Wäre ein solches Wesen nicht glücklich, könnte es mit Kakutas Bewußtsein wieder eine neue Fortbewegungsmöglichkeit bekommen?«
    »Das hört sich alles sehr makaber an!« rief ich.
    »Sie wollen wohl den Kopf aus der Schlinge ziehen, indem Sie jetzt Ihren eigenen Plan bekämpfen?« fragte Andresen.
    »Wenn wir diese Freiwilligen finden, werden wir den Versuch riskieren«, entschied Perry Rhodan.
    Andresen senkte den Kopf und murmelte Verwünschungen. Er empfand Rhodans Entscheidung als persönliche Niederlage. Ich dagegen wußte, daß mit dieser Entscheidung neue Schwierigkeiten auf uns alle zukommen würden. Wahrscheinlich würden sich mehr als acht Freiwillige finden, dann mußte eine Auswahl getroffen werden. Die meisten Intelligenzen würden sich aus Egoismus melden, nicht etwa, um den Kranken zu helfen. Man würde ihnen zunächst einmal klarmachen müssen, was es bedeutete, ein zusätzliches Bewußtsein in den Körper aufzunehmen.
    Doch würde es überhaupt funktionieren? Reichte die innere Bereitschaft einiger Wesen aus, um einen Wechsel der Bewußtseinsinhalte aus den todkranken Synthokörpern in lebensfähige Körper zu vollziehen? Diese Frage konnte nur durch entsprechende Versuche beantwortet werden.
    Der Mann ohne Namen war in einem treibenden Wrack östlich des Algol-Systems gefunden worden. Seine beiden Beine waren über den Knien von einer herabstürzenden Verstrebung abgeschnitten worden. Er trug jetzt Prothesen. Seine vollkommene Amnesie war auch mit den Mitteln der modernen Medizin nicht zu beheben gewesen. Die Mediziner rätselten seit Jahren an diesem Fall.
    Kein Wunder, daß man ihn vor vierzehn Monaten terranischer Zeitrechnung nach Tahun gebracht hatte.
    Er trug jetzt auch einen Namen. Algol. Er hatte ein bißchen sprechen gelernt und konnte Entscheidungen treffen.
    Algol hatte sich freiwillig gemeldet.
    Es war Alkins und meine Aufgabe, mit ihm zu sprechen, bevor man ihn in die Spezialklinik ließ. Er saß auf einem Stuhl, sein Gesicht erinnerte mich an das eines Kindes, und die groß blickenden Augen verstärkten diesen Eindruck noch. Die Ärzte, die ihn untersucht hatten, schätzten, daß er zwischen siebzig und neunzig Jahre alt war.
    »Wissen Sie, worum es geht?« fragte ich Algol. »Sind Sie sich darüber im klaren, was Ihre Entscheidung unter Umständen bedeuten kann?«
    »Ich möchte wissen, wer ich bin«, antwortete er. »Vielleicht kann das Mutanten mich ein bißchen helfen dabei.«
    Alkin warf mir einen Blick zu. Sollen wir ihn von der Liste streichen? bedeutete dieser Blick.
    »Wir machen weiter!« sagte ich. »Wahrscheinlich werden wir an allen Kandidaten irgendwelche Fehler finden. Wir müssen uns umfassend informieren.«
    Alkin sah Algol an.
    »Es geht aber nicht darum, daß Ihnen geholfen wird. Es kommt darauf an, daß die Mutanten gerettet werden. Wenn es gelingen sollte, ein Mutantenbewußtsein in Ihren Körper zu projizieren, wird er das beherrschende Element sein. Sie werden sich ihm unterordnen müssen. Nicht etwa, weil das Mutantenbewußtsein Sie unterdrücken möchte, sondern weil es Ihnen in allen Belangen überlegen sein wird. Vor allem anderen besitzt es eine Erinnerung.«
    »Das macht mir nichts aus!«
    Alkin runzelte die Stirn. »Es kann sein, daß Sie längere Zeit als Bewußtseinsträger leben werden müssen.«
    »Ja«, sagte Algol bereitwillig.
    Ich nahm Alkin die Liste aus den Händen und zeichnete unter Algols Namen einen dicken Strich.
    Dieses Wesen, über dessen Herkunft man nichts wußte, war meiner Ansicht nach ein geeigneter Träger. Algol besaß keine Persönlichkeit. Seinem verkümmerten Bewußtsein konnte es nicht schaden, wenn es sich an einem Mutantenbewußtsein aufrichten konnte.
    »Ist das Ihr Ernst?« fragte Alkin.
    Ich nickte. Wir schickten Algol in

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