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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zusammentraf.
    Vielleicht, überlegte ich, mußte man ein Terraner sein, um die Denkweise eines Terraners verstehen zu können.
    Als ich ein paar Stunden später in der Klinik eintraf, sagte man mir, daß Andresen in sein Quartier gegangen war, um zu schlafen. Von Tarpan Alkin, dem Arzt, der während meiner Abwesenheit die Klinik geleitet hatte, erfuhr ich, daß meine Kollegen bei Ralf Marten einen totalen Blutaustausch vorgenommen hatten. Marten ging es besonders schlecht, aus irgendeinem unerklärlichen Grund hatte sich der Verfall seines Synthokörpers beschleunigt.
    Obwohl ich müde war, begab ich mich in die Station, wo die Mutanten lagen. Am Eingang saß der übliche Wächter. Diesmal war es Gucky.
    »Marten ist bewußtlos«, sagte Alkin.
    »Wird der Körper durchhalten?«
    »Schwer zu sagen. Das Herz muß ständig angeregt werden. Ich hoffe, daß er noch einmal hochkommt.«
    »Und die anderen?«
    »Unterschiedlich! Besonders gut geht es keinem – aber das wissen Sie ja.«
    Ich wanderte an der Bettreihe entlang und starrte in die verunstalteten Gesichter. Vor meinen Augen begann es zu flimmern. Ich war übermüdet.
    »Ich werde jetzt schlafen«, sagte ich zu Alkin.
    Er spielte nervös mit seinen Jackenknöpfen. Ich merkte, daß er noch etwas auf dem Herzen hatte.
    »Was bedrückt Sie?«
    »Dieser Terraner, Andresen – ist er jetzt hier der Chef?«
    »Ja.«
    »Hm!« machte Alkin. »Das war eigentlich alles.«
    Er wich meinen Blicken aus, aber ich wußte auch so, daß er mit Andresens Ernennung zum Chefarzt dieser Klinik nicht einverstanden war. Das galt sicher nicht nur für Alkin. Das gesamte Team würde gegen den terranischen Professor sein. Die Mitglieder des Teams würden die Anordnungen Andresens nur widerwillig befolgen. Das konnte den Kranken schaden.
    Ich packte Alkin an der Schulter. »Es geht hier um die Kranken«, sagte ich. »Vergessen Sie das nicht und sagen Sie es den anderen. Andresen wird wieder verschwinden, sobald die acht Mutanten geheilt sind. Es besteht also kein Grund zur Aufregung.«
    Damit verließ ich ihn. Ich konnte nur hoffen, daß Alkin und meine anderen Kollegen vernünftig sein würden. Wenn sie etwas gegen Andresen unternahmen, würde es den Synthos schaden und außerdem auf mich zurückfallen.

23.
    Ein Kayberri ähnelt einem großen, aufrecht gehenden Vogel. Seine mit bunten Schuppen bedeckten Beine bestehen aus zahlreichen Segmenten, die er nach jeder gewünschten Richtung einknicken kann. Das verleiht dem Tier die Fähigkeit, trotz hoher Laufgeschwindigkeit plötzlich die Richtung zu ändern. Der Körper eines Kayberris ist flaschenförmig und mit einem federähnlichen Pelz bedeckt. Zwischen einem Federkranz an der höchsten Stelle des Körpers sitzt der kugelförmige Kopf mit dem Sackmaul und drei ausfahrbaren Augen.
    Die Kayberris leben auf Sangalun II und sind relativ zutraulich, so daß sie leicht einzufangen sind.
    Irgendein Wissenschaftler hatte herausgefunden, daß Kayberris besonders leicht parapsychisch zu beeinflussen sind.
    Daran mußte ich denken, als Andresen die acht Kayberris hintereinander in das Krankenzimmer der acht Mutanten treiben ließ. Die Vogelwesen lebten schon seit Monaten zu Experimentierzwecken auf Tahun. Trotzdem hatte man sie nie an einer Leine festgebunden. Sie waren nervös und stießen kehlige Laute aus.
    Andresen stand mitten im Zimmer. Er beobachtete den Vorgang schweigend. Er spürte offenbar, daß ich ihn ansah.
    »Bindet an jedem Bettende ein Tier fest!« befahl Andresen jetzt. »Ich will nicht, daß es zu Verwechslungen kommt. Jeder Kranke soll genau wissen, auf welches Tier er sich konzentrieren kann.«
    Ich stand neben dem Bett von Kitai Ishibashi.
    »Was hat er vor?« fragte der Syntho mit undeutlicher Stimme.
    »Ruhe!« rief Andresen. »Ich werde jetzt alles erklären. Dies sind Kayberris. Sie sind parapsychisch besonders leicht zu beeinflussen, denn sie haben eine Art organischen Sensor für psionische Energie in ihrem Gehirn. Das sollte unseren Versuch begünstigen. Doch wir haben uns damit nicht zufriedengegeben. Das Willenszentrum im Gehirn dieser Tiere wurde weitgehend lahmgelegt.«
    Andresen machte ein paar Schritte auf die Betten zu. »Jeder von Ihnen wird jetzt versuchen, in einen Kayberri überzuwechseln, und zwar in das Tier, das an seinem Bett festgebunden ist.«
    »Nein!« stöhnte Ishibashi entsetzt.
    Auch die anderen Mutanten begannen zu protestieren.
    »Professor!« rief ich Andresen zu. »Die Kranken sind damit

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