Silberband 065 - Die Altmutanten
für dich selbst bemüht. Mehr nicht.«
»Das genügt jetzt. Beenden wir die Diskussion!«
Atlan schüttelte den Kopf. Seine Augen schienen zu flammen. »Bist du so unsicher geworden, daß du klare Worte nicht mehr vertragen kannst?«
Perry Rhodan preßte die Lippen zusammen. Er sah verärgert aus. Die harten Linien um seinen Mund vertieften sich noch.
»Sprich nur weiter! Ich höre.«
»Du zweifelst, weil du nicht weißt, was du tun sollst«, sagte der Arkonide mit fester Stimme. Er nährte sich dem Freund. »Diese Haltung ehrt dich, aber sie paßt nicht zu dir. Du solltest das Risiko wagen und nach Asporc fliegen.«
»Auf keinen Fall.«
»Nur so wirst du eindeutig klären können, wie es um die Mutanten steht. Nur so kannst du zu einer dauerhaften Vertrauensbasis mit ihnen kommen, nicht aber auf dem Weg, den du eingeschlagen hast – oder vorgibst, eingeschlagen zu haben.«
»Wenn es ausschließlich nach dir ginge, würden wir alle blind ins Verderben rennen. Die Ereignisse der Vergangenheit waren wohl noch nicht beängstigend genug für dich?«
»Du willst die Realitäten nicht sehen. Die Gefahr, die von den Mutanten ausging, ist behoben. Jetzt geht es darum, sie zu retten und für das Solare Imperium zu erhalten.«
»Das ist genau meine Absicht.«
»Die du mit falschen Mitteln verfolgst«, sagte Atlan mit ärgerlich erhobener Stimme. Er beruhigte sich jedoch schnell und fuhr in sachlichem Ton fort: »Wir kennen uns schon eine ganze Weile, Freund, aber derart wankelmütig habe ich dich noch nie erlebt.
Es gibt nur eine Alternative für dich: Du mußt entweder sofort zur Erde zurückfliegen und dort endlich in den Wahlkampf einsteigen, oder du mußt endgültig auf die Kandidatur als Großadministrator verzichten. Dann mußt du den Mutanten wirkliche Hilfe leisten und sie nach Asporc fliegen. Für dich gibt es nur einen einzigen Weg.«
Die beiden Freunde blickten sich in die Augen.
»Das waren deutliche Worte«, sagte Rhodan verärgert.
»Anders ist die Wahrheit ja wohl nicht in deinen Dickschädel hineinzubringen«, knurrte der Arkonide nicht weniger heftig. Er drehte sich um und verließ den Raum.
Rhodan ließ ihn gehen. Mühsam beherrscht setzte er sich wieder an seinen Arbeitstisch, nachdem die Tür hinter dem Arkoniden zugefallen war.
Als Atlan die Vorhalle der Klinik für Intensivpflege erreichte, erschien Gucky vor ihm. Der Ilt tauchte aus dem Nichts auf, schwebte etwa in einem Meter Höhe über dem Boden, blickte nach unten, fand, daß er nicht zu hoch war, und ließ sich herabfallen. Klatschend prallten seine Füße und der Biberschwanz auf den Fliesenbelag.
»Hallo, Kleiner«, sagte Atlan.
»Hallo, Jüngling. Ärger gehabt?«
Atlans Gesicht entspannte sich. »Du nennst mich Jüngling? Im Vergleich zu mir bist du doch noch gar nicht aus der Kinderstube herausgekommen.«
»Du nimmst es aber sehr genau mit diesen paar Jährchen, die du älter bist. Dabei sind es höchstens 10.000 und ein paar zerquetschte. So etwas pflegt man in gebildeten Kreisen kaum zu erwähnen.« Gucky krauste die Stirn und bohrte sich mit einem Finger in seinem rechten Ohr. Dann schüttelte er den Kopf, als wolle er sich von einer gewissen Taubheit befreien. »Na, lassen wir das. Ich habe ein paar unangenehme Nachrichten von der Erde für den Jüngsten von uns dreien.«
»Du meinst Perry?«
»Wie bist du darauf gekommen?« fragte der Mausbiber und tat so, als sei er maßlos verblüfft. »Mir scheint, ich habe dich doch unterschätzt.«
»Das liegt in deiner Natur, du Dreikäsehoch. Also – was ist los?«
Gucky schloß den Mund und versteckte seinen Nagezahn. Er blickte Atlan schief an und überlegte, ob er beleidigt sein sollte. Dann entschloß er sich, die Bemerkung des Arkoniden zu überhören.
»Auf der Erde ist die Hetze gegen Perry auf einem vorläufigen Höhepunkt angelangt. Marschall Bount Terhera hat Perrys sofortigen Rücktritt und eine Vorverlegung der Wahl gefordert«, berichtete der Ilt. »Darüber hinaus hat er in der Vergangenheit herumgewühlt und so ziemlich alles ausgegraben, was gegen Perry spricht.«
»Und die Menschen fallen vermutlich auf dieses Gerede herein.«
»Es sieht ganz so aus. Sie warteten bisher vergeblich auf eine entschiedene Antwort des Großadministrators auf diese Angriffe.«
Atlan blickte Gucky überrascht an, weil dieser sehr ernsthaft und sogar erregt gesprochen hatte. »Nanu, Kleiner, fängst du auch schon an?«
»Terhera schreckt vor keinem Mittel mehr zurück, an
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