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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einen ständigen Wechsel durch. Mal sind sie strohdumm, mal halbintelligent und mal superintelligent – immer nur für einige Tage oder Wochen. Nun möchte ich wissen, in welchem Stadium meine Patienten sind.«
    »Das könnte allerdings eine erhebliche Rolle bei der Behandlung spielen.«
    »Zumal die Miclarcs dann, wenn sie den höchsten Intelligenzgrad erreichen, auch über parapsychische Kräfte verschiedenster Art verfügen«, ergänzte Dr. Kwan Kwain mit einem versteckten Lächeln.
    Der Ara-Mediziner lachte laut auf. Er schüttelte den Kopf.
    »Nein, mein Lieber, so fangen Sie mich nicht. Ich habe mehr als genug mit den Mutanten zu tun. Dieses Problem beschäftigt mich vollauf. Glauben Sie nur nicht, ich würde auch noch Ihre Miclarcs in meine Klinik übernehmen! Gehen Sie ruhig davon aus, daß sie gerade jetzt die dümmste Phase ihres Lebens durchmachen.« Er schnippte mit den Fingern und verließ Dr. Kwain.
    »Pech gehabt«, sagte Gucky.
    Der Arzt drehte sich erschrocken um. Der Mausbiber saß mit übergeschlagenen Beinen auf dem Programmtisch und grinste ihn fröhlich an.
    »Gucky!« rief Dr. Kwain erleichtert. Er tippte sich an den Kopf. »Du bist die Lösung. Niemand könnte mir besser helfen als du! Daß ich nicht schon früher darauf gekommen bin.«
    »Mag sein.« Der Ilt zeigte seinen Nagezahn. »Aber jetzt werde ich von den Mutanten gerufen. Dort braucht man mich noch dringender. Ich habe überhaupt keine Zeit.«
    Dr. Kwan Kwain sah enttäuscht aus. Gucky schwebte zu ihm heran und klopfte im gönnerhaft auf die Schulter.
    »Nicht weinen, Doktorchen. Ich komme später ganz bestimmt wieder und helfe dir.«
    Die Miene des Arztes hellte sich ein wenig auf. Der Ilt teleportierte. Unmittelbar darauf erschien der Mausbiber erneut in etwa einem Meter Höhe im Raum. Verblüfft starrte er Dr. Kwain an, fiel etwa vierzig Zentimeter und verschwand abermals.
    Ein Assistent betrat den Raum. »Doktor, bitte, kommen Sie schnell, der Miclarc spielt verrückt«, rief er und lenkte den Arzt damit von Gucky ab.
    Er veranlaßte ihn zugleich, sich wieder voll auf seine exotischen Patienten zu konzentrieren. Eilig verließ er die Bibliothek. Als er wenig später in die Behandlungsstation kam, sah er schon von der Tür aus, daß der kleine Mic in seinem Käfig tobte.
    »Alle Maßnahmen, ihn zu beruhigen, haben versagt«, erläuterte der Assistent. »Was wir auch unternommen haben, alles war umsonst. Er ist nicht zu halten. Und sein Muttervater verhält sich kaum ruhiger.«
    Das Miclarc-Baby rannte so schnell durch den Behandlungskäfig, daß die Konturen der Beine nicht mehr zu sehen waren. Mit aller Kraft seines kleinen Körpers warf er sich gegen die Panzerplastwand.
    Als Dr. Kwain vor ihm stehenblieb, unterbrach der Mic seine wütenden Angriffe. Er richtete sein eines unbeschädigtes Stielauge auf den Arzt und stieß dann eine Serie von meckernden Lauten aus.
    »Das klingt, als ob er mich verhöhnen wollte«, sagte Dr. Kwain. Hastig unterrichtete er seine Assistenten von dem, was er in der Bibliothek erfahren hatte. »Ich wünschte wirklich, ich wüßte, in welchem Stadium die Biester sind. Wenn sie jetzt tatsächlich strohdumm sind – und es sieht ganz so aus –, dann würde ich sie in die veterinärmedizinische Klinik hinübergeben, und wir hätten unsere Ruhe. Dies ist schließlich die Klinik für Intelligenzen des Solaren Imperiums, nicht wahr?«
    Der Mic warf sich auf den Rücken und strampelte mit den Beinen. Dann sprang er auf und raste in eine Ecke. Krachend prallte er gegen die Wand. Sein farbenprächtiger Panzer zersplitterte. Das Baby stöhnte, als ob es sich von unendlicher Last befreit habe. Es schüttelte sich und wälzte sich auf dem weichen Boden. Dabei warf es die letzten Reste seines Panzers ab und kroch schließlich aus den Stümpfen, die zuvor seine Säulenbeine umhüllt hatten. Danach blieb nur noch ein wolliger, grauer Ball übrig, dessen Volumen um etwa dreißig Prozent größer war als das des panzerbewehrten Mics zuvor.
    Die Ärzte blickten sich verblüfft an. Sie begannen befreit zu lachen, als der Wollball im Behandlungskäfig herumzuhüpfen begann und dabei Laute ausstieß, die deutliches Behagen erkennen ließ.
    »Das war es also«, sagte Dr. Kwain endlich. »Das Baby fühlte sich in seinen Windeln zu beengt und wollte heraus! Jetzt scheint es sich ganz gut zu fühlen.«
    Mehrere Minuten vergingen, in denen der Mic übermütig herumtollte. Dann kehrte er zu den Resten seines Panzers

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