Silberband 066 - Kampf der Paramags
Vergrößerung am Bildschirmrand zu sehen war.
»Kann das das Heimatsystem der Paramags sein – ein Trümmersystem?« fragte Ralf Marten. »Ich kann mir vorstellen, daß die rote Riesensonne einmal einen Planeten besessen hat, doch ist von dem nichts als einige hunderttausend Trümmerstücke übriggeblieben. Eine kosmische Katastrophe vielleicht, wie sie sich im galaktischen Zentrum öfter ereignet. Aber wer sollte sie überlebt haben?«
Betty Toufry starrte mit ihren Facettenaugen auf die Bildschirmvergrößerung, wo an die hundert Planetoiden groß genug zu sehen waren, daß man ihre unregelmäßige Form erkennen konnte. Einige von ihnen mochten sogar halb so groß sein wie der irdische Mond. Daneben gab es jedoch noch Tausende von Lichtpunkten, die eindeutig diesem Trümmersystem angehörten, jedoch wegen ihrer geringen Größe nur durch die Reflexion des Sonnenlichts sichtbar waren. Und wie viele Hunderttausende mußte es geben, die man mit bloßen Augen nicht ausmachen konnte oder die hinter der Sonne standen!
Ein totes Trümmersystem? Nein, Betty Toufry schüttelte ihren Asporcokopf.
»In dem Trümmersystem muß es Paramags geben«, behauptete sie. »Und dieser Meteorit muß ein Teil davon gewesen sein, bevor er in ein Raumschiff umfunktioniert wurde.«
Ihre Kameraden starrten sie verblüfft an.
»Das könnte die Antwort darauf sein, warum die Paramags kein Raumschiff bauten«, sagte Kitai Ishibashi beipflichtend. »Natürlich! Sie brauchten nur einen geeigneten Planetoiden auszubauen. Vielleicht hatten sie nach dem Untergang ihrer Kultur auch nicht mehr die Möglichkeit, ein Generationenschiff, wie es dieser Meteorit zweifellos ist, zu bauen, und machten aus der Not eine Tugend. Daß uns erst Betty darauf stoßen mußte!«
»Euch ist noch etwas anderes entgangen«, sagte die Telepathin. »Habt ihr nicht gemerkt, daß die Mentalschwingungen des Paradox-I-Komplexes immer schwächer geworden sind …?«
»Der Paradox-I-Komplex ist total verschwunden!« sagte Wuriu Sengu. »Damit ist eine große Gefahr für uns beseitigt.«
»Ich weiß nicht, ob wir uns darüber freuen können«, meinte Betty Toufry. Es hatte den Anschein, als wolle sie noch etwas hinzufügen. Aber sie schwieg und wirkte geistig abwesend. Es dauerte einige Sekunden, bis sie wieder zu sich zurückfand. »Ich habe die Gedanken der beiden Oxtorner empfangen. Sie kommen hierher zurück.«
Die beiden oxtornischen Faktorträger Powlor Ortokur und Neryman Tulocky, die aufgrund ihrer besonderen körperlichen Konstitution die Transitionsschock bei vollem Bewußtsein überstanden hatten, benützten für die Rückkehr in das Planetarium die Antigraveinrichtungen ihrer Kampfanzüge.
Sie berichteten den Mutanten, daß sie nur einen Erkundungsflug in die nähere Umgebung unternommen hatten; sie wollten die Zeit nutzen, in der die Mutanten in ihren bewegungsunfähigen Gastkörpern gefangen waren.
»Bis auf einige Zusammenstöße mit den Kampfrobotern gab es keine Zwischenfälle«, berichtete Ortokur. »Unser Ausflug war reine Zeitverschwendung, denn wir fanden auch nicht, wonach wir suchten.«
»Und wonach suchten Sie?« erkundigte sich Betty Toufry.
»Nach den Zielkoordinaten«, antwortete Tulocky. »Sie müssen irgendwo gespeichert sein. Denn ohne sie hätte der Paradox-I-Komplex keine so präzisen Transitionen durchführen können, als er die Anlagen übernahm. Der Paradox-I-Komplex wußte nicht, wohin die Reise ging, aber die Steuerfaktoren dieses Raumschiffs besaßen die Koordinaten. Ein Blick auf die Bildschirme bestätigt diese Vermutung – wir befinden uns im Heimatsystem der Paramags.«
»Dann vertreten Sie auch die Meinung, daß die Magnetläufer in diesem Trümmersystem zu Hause sind?« fragte Betty Toufry.
»Unbedingt!« sagte Tulocky. »Die Funksendungen kommen geradewegs aus dem Planetoidengürtel, der die rote Riesensonne umspannt. Das Trümmersystem ist bewohnt, und die Bewohner kennen offenbar den Kode, um die Kommunikationsgeräte des Planetariums zu aktivieren. Tongh und ich sind nur zurückgekehrt, weil wir die Funkrichtstrahlen mit unseren Geräten empfingen. Aus den Funksprüchen geht klar hervor, daß die Bewohner des Trümmersystems über den Meteoriten und seine Insassen Bescheid wissen.«
»Wir waren aber nichtsdestoweniger überrascht, als wir herkamen und die leuchtenden Bildschirme und dieses Stimmengewirr vorfanden«, mußte Ortokur zugeben. »Die Bewohner des Trümmersystems scheinen sich mit den Einrichtungen
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