Silberband 066 - Kampf der Paramags
oxtornischen Überlebensspezialisten waren verschwunden!
Er kam mühsam auf die Beine und mußte sich erst einmal mit dem verlängerten Wirbel abstützen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Dann bewegte er sich auf seinen schwachen, unsicheren Beinen auf die Halle mit dem Planetarium zu.
Der Boden der riesigen Halle war mit Paramagkörpern übersät. Manche von ihnen bewegten sich zaghaft, versuchten, auf die Beine zu kommen. Aber sie kümmerten sich nicht um ihre Artgenossen, die noch unter den Strukturerschütterungen litten.
Ihre ganze Aufmerksamkeit galt dem Kuppeldach, auf dem sich das galaktische Zentrum mit all seiner gleißenden Sternenpracht zeigte. Marten folgte ihren Blicken.
Die Projektion hatte sich nicht verändert, wohl aber hatte der Lichtpunkt, der den Meteoriten darstellte, seine Position gewechselt. Er befand sich jetzt fast im Zentrum des Sternengewimmels.
Hatte der Meteorit sein Ziel erreicht? Diese Frage beschäftigte Marten nur für einen Moment. Ihn interessierte der Verbleib der beiden Oxtorner viel mehr. Wo waren sie?
Er konnte sie nirgends im Planetarium sehen, obwohl sie inmitten der Paramags allein durch ihre Größe aufgefallen wären. Waren sie den Robotern in die Hände gefallen? Was war geschehen, während er, Ralf Marten, und seine Kameraden in ihren bewegungsunfähigen Gastkörpern eingeschlossen waren?
Marten-Paramag zuckte zusammen. Der Heulton, den er schon zuvor als schmerzhaft empfunden hatte, war noch schriller geworden und auf eine höhere Ultraschallfrequenz abgewandert. Aus der Halle drangen die Schreie der verstörten Paramags zu ihm. Der durchdringende Ton der Alarmsirene scheuchte sie auf und ließ sie ziellos umherirren.
Es war irgend etwas passiert, das für die Paramags so überraschend kam wie für ihn selbst. Sie riefen durcheinander, rannten durch die Halle auf die Paratransaugen zu und fädelten sich ein oder standen einfach da, die feingliedrigen Hände schützend gegen den Schädel gepreßt, und schrien hysterisch.
Plötzlich schlugen noch andere Alarmsirenen an, bis es von allen Seiten des Planetariums in allen Tonlagen des paramagschen Gehörbereichs heulte. Es war zum Wahnsinnigwerden. Marten-Paramag hätte sich am liebsten in das nächste Paratransauge eingefädelt, um sich vor dieser quälenden Akustik in Sicherheit zu bringen.
Aber er harrte aus, weil er wissen wollte, was das alles zu bedeuten hatte. Und mit ihm blieben viele Paramags im Planetarium, deren Wißbegierde größer war als ihre Furcht.
Während die Alarmsirenen immer noch heulten, begannen die Bildschirme entlang den Wänden zu leuchten. Und aus Lautsprechern ertönten Stimmen in der Sprache der Paramags. Die Stimmen waren größtenteils verzerrt und von Störgeräuschen überlagert.
Doch kamen einzelne Worte klar verständlich zwischen dem Knattern und Heulen durch. »Willkommen« und »Vorsicht« waren die am häufigsten auftauchenden Begriffe.
Wer sandte den Paramags des Meteoriten Willkommensgrüße? Ihre in der Heimat zurückgebliebenen Artgenossen?
Marten-Paramag versuchte, die über die Bildschirmgalerie huschenden Bilder zu enträtseln. Doch es handelte sich fast ausschließlich um farbige Nebelschleier, Lichtkaskaden und andere verschwommene Leuchterscheinungen.
Einmal glaubte er eine blaue Riesensonne zu erblicken, doch zerrann das Bild sofort wieder und machte den über den Bildschirm huschenden Schlieren Platz.
Marten kam zu der Überzeugung, daß sich die Aufnahmeoptik – von wem immer sie auch aktiviert worden war – erst einspielen mußte.
»Keine gewagten Manöver!« drang es in der Sprache der Paramags aus den verborgenen Lautsprechern. Und diese Warnung wiederholte sich immer wieder. »Keine gewagten Manöver!«
Vermischt mit dieser Warnung waren immer wieder die verstümmelten Willkommensgrüße zu hören. Als Marten bemerkte, wie sich seine Kameraden in den Körpern der Asporcos bewegten, wandte er sich ihnen zu.
Betty Toufry kam als erste auf die Beine.
»Wie geht es dir, Betty?« erkundigte sich Ralf Marten mitfühlend.
»Danke«, antwortete sie. »Es hat mich nur einen kurzen Kampf gekostet, um die Oberhand über den asporcischen Geist zu bekommen.«
Ähnlich äußerten sich auch die anderen, in deren Körper nach und nach wieder Leben kam. Nur Tako Kakuta erging es nicht so gut. Sein Asporco, der schon von Anfang an aufständischer als die anderen gewesen war, leistete dem Teleporter erbittert Widerstand. Tako Kakuta bekam seinen
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