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Silberband 066 - Kampf der Paramags

Titel: Silberband 066 - Kampf der Paramags Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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warten. Wir benötigen Hilfe.«
    Rhodan schob seinen Teller zur Seite. »Wir starten«, sagte er. »Sofort!«
    Der Riesenkrater lag auf der Nachtseite von Asporc, als das Ultraschlachtschiff in die Atmosphäre des Planeten einschwebte und sich der Stadt näherte, an deren Rand der Kollektivmutant wartete. In der gesamten Äquatorzone tobten Stürme von unvorstellbarer Heftigkeit. Zahllose Vulkane schleuderten glühende Magmamassen hoch, so daß ein rötlich schimmernder Ring die Nachtzone des Planeten umspannte. Die Glut leuchtete durch die Wolken hindurch.
    Rhodan, Atlan und Gucky befanden sich in der Hauptleitzentrale. Auf dem Bildschirm erschien das Gesicht des Kollektivmutanten. Rhodan erschrak. Der Mutant sah erschöpft und krank aus. Die Gesichtszüge waren verquollen. Das Wesen, das wie Wuriu Sengu aussah, schien dem Zusammenbruch nahe zu sein.
    »Wir müssen etwas tun«, sagte das Wesen mit drängender Stimme. »Sir, wir müssen uns gegen das Böse wehren.«
    Seine Augen weiteten sich. Es starrte vor sich hin, als habe es sich in sich selbst zurückgezogen.
    Rhodan beobachtete das Kollektivwesen. »Was ist geschehen?« fragte er. »Was hat Sie so verändert?«
    »Verändert, Sir?«
    Der Kollektivmutant strich sich mit bebenden Fingern über das Gesicht.
    »Mir fehlt etwas. Ich fühle, daß meine Kräfte schwinden. Nicht ich habe mich verändert, sondern auf dieser Welt ist alles anders geworden. Das PEW-Metall entfernt sich von mir.«
    Wieder blickte er mit leeren Augen vor sich hin. Er wirkte verloren und einsam wie ein zum Tode Verurteilter, der seine letzten Hoffnungen schwinden sieht.
    Die MARCO POLO setzte zur Landung an. Mit dröhnenden Triebwerken senkte sie sich auf das Vorland der Stadt hinab. Auf den Bildschirmen war die Space-Jet deutlich zu sehen, in der sich der Kollektivmutant aufhielt.
    Rhodan schwieg. Viele Fragen wollten sich ihm über die Lippen drängen, aber er hielt sie noch zurück.
    War der Kollektivmutant noch Herr seiner Sinne? Hatte nicht schon längst ein schleichender Prozeß geistiger Auflösung eingesetzt, der das Ende anzeigte, das sie alle verhindern wollten? Bis jetzt wußten sie viel zuwenig über dieses Wesen, das seine Geheimnisse noch nicht voll offenbart hatte.
    Bestand doch ein engerer Zusammenhang zwischen den in ihm vereinten Mutanten des alten Korps und dem Meteor mit dem PEW-Metall?
    »Was geschieht in dem Krater?« fragte Rhodan. »Geben Sie bitte möglichst exakte Daten über die Ereignisse an!«
    Der Kollektivmutant schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht. Ich weiß selbst nicht, was da lebt, und ich kann mir auch eigentlich gar nicht vorstellen, daß es etwas Lebendes in dieser Hölle geben kann. Dennoch ist es so. Ich spüre es.«
    »Hat es etwas mit der von Ihnen erwähnten Paradoxintelligenz zu tun?«
    »Auch das kann ich Ihnen nicht beantworten. Bitte, glauben Sie mir, ich würde es gern tun. Aber ich kann es nicht, weil ich selbst nicht definieren kann, was da ist.«
    Rhodan überlegte. Ganz deutlich stand ihm vor Augen, daß der Kollektivmutant behauptet hatte, infolge einer unkontrollierten Hyperaufladung könnte das PEW-Metall zu einem frequenzbedingten Machtbewußtsein auf verformungsmaterieller Paradoxintelligenz gekommen sein. Noch immer wußte er nicht, was der Kollektivmutant damit gemeint hatte. Deutlicher als je zuvor erkannte Rhodan die gefährliche Krise, in der das Kollektivwesen sich befand.
    Die MARCO POLO war gelandet. »Kommen Sie zu uns an Bord!« befahl Rhodan.
    »Ich komme, Sir«, antwortete der Kollektivmutant.
    Der Großadministrator wartete. Nichts geschah. Der Mutant blieb auf seinem Platz sitzen und starrte ins Leere. Seine Lippen zuckten.
    Dann sprang er auf. Er verschwand aus dem Bild. Rhodan sah nur noch seine Beine, die von links nach rechts durch das Bild wanderten, wenig später aus entgegengesetzter Richtung zurückkehrten und abermals verschwanden.
    »Gucky!«
    Rhodan streckte die Hand aus. Der Mausbiber ergriff sie und teleportierte. Häufig genug hatte Rhodan sich auf diese Art mit dem Ilt bewegt. Diesmal verlief der parapsychische Transport jedoch anders als erwartet.
    Rhodan glaubte, zerrissen zu werden. Er fühlte Widerstand und wurde zurückgeschleudert. Normalerweise wechselte die Szene bei einer Teleportation von einem Lidschlag zum anderen. Jetzt schien die Reise durch die übergeordneten Dimensionen endlos zu dauern. Rhodan fühlte sich an die Transitionen früherer Jahre mit Raumschiffen arkonidischer

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