Silberband 066 - Kampf der Paramags
die Wand …«
Icho Tolot näherte sich vorsichtig der Wand und deutete mit einer Hand auf eine dicke Ader aus PEW-Metall, die sich in einem Meter Höhe dahinzog.
»Hier kam es heraus«, behauptete er. »Und darin verschwand es auch wieder. Kein Zweifel, es kam aus dem PEW-Metall.«
Gucky ging näher und berührte die schimmernde Ader mit der Hand. Hastig zog er sie dann wieder zurück.
»Ich kann es nicht glauben«, sagte er dann. »Es ist unmöglich! Es gibt keine Erklärung dafür!«
Während sie zu den anderen, die auf sie warteten, zurückgingen, berichtete Gucky über Telekom; obwohl Fellmer Lloyd den ganzen Vorgang telepathisch verfolgt hatte. Über die Relaisbrücke nahm der Mausbiber dann direkten Kontakt zu Rhodan auf, der mit dem Einsatzkommando bereits weit in den Meteoriten eingedrungen war.
»Seid ihr sicher, euch nicht getäuscht zu haben?« vergewisserte sich Rhodan. »Und bist du außerdem sicher, daß die Impulse der Zeitgeschädigten mit denen, die das Wesen aussandte, identisch sind?«
Gucky bestätigte etwas beleidigt.
Rhodan fuhr fort: »Gut, das läßt einige Schlüsse zu. Jedenfalls steht fest, und Waringer wird das auch bestätigen, daß die Zeitgeschädigten die Möglichkeit besitzen, das PEW-Metall als Transportmittel zu benutzen. Frag mich nicht, wie sie das bewerkstelligen, aber sie tun es.«
»Waringer kann mir erzählen, was er will, ich werde es ihm nicht glauben!« piepste der Mausbiber verstört. »Man kann doch nicht einfach durch eine Metallader reisen! Wo ein Körper ist, kann kein anderer sein – das ist ein physikalisches Gesetz.«
»Aber nicht das erste, das abgeschafft würde«, erinnerte ihn Rhodan trocken. »Außerdem dürfte es sich um eine Art Teleportation handeln und …«
»Aber das PEW-Metall ist doch ein fester Stoff!«
»Ja, aber ein mehrdimensional strahlender, Kleiner! Wenn du teleportierst, benutzt du den fünfdimensionalen Raum als Transportmittel. Diese geheimnisvollen Wesen machen ähnliches mit dem PEW-Metall. Da besteht eben ein Zusammenhang, den wir noch klären müßten. Jedenfalls fand eine erste Begegnung statt. Bleibt dort, wo ihr jetzt seid! Wir treffen uns in etwa einer halben Stunde. Ras soll Kontakt halten, damit wir Peilung vornehmen können.«
»Paßt auf die Ungeheuer auf!« riet Gucky noch, dann erreichten sie die wartenden Mutanten.
Als Waringer von dem seltsamen Erlebnis des Mausbibers erfuhr, war er nicht zu halten. Über den installierten Transmitter gelangte er in das Innere des Meteoriten und holte Rhodan und die Einsatzgruppe schnell ein. Streckenweise schaltete er sogar das Flugaggregat seines Kampfanzuges ein, um schneller voranzukommen.
Anstandslos passierte er die automatische Luftschleuse. Atemlos kam er schließlich bei Rhodans Gruppe an.
»Wo ist das Ding? Ich muß es sehen, Perry …«
»Nun warte, bis wir bei den anderen sind.« Rhodan gab seinen Begleitern einen Wink, der Marsch wurde nach kurzer Unterbrechung fortgesetzt. »Gucky kann dir alles genau schildern. Vielleicht entdeckst du dann einen brauchbaren Hinweis.«
Waringer gab sich zufrieden, konnte aber seine Ungeduld nicht verbergen.
Dreimal wurden sie von Virenballungen angegriffen, was den Wissenschaftler zu der Bemerkung veranlaßte, daß es solche Zusammenballungen von Viren überhaupt nicht geben könne, da Viren keine Lebewesen im eigentlichen Sinne seien. Daß sie dazu noch gewisse Emotionen ausstrahlen, sei überhaupt unmöglich, aber das Wort gäbe es in seinem Sprachschatz ja schon lange nicht mehr.
Rhodan ließ ihn vor sich hin brummen und war froh, als er mit seinen Leuten endlich den Rand des Lavasees erreichte, wo sie die wartenden Mutanten antrafen.
Die Männer des Einsatzkommandos riegelten die nächstgelegenen Eingänge ab, damit es keine Überraschungen geben konnte. Rhodan, Waringer und die Mutanten ließen sich zu einer Beratung am Rand des Lavasees nieder. Es hatte wenig Sinn, ziellos weiterzusuchen.
Noch einmal ließ sich Waringer genau unterrichten, stellte endlose Fragen und sagte dann schließlich: »Paratransdeformation, ein ganz klarer Fall!«
»Sicherlich«, stimmte Gucky fröhlich zu. »Ein ganz klarer Fall! Was ist das eigentlich, Paratransdeformation?«
Waringer versuchte es ihm zu erklären: »Die Erklärung liegt im Wort selbst, und ich bin davon überzeugt, daß meine Behauptung richtig ist. Es gibt überhaupt keine Erklärung. Die Wesen müssen sich verändern, wenn sie feste Materie durchdringen wollen, sich
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