Silberband 066 - Kampf der Paramags
fragenden Blick zu.
Der Mausbiber dachte zurück: Kein Mißtrauen, nur der Wille, euch zu helfen, ist es, der uns zur Vorsicht zwingt. Wir werden teleportieren, das geht genauso schnell. Bist du bereit?
Ich muß es sein. Warten wir nicht länger.
Gucky sah Fellmer an.
»Ras wird dich holen, Fellmer. Ich schicke ihn sofort.«
Er nahm den Paramag beim Arm, während er sich überlegte, warum das Wesen so schnell begriffen hatte, daß er ein Teleporter war. Den Standort Rhodans, den er mit bloßen Augen erkennen konnte, brauchte er nicht erst anzuvisieren. Instinktiv teleportierte er, und in derselben Sekunde materialisierte er zusammen mit dem Paramag bei den wartenden Freunden.
15.
Die nun folgende Unterhaltung zwischen dem ›Gefangenen‹ und Rhodan muß wörtlich wiedergegeben werden, denn sie wurde für die weiteren Ereignisse von weittragender Bedeutung. Außerdem vermittelte sie für das Verständnis, das die Terraner den Paramags entgegenbrachten, alle Grundlagen, wenn auch Dinge geschahen, die vorerst unverständlich blieben. Gucky fungierte als Dolmetscher, denn die Unterhaltung war rein mentaler Natur.
»Wir haben vom Weltraum aus telepathische Hilferufe vernommen und sind gekommen, um zu helfen. Bevor das geschieht, möchten wir mehr über das seltsame Volk erfahren, das sich in so großer Gefahr befindet und das sich als zeitgeschädigt betrachtet.«
Die acht Altmutanten in den Körpern der Asporcos saßen oder standen ein wenig abseits und lauschten dem Gespräch. Sie waren voll aktiv, so als sei die Strahlung des PEW-Metalls ein Lebenselixier für sie.
Der Paramag antwortete: »Wir sind das Magnetvolk, und ihr würdet uns als biomaterielle Symbiose bezeichnen. Wir sind in der Lage, unsere Stofflichkeit aufzugeben und in Form fünfdimensionaler Impulse mit dem Element zu verschmelzen, das ihr PEW nennt. Ohne dieses PEW können wir nicht existieren. Wir haben niemals ohne PEW existieren können.«
»Ihr habt demnach immer in diesem Meteoriten gelebt?«
»So weit wir zurückdenken können – aber da ist eine Lücke.«
»Eine Lücke? Wie sollen wir das verstehen?«
»Es ist schwer zu erklären, weil wir es selbst nicht wissen. Als unser Raumschiff, dieser Meteorit, auf den fremden Planeten stürzte und sich in seine Oberfläche bohrte, starben wir.«
»Ihr seid gestorben …?«
»Wir nennen es so, weil in diesem Augenblick unsere Erinnerung aussetzte. Daß wir abstürzten, wissen wir noch, mehr aber nicht. Wir hatten einst eine Aufgabe, aber niemand von uns weiß noch, welche Aufgabe das gewesen ist. Wir können nicht einmal mehr sagen, wann wir abstürzten und wie lange wir tot waren. Es können Zehntausende von Jahren sein, vielleicht auch Millionen – oder nur wenige Tage. Wir wissen es nicht.«
»Und der Antrieb des Raumschiffs? Ihr habt ihn aktiviert?«
»Wir haben vergessen, wie die Maschinen funktionieren, aber der Meteorit startete und nähert sich nun seinem Ziel, das wir auch nicht mehr kennen. Aber wenn auch unsere Erinnerung durch die Zeit verlorenging, so können wir doch behaupten, daß der Meteorit einst uns allein gehörte. Nun aber ist er voller Gefahren. Die Ungeheuer töten uns, wo immer sie uns finden. Wir leben in ständiger Furcht vor ihnen, und unser Leben besteht aus ewiger Flucht.«
»Wir sind hier, um euch zu helfen.«
»Ihr könnt sie nicht alle töten, denn es sind zu viele. Es gibt auch noch andere Gefahren, die ich jetzt nicht erklären kann. Wollt ihr helfen?«
»Natürlich, wenn wir können. Aber wir wissen zuwenig über euch und euer Leben. Wir müssen noch viele Fragen stellen.«
»Ich kann sie nicht beantworten.«
»Du willst nicht?«
»Ich kann nicht! Darf ich jetzt gehen?«
Rhodan zögerte. Er warf Waringer einen fragenden Blick zu.
»Gucky, frag den Paramag, ob nur er oder ob alle seines Volkes an Gedächtnisschwund leiden. Das wäre vielleicht wichtig zu wissen.«
»Wir sind alle gleich geschädigt«, lautete die Antwort.
Rhodan zog sich mit Waringer, Kasom und einigen Mutanten zur Beratung zurück. Gucky und Fellmer Lloyd blieben bei dem Paramag.
»Sollen wir ihn laufenlassen?« fragte Rhodan.
Waringer nickte. »Wir haben keine andere Wahl, wenn wir nicht ihr Mißtrauen wecken wollen. Wir wollen wissen, was mit diesem Meteoriten los ist, das aber schaffen wir nur dann, wenn wir von den Paramags als Freunde anerkannt werden. Es hätte also wenig Sinn, diesen einen als Gefangenen zu behalten, wenn er ohnehin nicht mehr weiß, als er uns
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