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Silberband 068 - Anti-Universum

Titel: Silberband 068 - Anti-Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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längst als tot. Sie hatte sich mit diesem Gedanken abfinden müssen … sonst hätte er in den vergangenen Jahren längst versucht, mit ihr Kontakt aufzunehmen. Ihre eigenen Versuche, etwas über sein Schicksal zu erfahren, waren ergebnislos verlaufen.
    Mit einem leisen Summen schaltete sich die Abspielautomatik ein.
    »Sind Sie bereit, Orana?« erkundigte sich Deighton.
    »Bereit wofür?« gab sie zurück.
    »Für einen heilsamen Schock!« sagte er. Seine Stimme war scharf wie immer, aber dahinter spürte Orana die gnadenlose Schärfe eines Intellekts, der buchstäblich über Leichen ging, um ein Ziel zu erreichen.
    »Aus welchem Grund wollen Sie mich schockieren?«
    Deightons Finger lag ruhig auf dem Startschalter. »Nun … sagen wir, um Ihre Bereitwilligkeit ein wenig zu stärken. Kleine Denkhilfen können oft ermuntern und die Problematik Sichtbarwerden lassen.«
    Sie schüttelte langsam den Kopf. »Zeigen Sie, was Sie zu zeigen haben. Ich glaube nicht, daß es mir gefallen wird!«
    Deighton kicherte bösartig. »Ich glaube es auch nicht«, bestätigte er.
    Er drückte den Startschalter. Eine Lichtflut brach aus dem Bildschirm, dann stabilisierte sich die Ampexaufnahme. Deighton war schon immer den direkten Weg gegangen. Auch heute und hier suchte er keinerlei Umwege, verlor nicht ein Wort zuviel, sondern ging ohne jede Rücksicht auf sein Ziel los. Das Bild zeigte sekundenlang einen kleinen Garten, dann einen steinernen Weg, schließlich eine Tür, die sich langsam öffnete. Als Orana den Mann erkannte, der im Türrahmen stand, schrie sie auf. Er wirkte auf dem Bildschirm mehr als lebensgroß.
    »Vater!« schrie sie.
    Ihr Schrei gellte Deighton in den Ohren. Als er den Kopf drehte, sah er, daß er bereits halb gewonnen hatte. Der Film lief weiter.
    Eine Stimme sagte: »Dieser Mann ist von der Solaren Abwehr gefunden worden. Es handelt sich bei dem Gezeigten um den Paraabstrakt-Mechaniker Dayko Sestore, der soeben auf einem unauffälligen und uneinsehbaren Stützpunkt von Neu-Arkoniden aufgefunden wurde. Wir verhafteten ihn.«
    Deighton hielt das Bild an und sagte: »Wir verhafteten ihn, aber wir haben ihn noch nicht hingerichtet!«
    Orana hob den Kopf. In ihren Augen standen Tränen. Sie starrte das Bild an und suchte nach verräterischen Spuren, die ihr beweisen konnten, daß dieser weißhaarige Mann dort nicht ihr Vater war. Aber jede Linie, jede Falte, die Farbe und der Ausdruck der Augen, das Haar und das Kinn … Alles bewies ihr, daß es ihr Vater war, der dort zu gespenstischem, dreidimensionalem Leben erwacht war.
    »Ihn … noch nicht hingerichtet?« flüsterte sie tonlos.
    Deighton gestattete sich ein verbindliches Lächeln.
    »Ein Mann von seinem wissenschaftlichen Rang ist für uns sehr wichtig. Ich gab, als man mir seine Akte vorlegte, eine Reihe von Spezialbefehlen. Noch lebt er. Es wird nicht zuletzt an Ihnen, Solarmarschall, liegen, wie lange Ihr Vater noch lebt.«
    Orana sagte hart und deutlich: »Sie sind eine Bestie, Deighton.«
    Er schüttelte den Kopf und versicherte: »Ich bin lediglich ein Mann, dessen Aufgabe es ist, für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Sie können mich einen Pragmatiker meiner Macht nennen.«
    Sie zuckte die Schultern. Tiefe Mutlosigkeit beschlich sie für Sekunden, dann erkannte Orana, daß dies erst der Beginn eines Psychospiels war, das zwischen ihr und den Männern um Rhodan in Gang gesetzt worden war. Ihr Widerstand erwachte nach einem weiteren Blick in das Gesicht des Vaters, das jetzt Unglauben und Erschrecken ausdrückte. Die Szene schien gefilmt worden zu sein, als Deightons Leute Dayko Sestore aufgestöbert hatten.
    »Weiter!« sagte Orana.
    Deighton hob seinen Finger vom Unterbrecher und startete den Film wieder. Sie sahen in den nächsten Sekunden, wie die Männer von Deightons Kommando, also Agenten der Solaren Abwehr, den Wissenschaftler überwältigten und aus dem Stützpunkt der Arkoniden entführten.
    Der Film endete mit einer Aufzählung der verschiedenen durchgeführten Identifikationsversuche. Sie bewiesen schlüssig, daß es sich bei dem Festgenommenen zweifelsfrei um Dayko Sestore handelte.
    Orana hatte sich wieder gefaßt. »Sie haben also meinen Vater aufgespürt und festgenommen. Oder einen Mann, der wie mein bisher vermißter Vater aussieht!« sagte sie und wischte die Tränen aus ihren Augen.
    Dayko Sestore, der Paraabstrakt-Mechaniker, war ein Genie. Für das gewalttätige Regime war er außerordentlich wichtig. Als Druckmittel gegen Orana

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