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Silberband 068 - Anti-Universum

Titel: Silberband 068 - Anti-Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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falschen Rhodan umher und versteckte sich vor den suchenden Schiffen des Imperiums. Für den Eindringling mußten die Verhältnisse anders aussehen – denn für ihn war diese Welt, in die er hineingeschleudert worden war, die wirklich falsche.
    Schließlich blickte sie wieder ihrem Vater ins Gesicht und sagte: »Deighton will nichts anderes, als daß ich den falschen Perry Rhodan fange. Oder versuche, daß er sich leichter fangen läßt.«
    Dayko überlegte einige Sekunden, dann erkundigte er sich: »Ich habe davon gehört. Wenn du in der Lage sein solltest, dich dem falschen Rhodan zu nähern, dann müßtest du den wahren Rhodan gut kennen. In welchem Verhältnis stehst du zu ihm?«
    Orana hob den Becher, trank einen Schluck und dachte mit Schaudern an die letzten Wochen. Dann begann sie leise zu sprechen …
    Sie hatte Rhodan während der Zwischenfälle kennengelernt, die einhergingen mit dem Durchziehen des Sternenschwarms. Innerhalb kurzer Zeit hatten sie und Rhodan sich schätzengelernt, schließlich verliebten sie sich ineinander. Je länger sie sich kannten, desto rätselhafter und unheimlicher wurde ihr dieser Mann, der das Imperium beherrschte.
    Orana war entsetzt über die Brutalitäten, die Rhodan unternahm und die von Männern seiner nächsten Umgebung begangen wurden. Mehr und mehr verkehrte sich die Liebe in Abscheu.
    Aus dem Abscheu ließ die verstreichende Zeit Haß werden. Orana Sestore haßte Rhodan, weil er sie und ihre gemeinsame Liebe durch seine Brutalität und seine Machtgier verriet. Mit der Zeit ließ sich ein brennendes Gefühl wie jener Haß nicht dauernd aufrechterhalten; die Wogen glätteten sich, die Gewohnheit dämpfte den Haß, die Liebe brach wieder durch. Aber die Zweifel, die Rhodans Verhalten hervorgerufen hatte, blieben weiterhin bestehen.
    »Ihr habt euch gestritten, nehme ich an?« fragte Dayko.
    »Ja. Und nicht nur einmal!«
    Sie erinnerte sich genau. Es hatte heftige und harte Kontroversen gegeben. Sie hatten sich angeschrien und gegenseitiges Fehlverhalten vorgeworfen. Eine heftige Aussprache folgte der anderen. Aus dem Haß und der Liebe wurde ein schizophrenes Gefühl: Haßliebe entstand. Sie beleidigte Rhodan, und wenn es nicht ausgerechnet Orana gewesen wäre, die diese Beleidigungen ausgesprochen hatte, wäre sie hingerichtet worden.
    Aber Rhodan, dem wohl dieser Anflug von Vasallenstolz imponierte, hatte sich geschmeichelt gefühlt. Seine Eitelkeit und seine Eigensucht kehrten die Beleidigungen um; er hoffte, durch seine Großzügigkeit Oranas Liebe wieder zurückzugewinnen.
    Nach wie vor begehrte er sie mit brennender Intensität. Er unternahm eine der schnellen Reaktionen, für die er bekannt war. Rhodan beförderte Orana vom Rang des Obersten hinauf in die schwindelnde Höhe eines Solarmarschalls. Die anderen Träger dieses Ranges mußten Orana dafür hassen, und ausgerechnet der Chef der SolAb, von brennendem Ehrgeiz erfüllt, mußte mit ansehen, wie eine Frau neben ihn gestellt wurde.
    Gleichzeitig entfernte Rhodan Orana Sestore aus seiner Nähe. Sie wurde abgeschoben.
    Als absolute Kommandantin von GALAX-Zero konnte sie im unmittelbaren Zentrum der Macht kein Unheil mehr anrichten. Ihre wirklichen Gefühle waren indifferent und schwankten seit dem Tag des Zerwürfnisses zwischen Abscheu und Verachtung, zwischen tiefer, elementarer und kreatürlicher Angst und einem deutlichen Rest echter Liebe.
    »Das kann ich verstehen, Tochter. Gerade die Menschen, die man am meisten liebt, können einen am tiefsten verletzen!« sagte Dayko und streichelte die Hand Oranas. »Das alles weiß Deighton!«
    Orana lachte bitter auf. »Deighton weiß offensichtlich alles, was er besser nicht wissen sollte. Er hat ein phänomenales Gedächtnis. Jeder Mensch, den er kennt, ist mit allen seinen Reaktionen nichts anderes als eine Schachfigur, die Deighton bedenkenlos für seinen Machthunger opfert. Er scheint Milliarden Bauern zu haben und Millionen Springer und Türme.«
    »Deshalb also hat er jetzt das Spiel eingeleitet. Was sollst du tun? Hat er seinen Plan schon ausgebreitet?«
    »Noch nicht. Ich werde in einer Stunde genau erfahren, was er eigentlich vorhat. Wie ich seine Planungen zu kennen glaube, geht es nicht nur um mich. Ein riesiges Scheingebäude wird errichtet, um den Fremden in die Falle zu locken.«
    Wieder schwiegen sie. Ihr Wiedersehen stand unter keinem guten Stern. Es wurde überschattet von der Todesdrohung Deightons und von der dahinter schwebenden weitergehenden

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