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Silberband 068 - Anti-Universum

Titel: Silberband 068 - Anti-Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dieser Zickzackfahrt durch das All stehen? Eine Begegnung mit einem Perry Rhodan, der mehr ihren positiven Erinnerungen entsprach? Und jede ihrer Bewegungen wurde von Deighton und seinen Männern kontrolliert. Drei waren es mit Sicherheit in dieser Jet, vermutlich vier, die jede ihrer Gesten mißtrauisch und argwöhnisch beobachteten. Sie besaß nicht mehr die geringste Chance, denn ihr Vater war als Geisel auf GALAX-Zero zurückgeblieben, und Rhodan und Atlan – diejenigen, die sie kannte – waren auf dem Weg, um die Station per Transmitter zu erreichen.
    Langsam trieb die große Jet durch den Normalraum. Die Sterne und die Nebelschleier leuchteten von allen Seiten.
    Das Funkgerät gab ein Summen von sich. »Die neuen Koordinaten!« sagte Dusty ruhig.
    Das Hyperfunkgerät spie eine lange Zahlenfolge aus. Der Pilot tastete die Zahlen in seine Steuerung und beschleunigte dann die Jet wieder. Einer der SolAb-Agenten ging schnell auf das Pult zu und nahm den ausgedruckten Text des Funkspruchs entgegen.
    »Ich glaube, es wird niemandem etwas nützen, wenn er die Koordinaten weiß«, sagte Orana. »Der Transmitter läuft, und niemand kann feststellen, wo sich das Gegengerät befindet.«
    Der Agent meinte kühl: »Das ist möglich. Aber ich bin verpflichtet, alles Beweismaterial zu sammeln und alles zu beobachten.«
    »Bitte, meinetwegen«, sagte sie.
    Die Jet wurde schneller und glitt in den Linearraum. Nicht einmal Orana nahm an, daß am Ende der kurzen Irrfahrt die zweite MARCO POLO auf sie warten würde. Rhodan II war ein vorsichtiger, gerissener Diktator, und Rhodan I würde ebenso denken. Und wie war er wirklich? Konnte er ihr helfen?
    In Wirklichkeit, das wußte sie undeutlich, jagte sie einem Phantom nach, einer Idee, die nur in ihrer Phantasie und in der fernen Erinnerung existierte. Sie wartete und erlebte mit, wie die Jet rund zweitausend Lichtjahre in einem verrückten Kurs von GALAX-Zero weg in den Raum vorstieß und schließlich in einem toten Sonnensystem wieder in den Normalraum zurückglitt. Dort schwebte sie nach den Anweisungen des fernen Schiffes als einer von vielen Körpern – Monden und Satelliten – um einen verwüsteten, alten Planeten ohne Lufthülle. Schließlich spie das Funkgerät einen Spruch in Klartext aus.
    »Gehen Sie durch den Transmitter. Wir erwarten Sie!«
    Orana drehte sich um und starrte in die zusammengekniffenen Augen eines Agenten. »Was soll ich tun?« fragte sie flüsternd.
    Der Agent erwiderte: »Tun Sie, was der Verbrecher Ihnen befiehlt. Wir schalten den Transmitter um. Wir erwarten Sie wieder hier an Bord, nachdem Sie Ihre Mission erfüllt haben, Solarmarschall.«
    »Ja.«
    Orana war ohne jede Hoffnung. Außerdem war sie hochgradig nervös. Dieses Psychospiel kostete sie weitaus mehr von ihrer Kraft, als sie angenommen hatte. Sie fieberte dem Augenblick entgegen, an dem Rhodan vor ihr stehen würde. Aber ganz hinten in ihren Überlegungen hockte ein furchtbarer Gedanke: Was war sie wirklich? Hatte Galbraith Deighton sie, wie sie mit einigem Recht befürchtete, in eine Bombe verwandelt, die von GALAX-Zero aus fernzuzünden war? Sie wurde dieses dumpfe, unangenehme Gefühl keine Sekunde lang los. Sie würde unter dieser Ungewißheit zerbrechen.
    »Dusty?« fragte sie zögernd.
    »Kommandant?«
    »Sie warten hier?«
    »Nahezu unsichtbar zwischen den vielen Gesteinstrümmern auf einer stabilen Umlaufbahn um diesen toten Planeten.«
    »Gut. Ich weiß nicht, wie lange es dauern wird. Ich kann mich auf Sie verlassen?«
    Langsam schaltete der Pilot einen Knopf nach dem anderen und legte einen Teil der Maschinen still. Er verhielt sich abwartend, aber alles, was er tat, schien von einer inneren Ruhe diktiert. Er war ein Mann, der wenig sprach, und kaum ein anderer kannte ihn, kannte seine Gedanken und Überlegungen. Einen Augenblick lang schwankte Orana Sestore zwischen dem Wunsch, sich ihm anzuvertrauen und seinen Rat zu erbitten, aber als sie in die harten, regungslosen Gesichter der Agenten blickte, ließ sie es bleiben.
    »Wir warten mit eingeschaltetem Transmitter«, sagte der Agent betont gleichgültig. »Sie denken an Ihren Vater?«
    »Halten Sie den Mund!« erwiderte Orana kurz und schwang sich in den Abwärtsschacht des Antigravlifts. Sie schwebte langsam hinunter, verließ den Schacht und blieb nachdenklich vor dem flammenden Transmitter stehen, der seine Energie aus dem Bordnetz bezog. Die beiden Säulen vereinigten sich wie ein gotischer Spitzbogen.
    Was soll ich

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