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Silberband 068 - Anti-Universum

Titel: Silberband 068 - Anti-Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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um dem Gegner Zeit zu geben, sich geistig auf den nächsten Schritt vorzubereiten: den Angriff gegen die zweite MARCO POLO. Sobald dieser Angriff zu rollen begann, würde er dem Gegner als folgerichtige Weiterentwicklung des Aktionsplanes erscheinen. Man würde Verstärkungen aktivieren, um der bedrängten Besatzung der MARCO POLO II zu Hilfe zu kommen. Inzwischen jedoch, abermals um ein paar Sekunden verschoben, damit der Feind nachhaltig den Eindruck gewinnen konnte, er habe den Angriffsplan der Unbekannten durchschaut, würde der Einsatz gegen die MARCO POLO I zu rollen beginnen.
    Alles war abgesprochen. Es bedurfte keiner Verständigung mehr, die womöglich von unbefugten Ohren abgehört wurde. Von jetzt an lief alles nach dem Zeiger oder den Ziffern der Uhr. Es war zwei Uhr zweiundvierzig, als der Gleiter von neuem nach Westen abbog, um der nördlich des Landefeldes entlangführenden Straße zu folgen. Perry Rhodan drückte einen kleinen, rot leuchtenden Schalter. Gleichzeitig griff er das Steuer fest mit der freien Hand, um das Fahrzeug, das jetzt von der Funksteuerkontrolle befreit war, auf Kurs zu halten. Er spürte den Ruck, mit dem der Gleiter freigegeben wurde. Eine Sekunde lang zögerte er noch, um zu prüfen, in welcher Weise das Fahrzeug ihm gehorchte. Dann zog er das Steuer nach hinten, und in steilem Bogen hob der Gleiter von der Straße ab und zog in den dunklen Nachthimmel hinauf.
    Augenblicke später wendete Rhodan nach Süden. Er sah sie nicht, aber er wußte, daß im Dunkel ringsum neunundzwanzig weitere Fahrzeuge mit ihm flogen. Auf kräftigen Prallfeldern bewegten sie sich in einer Höhe von knapp zweihundert Metern – hoch genug, um über die kleinsten Raumschiffe hinwegzuspringen, und niedrig genug, um die größeren zu umgehen. Mit beachtlicher Geschwindigkeit kam das Stück freien Feldes näher, an dessen jenseitigem Rand sich der majestätische Leib der MARCO POLO erhob. Perry Rhodan blickte nach Südwesten. Er sah das fahlgrüne Blitzen, das andeutete, daß dort drüben schwere Desintegratoren an der Arbeit waren. Dazwischen zuckte in kurzen Abständen grelles, bläulichweißes Licht auf, das aus den Läufen von Thermostrahlern kam.
    Plötzlich bemerkte er vor sich Bewegung. Am Fuße der MARCO POLO I erschien eine Gruppe von Fahrzeugen – Shifts, die in aller Eile ausgeschleust worden waren. Noch ehe sie den anfliegenden Gegner bemerkten, setzten die Shifts sich in südwestlicher Richtung in Bewegung. Man hatte von dem Überfall auf die zweite MARCO POLO erfahren. Von der MARCO POLO I wurden daraufhin Wachtruppen abgezogen, die ihren Genossen drüben im andern Sektor des Raumhafens zu Hilfe kommen sollten.
    Perry Rhodan triumphierte. Besser konnte es nicht kommen! Er drückte den Gleiter nach unten. In steilem Gleitflug verschwand er unter der Äquatorrundung des gewaltigen Schiffes. Zielsicher setzte er das Fahrzeug wenige Meter von der großen Fußschleuse der MARCO POLO entfernt zu Boden. Aus der Schleuse waren vor wenigen Minuten die Shifts gekommen. Das Schott stand noch offen. Die Schleusenkammer dahinter war leer. Das Schicksal kam Perry Rhodan zu Hilfe. Er sah sich um. Aus dem Dunkel schossen die übrigen Fahrzeuge heran. Mit einer Geschwindigkeit, wie sie nur Roboter entwickelten, sprangen die Mannschaften von Bord. Rhodan dirigierte sie in Richtung der offenen Schleuse.
    Er selbst war der erste, der durch das offene Schott trat. Einen Atemzug lang blieb er stehen und ließ die Erkenntnis in sich einsinken, daß er seit fast sechs Tagen zum erstenmal wieder auf einem Deck seines eigenen Raumschiffes stand.
    Sie mochten versuchen, was sie wollten … aus der MARCO POLO würden sie ihn nicht wieder vertreiben!
    »Es geht auf sechsundzwanzig Stunden«, sagte Atlan seufzend. »Dreißig, meinten wir vorgestern, wäre die absolute Grenze. Wenn er es in dreißig Stunden nicht schafft, Hilfe zu besorgen, ist das Unternehmen fehlgeschlagen.«
    Roi Danton bedachte ihn mit vorwurfsvollem Blick. »Man soll die Flinte nicht zu früh ins Korn werfen«, tadelte er den Arkoniden. »Um ein Uhr gestern morgen begann der Ausbruchsversuch. Jetzt ist es noch knapp zwanzig Minuten bis drei. In jeder Sekunde kann …«
    Er unterbrach sich mitten im Satz. »Hörst du das?« stieß er hervor.
    Ein neues Geräusch war aufgetaucht. Zuerst hörte es sich an wie lautes Knistern und Knacken. Dann jedoch wurde es kräftiger. Eine Serie dumpfer Schläge ertönte, als fielen irgendwo in der Nähe schwere

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