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Silberband 068 - Anti-Universum

Titel: Silberband 068 - Anti-Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Geschwindigkeit vollzog sich die Einschiffung. Roi Danton und Atlan trieben die Leute mit anfeuernden Rufen an. Sobald ein Feldgleiter vollgeladen war, hob er ab und flog mit beachtlicher Geschwindigkeit davon. An seine Stelle trat ein neues, leeres Luftschiff, das bisher in der Dunkelheit hoch über dem halb zertrümmerten Gefängnisgebäude gewartet hatte.
    Als der letzte Gleiter zur Landung ansetzte, blickte Danton auf die Uhr. Zum letztenmal hatte er es um zwei Uhr zweiundvierzig getan, als er Atlan vorgeworfen hatte, er habe zuwenig Vertrauen in Rhodan. Seitdem waren kaum zwölf Minuten verstrichen. An Atlans Seite stürmte er den Trümmerwall hinauf. Noch einen letzten Blick zurück: Verlassen war die Stätte, an der sie beinahe sechs Tage eines ungewissen Schicksals verbracht hatten. Der gelbe Lichtschein des offenen Luks kam auf ihn zu. Jemand packte ihn am Arm und zerrte ihn ins Innere des Gleiters, dessen Luk sich sofort schloß.
    Eine Ordonnanz überbrachte dem anderen Rhodan die Hiobsbotschaft. Sie näherte sich dem allmächtigen Großadministrator des Solaren Imperiums in demütiger Haltung. Genau zehn Schritte vor dem Mächtigen blieb sie stehen und wagte es erst dann, sich aufzurichten, als sie angesprochen wurde.
    »Machen Sie das Kreuz steif und sprechen Sie!« fuhr Rhodan II ihn an.
    Der Mann, ein Oberstleutnant in mittleren Jahren, gehorchte unverzüglich. »Ein unbekannter Gegner hat soeben die Ausstellungshalle im Westen der Stadt angegriffen, Euer Exzellenz.«
    Die Augen des Großadministrators weiteten sich in ungläubigem Staunen. »Die Halle …«, wiederholte er tonlos. »Die Gefangenen …! Was ist mit den Gefangenen?«
    »Wir haben keine Verbindung zur Halle, Exzellenz«, antwortete der Oberstleutnant. »Anscheinend sind die Roboter vernichtet worden.«
    »Anscheinend!« fauchte der Großadministrator. »Keine Verbindung! Warum weiß hier niemand Bescheid? Warum bekomme ich nur Vermutungen zu hören?«
    Und als die Ordonnanz darauf nicht antwortete, schrie er sie an: »Machen Sie den Mund auf, Mann! Sagen Sie was!«
    Der Oberstleutnant machte einen demütigen Bückling. Schließlich wußte er sich nicht anders aus der Klemme zu helfen als dadurch, daß er den zweiten Teil seiner Botschaft auch noch rasch an den Mann brachte.
    »An einer anderen Stelle, Exzellenz, bahnt sich eine Entwicklung an, die mit dem Überfall auf die Ausstellungshalle in Zusammenhang zu stehen scheint.«
    »So!« spottete Rhodan bissig. »Bahnt sich an … scheint – wieder nichts Genaues. Um was dreht es sich?«
    »Die MARCO POLO wird von unbekannten Kräften angegriffen, Exzellenz!«
    Der Großadministrator tobte wie ein Irrsinniger. Er kam auf die Ordonnanz zu. Der Mann duckte sich furchtsam, denn es hatte Fälle gegeben, in denen Rhodan den Überbringer einer schlechten Nachricht über den Haufen geschossen hatte. Seine Furcht war jedoch unbegründet. Der Großadministrator beruhigte sich schließlich.
    »Welche MARCO POLO?« fragte er mühsam beherrscht.
    »Unsere MARCO POLO, Exzellenz!«
    Ein gehässiges Leuchten erschien in Rhodans Blick. Er sah vor sich hin. »Sie wollen mich reinlegen«, murmelte er im Selbstgespräch.
    Dann straffte sich die hohe, schlanke Gestalt. »Die nötigen Gegenmaßnahmen sind eingeleitet worden?«
    Es war mehr eine Feststellung als eine Frage. Demütig antwortete der Oberstleutnant: »Selbstverständlich, ohne Zögern, Exzellenz.«
    »Gut. Sagen Sie den Leuten Bescheid: Ab sofort übernehme ich persönlich die Leitung der Gegenreaktion.«
    Die Ordonnanz entfernte sich gebückt. Erst jenseits der Tür wagte der Mann, sich wieder aufzurichten.
    Eine halbe Stunde brauchte Perry Rhodan mit seinem Stoßtrupp, den zentral gelegenen Kommandostand der MARCO POLO I zu erreichen. Durch Schächte, über Gänge und Rampen drangen sie unaufhaltsam vorwärts. Die, die ihnen entgegentraten, waren Menschen mit dem natürlichen Instinkt des Menschen, sein Leben nicht nutzlos zu opfern. Die auf Perry Rhodans Seite kämpften, kannten solche Bedenken nicht. Ohne Rücksicht auf das eigene Wohl warfen sie sich dem Feind entgegen, wo immer er sich ihnen stellte. Der Gegner, von Grauen gepackt, ergriff die Flucht, sobald er die grimmige Entschlossenheit der Angreifer erkannte.
    Im Kommandostand selbst hielt sich ein letztes Widerstandsnest. Perry Rhodan, dessen Stoßtrupp inzwischen auf etwa die Hälfte seiner ursprünglichen Stärke zusammengeschmolzen war, trug den Leuten auf, von jetzt an

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