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Silberband 068 - Anti-Universum

Titel: Silberband 068 - Anti-Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Mentalität des Menschen«, argumentierte er, »daß er den Beginn wichtiger Ereignisse gern auf sogenannte runde Uhrzeiten festlegt. Ein Konzert beginnt um zwanzig Uhr, nicht um zwanzig Uhr dreizehn. Die Rede des Großadministrators zur Lage des Imperiums fängt um sechzehn Uhr an, nicht etwa um sechzehn Uhr achtundzwanzig. Und so weiter. Die herrschende Regierung ist schlau genug, sich diese Eigenart der Menschen zunutze zu machen. Jeweils zur vollen und zur halben Stunde entwickeln die Kontrollrechner, die das Alarmsystem steuern, die höchste Aktivität.« Er lächelte zufrieden. »Um zwei Uhr dreiundvierzig dagegen sind sie vergleichsweise inaktiv, und wir sollten durch dieses Arrangement ein paar zusätzliche Sekunden gewinnen können.«
    Der Plan war fertig. Er hatte mehr Aussicht auf Erfolg als Perry Rhodans mit primitiven Mitteln vorbereiteter nächtlicher Ausbruchsversuch aus dem Gefängnis, der doch ebenfalls gelungen war. Tycho Ramath war bereit, seine gesamte Streitmacht und alle Mittel, die ihm zur Verfügung standen, aufzubieten, um den Freunden aus dem Paralleluniversum zu helfen. Felix Rabin selbst würde den Scheinangriff auf die MARCO POLO II leiten. Ihm zur Seite stand ein Stoßtrupp von rund sechshundert Mann. Eine Gruppe von knapp zweihundert Mann würde Perry Rhodan begleiten, wenn er in die MARCO POLO I eindrang, und mindestens ebenso viele würden sich an der Erstürmung der Ausstellungshalle und der Befreiung der Gefangenen beteiligen.
    Die Selbstverständlichkeit, mit der Tycho Ramath die Reserven seines Geheimbundes aktivierte, um achteinhalbtausend Fremden zu helfen, war atemberaubend. So geschickt die Angreifer auch vorgehen mochten – es würde Verluste geben, wahrscheinlich hohe Verluste. Wie kamen die Männer des Ramathschen Geheimbundes dazu, ihr Leben für Leute zu opfern, die sie im Grunde nichts angingen? Und Ramath selbst! Der Feind würde Gefangene machen und sie verhören. Wie kam Ramath dazu, sein bisher so sorgfältig gehütetes Geheimnis einfach preiszugeben und sich als gefährlichen Verschwörer bloßzustellen, den die Rache der Regierung mit brutaler, unnachgiebiger Gewalt treffen würde?
    Perry Rhodan stellte diese Fragen, weil sie sein Gewissen beunruhigten. Tycho Ramath schien überrascht.
    »Es ehrt Sie, Sir«, antwortete er, »daß Sie sich angesichts Ihrer wenig beneidenswerten Lage Sorgen um unser Wohlergehen machen. Allerdings sind Sie in die Verhältnisse nicht sonderlich eingeweiht. Lassen Sie mich das nachholen.
    Erstens: Unser Bund ist eine überaus mächtige und reiche Organisation. Wir agieren nicht nur auf der Erde, sondern auf den meisten bewohnten Welten des Imperiums. Unser jährlicher Etat ist nur um einen Faktor zehn kleiner als der der Regierung. Dadurch gewinnen Sie einen Eindruck vom Umfang unserer Geldmittel.
    Zweitens: Unsere Hilfsbereitschaft ist nicht so selbstlos, wie sie Ihnen erscheinen mag. Heute nacht versetzen wir der Administration Rhodan einen Schlag, den sie lange nicht verwinden wird. Denn wie alle Diktatoren ist der hiesige Rhodan nicht ans Verlieren gewöhnt. Heute nacht aber wird er verlieren. Vielleicht bringt ihn das so aus dem Gleichgewicht, daß wir den geplanten Staatsstreich vorverlegen können.
    Drittens: Uns liegt in der Tat daran, daß unser Geheimnis auch heute nacht gewahrt bleibt. Niemand soll wissen, daß es Tycho Ramath alias Arnos Elfrey Higginbothams war, der Perry Rhodan und seinen achttausend Mann zur Flucht verhalf. Wir müssen also dafür sorgen, daß der Feind heute nacht keine Gefangenen macht, die er aushorchen kann. Es wäre mir lieber, wenn ich darauf hoffen könnte, daß alle meine Kämpfer unversehrt zurückkehren. Da das nicht möglich ist, bin ich gezwungen, ins andere Extrem zu verfallen: Keiner meiner Kämpfer wird zurückkehren. Sie werden alle sterben!«
    Eine halbe Sekunde lang stockte Perry Rhodan der Atem. Dann begriff er. Jetzt wurde ihm vieles klar: die Sorglosigkeit, mit der Tycho Ramath Stoßtrupps hier- und dorthin dirigierte, der Gleichmut, mit dem Felix Rabin die gefährlichste aller Aufgaben übernommen hatte, und die bescheidene Genialität, mit der er die Einzelheiten des Plans entwickelt hatte.
    Er wandte sich an den Schwarzhaarigen. »Auch Sie werden auf der Strecke bleiben?« erkundigte er sich mit einer Stimme, in der Wärme und zugleich auch Trauer schwangen.
    Felix Rabin nickte lächelnd. »Auch ich«, bestätigte er.
    »Und es macht Ihnen nichts aus?«
    »Wie soll es mir etwas

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