Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 068 - Anti-Universum

Titel: Silberband 068 - Anti-Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
an.
    »Ich verstehe nicht, warum Sie sich aufregen, Oberst.«
    »Ich bin der Kommandant dieses Schiffes. Es war noch niemals so gefährdet wie in diesem Augenblick, das ist jedem Besatzungsmitglied bis zum letzten Techniker klar. Aber der Herr Chefpsychologe spricht von Überraschungseffekten, die wir unter allen Umständen ausnutzen sollten.«
    »Chefkosmopsychologe«, verbesserte Eysbert. »Wenn Sie daran interessiert sind, lege ich Ihnen meine Theorie noch einmal dar. Wir haben in Erfahrung bringen können, daß sich in dieser Galaxis alles vor Rhodan duckt. Der Doppelgänger unseres Chefs ist ein Diktator. Wir hoffen, daß Befehle von Rhodan I anerkannt werden.«
    »Aber das Wega-System ist längst gewarnt!« erinnerte Senco Ahrat, der Erste Kosmonautische Offizier.
    »Das stimmt«, gab Eysbert zu. »Trotzdem wollen wir es versuchen. Die Kolonisten im Wega-System werden mit zwei Rhodans konfrontiert sein. Es wird ihnen schwerfallen eine Entscheidung zu treffen, denn sie müssen aufpassen, daß ihnen kein Fehler unterläuft.«
    »Ich wette, daß uns eine kampfbereite Flotte erwartet«, unkte der Kommandant.
    Rhodan, der sich bisher in die Auseinandersetzung nicht eingeschaltet hatte, bereitete ihr ein Ende.
    »Wir brauchen einen Test, wie sich Kolonisten bei unserer Annäherung verhalten. Je schneller wir das in Erfahrung bringen, desto größer sind die Aussichten, daß wir uns auf eine neue Situation einstellen können.«
    Obwohl sich die allgemeine Bestürzung an Bord des Flaggschiffs gelegt hatte, spürte Rhodan die unterschwellige Unruhe seiner Freunde. Sie fanden sich nur schwer mit dem Gedanken ab, daß sie in einer Parallelgalaxis herausgekommen waren. Rhodan hatte längst gemerkt, daß einige Raumfahrer an die Theorie der Parallelwelten nicht glaubten, obwohl alle Indizien dafür sprachen. Diese Männer klammerten sich verzweifelt an die Vorstellung, daß sie sich noch in ihrer Heimat befanden.
    Man mußte ihnen Zeit lassen.
    Rhodan selbst hatte die Erklärung der Wissenschaftler zwar vernunftmäßig akzeptiert, aber abgefunden hatte er sich damit noch nicht. Alle seine Reaktionen waren mehr oder weniger instinktive Handlungen gewesen, die sich glücklicherweise als richtig erwiesen hatten.
    Rhodan war sich darüber im klaren, daß sie innerhalb dieser Galaxis immer Fremde bleiben würden. Die Mentalität der Terraner im Parallelkontinuum unterschied sich zu sehr von der der Menschen an Bord der MARCO POLO.
    Vorläufig wurde noch Jagd auf sie gemacht. Es sah nicht so aus, als sollten sie irgendwo Ruhe finden.
    Auch das war ein Grund, warum Rhodan das Wega-System ansteuerte, obwohl er genau wußte, was sie dort erwartete.
    Die Besatzungsmitglieder mußten den Schock, von Menschen angegriffen zu werden, noch einmal erleben. Sie mußten sehen, daß die Befehle von Rhodan I ignoriert wurden. Das würde eine heilsame Lehre für alle noch immer Gutgläubigen sein.
    Rhodan dachte an sein paralleles Ich, das sich offenbar völlig anders entwickelt hatte. Er gestand sich ein, daß er immer noch hoffte, Verhandlungen mit Rhodan II beginnen zu können. Der Diktator verfolgte ihn jetzt noch voller Haß, aber das änderte sich vielleicht, wenn er einsehen mußte, daß sein so plötzlich aufgetauchter Doppelgänger sich nicht so einfach vertreiben ließ.
    Rhodan wurde in seinen Gedankengängen unterbrochen, denn Ras Tschubai kam in die Zentrale.
    »Ich bin froh, daß Sie sich so schnell erholt haben, Ras!« begrüßte er den Teleporter. »Wir brauchen in unserer jetzigen Lage jeden Mutanten.«
    Tschubai schien verwirrt zu sein, offenbar hatte ihn der Kampf stärker mitgenommen, als er jetzt zugeben wollte.
    »Das bedeutet natürlich nicht, daß Sie sich überanstrengen sollen«, fügte Rhodan hinzu.
    »Ich werde schon aufpassen, Sir!« sagte Tschubai förmlich.
    Seltsam! dachte Rhodan. Warum war der Afroterraner so unpersönlich?
    Hatte er vor seiner Rückkehr unmittelbar nach dem Start der MARCO POLO irgend etwas erlebt, was ihn beeindruckt und verändert hatte, worüber er aber nicht sprechen wollte?
    Rhodan wollte Tschubai ein paar Fragen stellen, als ihm Korom-Khan meldete, daß die letzte Linearetappe vor dem Wega-System in wenigen Augenblicken zu Ende sein würde.
    Rhodan vergaß Tschubai und wandte sich den Kontrollen zu.
    »Alarm für das gesamte Schiff!« befahl er. »Volle Gefechtsbereitschaft. Oberst, machen Sie sich darauf gefaßt, daß wir schnell fliehen müssen, wenn es uns nicht gelingen sollte, die

Weitere Kostenlose Bücher