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Silberband 068 - Anti-Universum

Titel: Silberband 068 - Anti-Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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konnten. Trotzdem erfuhr Tschubai schon nach kurzer Zeit, daß es selbst in Imperium-Alpha regelmäßig zu Verhaftungen kam. Alle, die nicht vollkommen vertrauenswürdig erschienen, wurden verhaftet und abgeurteilt. Das Denunziantentum stand in voller Blüte.
    Tschubais anfängliche Abscheu verwandelte sich allmählich in Mitleid.
    Die Menschen, die auf Terra II lebten, waren zu bedauern. Seit seiner Ankunft auf der Parallelwelt hatte der Teleporter noch keinen glücklichen Menschen kennengelernt. Befreiendes, fröhliches Gelächter klang in den Räumen von Imperium-Alpha nur selten auf.
    Auch die Mutanten waren bösartig und moralisch verkommen. Sie kämpften gegeneinander um eine gewisse Vormachtstellung und begegneten einander mit Mißtrauen, das manchmal sogar in Haß umschlug. Am schlimmsten von allen jedoch war Gucky.
    Er war eine Bestie mit allen nur denkbaren negativen Eigenschaften. Im Ausdenken von immer neuen Quälereien war er unerschöpflich. Wer es wagte, ihn wegen seines Aussehens zu verlachen, war verloren.
    In den ersten drei Tagen nach Tschubais Ankunft beging der Ilt zwei Morde, ohne dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden. Hinzu kam noch, daß er zahlreiche Menschen und Fremdintelligenzen absichtlich verletzte.
    Obwohl Fellmer Lloyd auch auf der Parallelwelt als offizieller Anführer des Mutantenkorps galt, war Gucky der ungekrönte Herrscher.
    Er allein bestimmte, was zu geschehen hatte. Dabei tyrannisierte er Lloyd und alle anderen, denn er wußte genau, daß er von Perry Rhodan unterstützt wurde.
    Tschubai war sich darüber im klaren, daß er den ungeheuren psychischen Druck auf die Dauer nicht ertragen konnte. Es fiel ihm immer schwerer, Ras Tschubai II zu sein, der sich in seinem Verhalten offenbar nicht von allen anderen Mutanten unterschieden hatte.
    Nach drei Tagen erfuhr er, daß die MARCO POLO II wieder einsatzbereit war.
    Es hatte eine Besprechung wichtiger Offiziere und Mutanten stattgefunden, an der sich auch Wissenschaftler beteiligt hatten. Ras hatte bereits herausgefunden, daß Männer wie Professor Waringer hier ebenso genial handelten wie auf Terra I.
    Tschubai war zu dieser Konferenz nicht eingeladen worden, aber man unterrichtete ihn von den Ergebnissen. Die MARCO POLO II sollte in den Weltraum starten und sich an der großangelegten Jagd auf das Parallelschiff beteiligen.
    Diese Nachricht war für Ras Tschubai das Signal zum Handeln. Er mußte eine Zerstörung der MARCO POLO unter allen Umständen verhindern. Noch konnte er sich frei bewegen. Niemand bewachte ihn. Das war eine einmalige Chance für ihn.
    Er entschloß sich, die MARCO POLO II fluguntauglich zu machen, solange noch Zeit dazu war. Wahrscheinlich tat sein Doppelgänger an Bord des echten Flaggschiffs in diesem Augenblick etwas Ähnliches, doch Tschubai konnte auf die Parallelität in dieser Situation keine Rücksicht nehmen. Er glaubte nicht, daß er einen Anschlag gegen die MARCO POLO nur dadurch verhindern konnte, wenn er auf seinen Plan verzichtete. Unter anderen Umständen wäre es ihm sicher reizvoll erschienen, über alle Konsequenzen seiner unglaublichen Lage nachzudenken. Jetzt mußte er zunächst einmal handeln.
    Als er aufbrach, war er sich darüber im klaren, daß er wahrscheinlich bei der Ausführung seines Planes seine wahre Identität preisgeben mußte.

7.
    Seinen ersten und vorläufig letzten Fehler hatte er unmittelbar nach dem Erwachen aus der Bewußtlosigkeit begangen. Voller Furcht, daß man ihn erkannt hatte und töten würde, war er aufgesprungen, um die Umstehenden anzugreifen. Sie hatten ihn gepackt, auf das Lager zurückgedrückt und beruhigend auf ihn eingeredet. In diesem Augenblick hatte er begriffen, daß sie ihn für ihren Ras Tschubai hielten. Das konnte nur bedeuten, daß der andere Ras Tschubai dieses Schiff verlassen hatte, um draußen in die Kämpfe einzugreifen.
    Ras Tschubai lag auf dem Rücken und atmete schwer. »Schon gut«, sagte er. »Es ist vorüber! Ihr könnt mich loslassen!«
    Sie traten zurück und betrachteten ihn sorgenvoll. Er erkannte ein paar Mutanten und Bordärzte. Auch Roi Danton hielt sich in der Krankenstation auf.
    Ras Tschubai erinnerte sich, daß er in Kämpfe verwickelt worden war und einen Streifschuß aus einem Paralysator erhalten hatte. Was während seiner Bewußtlosigkeit geschehen war, konnte er nicht ahnen, aber die Tatsache, daß er sich an Bord eines unzerstörten Schiffes befand, bewies ihm, daß den Feinden die Flucht von Terra geglückt

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