Silberband 068 - Anti-Universum
Ras wich zurück. Der Schlafende brummte unwillig. Ras teleportierte in das leere Zimmer zurück. Bisher war er nur mit Glück einer Entdeckung entgangen. Es sah so aus, als würden auch die SolAb-Agenten ihre Ausrüstung an einer zentralen, gut bewachten Stelle abgeben. Auf jeden Fall war es zu riskant, in diesem Sektor von Imperium-Alpha weiterzusuchen.
Ras änderte seinen Plan. Warum, so fragte er sich, sollte er überhaupt Mikrobomben mit zur MARCO POLO nehmen, wenn es sie dort in ausreichender Zahl gab?
Einem Lebewesen ohne parapsychische Fähigkeiten wäre es wahrscheinlich unmöglich gewesen, Imperium-Alpha unbemerkt zu verlassen. Aber auch für Tschubai, der als Teleporter blitzschnelle Ortswechsel durchführen konnte, erwies es sich als schwierig, denn er mußte aufpassen, daß er sich bei einer Teleportation nicht in einem der zahlreichen Schutzschirme verfing und zurückgeschleudert wurde.
Damit sein Verschwinden nicht vorzeitig bemerkt wurde, hatte Tschubai sich bei Fellmer Lloyd entschuldigt. Lloyd glaubte, daß Ras sich nicht wohl fühlte und in seinem Zimmer ausruhte.
Doch Tschubai hatte sein Zimmer längst verlassen. In weniger als dreißig Minuten war es ihm gelungen, unbemerkt bis in die obere Ebene von Imperium-Alpha vorzudringen. Von da an wurde es noch schwieriger, denn über den verschiedenen Sektoren spannten sich kuppelförmige Schutzschirme. An den Schleusen hätte man Ras aufgehalten.
Tschubai hatte keine andere Wahl, als ein gewisses Risiko einzugehen.
Er näherte sich einer Transmitterstation. Von seinem Versteck aus konnte er den Eingang zwischen den beiden Säulen beobachten. Als eine Gruppe von drei Flottenoffizieren den Transmitter aktivierte, machte Ras sich bereit. Er mußte in dem Augenblick in den Transmitter teleportieren, da die drei Männer entmaterialisiert wurden. Das hatte Tschubai schon oft getan, so daß er keine Schwierigkeiten befürchtete. Entscheidend war der Augenblick der Rematerialisation in der Empfangsstation. Tschubai mußte teleportieren, bevor die drei anderen richtig zu sich kamen.
Ras konzentrierte sich. Er sah die Energiesäulen aufflammen. Die drei Männer traten nebeneinander in den Torbogen.
Ras teleportierte in die Transmitteröffnung hinein. Als er materialisierte, achtete er nicht auf den schwachen Entzerrungsschmerz, der in ihm nachklang, sondern teleportierte sofort in ein Lagerhaus in der Nähe des Raumhafens. Er wußte, daß diese riesige Halle vollrobotisiert war, er brauchte also nicht zu befürchten, von jemandem entdeckt zu werden.
Alles war so schnell gegangen, daß er die drei Männer, die zusammen mit ihm in der Empfangsstation herausgekommen waren, überhaupt nicht wahrgenommen hatte. Er hoffte, daß sie ihn ebenfalls nicht bemerkt hatten.
Die Lagerhalle, in der er sich jetzt befand, unterschied sich durch nichts von ihrem Gegenstück im Originalkontinuum. Hier wurden Ersatzteile für Raumschiffe aufbewahrt.
Ras wußte, daß er nur ein paar Kilometer vom eigentlichen Raumhafen entfernt war. Da er nicht wußte, welche Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz der MARCO POLO galten, konnte er nicht aufs Geratewohl in das Flaggschiff teleportieren.
Er sprang auf das Dach der Halle. Von dort aus hatte er einen guten Überblick über ein großes Gebiet des Raumhafens.
Die MARCO POLO ragte wie ein Berg über Kontrolltürme und Verwaltungsgebäude hinweg. Die anderen Schiffe erschienen neben diesem Giganten geradezu winzig.
Ras atmete auf, als er sah, daß das Flaggschiff nicht unter einem Schutzschirm lag. Das bedeutete nicht, daß es nicht bewacht wurde. Ras vermutete, daß bereits die letzten Startvorbereitungen getroffen wurden. In ein paar Stunden würde Rhodan II seine Mannschaft zusammenrufen. Der Afroterraner zweifelte nicht daran, daß er und die anderen Mutanten sich an der Jagd nach der MARCO POLO I beteiligen sollten. Doch dazu durfte es nicht kommen. Der Start mußte verhindert werden.
Ras hockte sich auf das Dach und überlegte. Tschubai entschied sich für eine Kleiderkabine des Bordschwimmbads. Er war sicher, daß sie jetzt nicht benutzt wurde.
Er wartete nicht länger, sondern teleportierte. Als er aus der Kabine herauskam, atmete er erleichtert auf. Er war unentdeckt in die MARCO POLO II eingedrungen.
Hierher konnte er sich jederzeit zurückziehen, wenn die Gefahr einer Entdeckung bestand. Ras teleportierte in eine der Waffenkammern. Diesmal hatte er Pech. Ein paar Schritte von ihm entfernt stand der Waffensergeant und
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