Silberband 068 - Anti-Universum
und ab und stieß Drohungen gegen die unbekannten Täter aus. Rhodan II war noch nicht da.
Ras suchte sich einen Platz abseits von den anderen, denn er wollte auf keinen Fall in eine Diskussion verwickelt werden.
»Das wirft uns tagelang zurück!« sagte Tifflor verdrossen. »Ich werde den Verdacht nicht los, daß sich ein paar Fremde noch immer auf der Erde herumtreiben und auch für diesen Sabotageakt verantwortlich sind.«
»Glauben Sie nicht, daß die Extremisten das getan haben?« fragte Galbraith Deighton.
»Ruhe!« schrie Bull.
Atlan kam zusammen mit zwei hohen Offizieren der USO herein. Er sah sich um und grinste spöttisch.
»Alles sehr aufgeregt!« stellte er fest. »Ich habe gerade mit ihm gesprochen. Er ist außer sich, aber das werden Sie alle selbst gleich feststellen können.«
Verlegene Stille trat ein. Alle schienen sich unter dem bevorstehenden Auftritt Rhodans zu ducken. Tschubai blickte zum Eingang.
Doch als sich die Tür abermals öffnete, kam nicht Rhodan herein, sondern ein paar Soldaten stießen fünf gefesselte Offiziere in den Raum. Zwei dieser Männer waren Tschubai bekannt. Es waren Wachoffiziere vom Raumhafen.
»Die Sicherheitsoffiziere«, stellte Atlan fest. »Sie waren für die Bewachung der MARCO POLO verantwortlich.«
Die Gesichter der fünf Gefesselten waren von Furcht gezeichnet. Ras konnte es verstehen.
Atlan trat vor die fünf Männer. »Ja, Freunde«, sagte er leise. »Da habt ihr wohl nicht richtig aufgepaßt.«
»Es wurden alle Sicherheitsmaßnahmen …«, begann einer der Offiziere, doch Atlan schlug ihm mit dem Handrücken ins Gesicht.
»Sie reden nur, wenn man Sie fragt!«
Tschubai senkte den Kopf. Er ahnte, was ihm bevorstand. Unwillkürlich schaute er sich um. Gab es keine Möglichkeit, sich von hier zu entfernen?
Aber damit hätte er nur den Verdacht auf sich gelenkt.
Während er noch nachdachte, kam Perry Rhodan II herein. Der Großadministrator sah niemanden an, sondern ging sofort zu seinem Platz. Dort ließ er sich nieder und legte die Hände auf die Tischplatte. Er spreizte die Finger.
Seine Stimme klang ganz dünn; es fiel ihm schwer, sich zu beherrschen. »Sie wissen alle, was geschehen ist!«
Ras gestand sich ein, daß er Angst vor diesem Mann hatte. Wahrscheinlich erging es allen in diesem Raum so.
»Ich gebe zu«, fuhr Rhodan fort, »daß ich einen solchen Sabotageakt für unmöglich gehalten habe. Nun ist es passiert. Sie wissen alle, was das bedeutet. Wir können auch in den nächsten Tagen nicht aufbrechen, um uns mit der MARCO POLO an der Verfolgung dieses seltsamen Schiffes zu beteiligen.«
Mit einem Ruck hob er den Kopf und starrte in Richtung der Mutanten. »Sie hätten alle das Schiff absichern müssen.«
»Wir hatten keinen Befehl, Sir!« sagte Fellmer Lloyd unterwürfig.
Rhodan sprang auf. Sein Stuhl kippte nach hinten.
»Anscheinend ist in diesem Kreis niemand bereit, Verantwortung zu übernehmen!« warf er seinen Mitarbeitern vor. »Ich werde darüber nachdenken, was zu tun ist, um Sie alle ein bißchen anzuspornen. Auf jeden Fall werden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft, denn die Saboteure sind noch immer nicht gefaßt. Das ist sehr bezeichnend.«
Er warf einen Blick auf die Uhr. »Ich habe den Verantwortlichen bis achtzehn Uhr Zeit gelassen. Wenn die Täter bis dahin nicht gefaßt sind, werden die führenden Männer der SolAb die Konsequenzen zu tragen haben. Das gilt auch für Sie!« Er deutete auf Galbraith Deighton.
Der Gefühlsmechaniker war blaß geworden.
»Wir werden die Täter finden!« versicherte er hastig.
Tschubai vernahm mit Erleichterung, daß nach einer Gruppe von Saboteuren gesucht wurde. Niemand schien ernsthaft zu glauben, daß das Verbrechen von einem einzelnen Mann begangen worden sein könnte.
Vorerst brauchte Ras nicht zu fürchten, daß man ihn verdächtigen würde. Der Waffensergeant an Bord der MARCO POLO II hatte bisher geschwiegen. Wenn Tschubai die Drohungen hörte, die Rhodan II ausstieß, hoffte er, daß der Sergeant sein Schweigen niemals brechen würde.
Tschubai konnte ein aufsteigendes Triumphgefühl nicht unterdrücken. Das System zeigte Schwächen.
Rhodan durchquerte den Raum und blieb vor den fünf gefesselten Sicherheitsoffizieren stehen. »Sie sind unmittelbar für die Bewachung der MARCO POLO verantwortlich?«
Die Männer starrten ihn an. »Ja, Sir!« brachte schließlich einer von ihnen hervor.
»Unser Erfolg in der gesamten Galaxis resultiert aus unserer Überlegenheit
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