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Silberband 068 - Anti-Universum

Titel: Silberband 068 - Anti-Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gegenüber den anderen Völkern!« stellte Rhodan II fest. »Wir waren schon immer ein bißchen entschlossener, wachsamer und stärker. Deshalb beherrschen wir die Galaxis. Vielleicht sind einige von uns müde geworden und glauben, daß sie sich ausruhen können.«
    Die Stimme des Großadministrators wurde jetzt schneidend scharf. »Ein paar von uns nehmen ihre Aufgaben nicht mehr ernst.«
    Einer der Männer nahm allen Mut zusammen und sagte: »Wir bedauern, was geschehen ist. Geben Sie uns bitte Gelegenheit, den Fehler wiedergutzumachen.«
    Rhodan II lachte auf. »Sie bedauern! Wie nett! Wissen Sie überhaupt, was passiert ist? Sind Sie sich darüber im klaren? Wir haben auf unserer Heimatwelt eine Niederlage erlitten.«
    Er machte eine knappe Bewegung mit den Händen. »Erschießt sie!«
    Tschubai fuhr hoch. Er glaubte, Rhodan II nicht richtig verstanden zu haben. Doch Atlan rief ein paar Soldaten herein, die die Wachoffiziere abführen sollten.
    »Sie werden sofort erschossen!« befahl er den Männern.
    Tschubai hatte sich bereits in Bewegung gesetzt. Er blieb mitten im Raum stehen. Noch achtete niemand auf ihn, doch das sollte sich in einer Sekunde ändern.
    »Sie sind unschuldig«, hörte Ras Tschubai sich sagen. »Ich habe die Sabotage begangen.«
    Irgendwo im Nichts dröhnen zwei Stimmen. Ihr Lärm stört die Stille der Unendlichkeit.
    »Der Konflikt spitzt sich zu!«
    »Das war beabsichtigt.«
    »Unsere Seite legt Protest ein.«
    »Das hat keinen Sinn. Wir sind an der Reihe, und wir dürfen frei manipulieren.«
    Grimmiges Schweigen auf der anderen Seite. Die Konfrontation auf dieser höchsten Ebene scheint sich zuzuspitzen.
    »Wir haben die Verschiebung der Parallelität erreicht und dürfen damit arbeiten, bis die andere Seite wieder an der Reihe ist.«
    Das Schweigen vertieft sich. Die zwei Stimmen haben sich nichts mehr zu sagen. Aber man belauert sich dort im Nichts, man läßt die Gegenpartei keinen Augenblick unbeobachtet.
    Freilich, der Kampf wird auf unterer Ebene ausgefochten, doch seine Auswirkungen reichen bis in die Unendlichkeit.

9.
    Der Eindruck der Unwirklichkeit hatte sich in den letzten Tagen bei Perry Rhodan noch verstärkt. Er mußte sich ständig daran erinnern, daß es nicht seine Heimatgalaxis war, durch die sich die MARCO POLO bewegte. Diese Galaxis war so fremd wie beispielsweise M 87, daran änderte auch die Tatsache nichts, daß sie der Heimatgalaxis der Terraner bis ins kleinste Detail genau glich.
    Manchmal glaubte Rhodan zu träumen und gleichzeitig mit Hilfe seines Wachbewußtseins zu handeln. Seinen Freunden erging es nicht besser.
    Der Kosmopsychologe drückte aus, was die Raumfahrer beschäftigte: »Nicht zuletzt ist es die Vorstellung, daß wir gegen uns selbst kämpfen müssen, die uns zu schaffen macht.«
    Und so war es auch! Rhodan wußte, daß er gegen sich kämpfte, denn Rhodan II war er und er war Rhodan II. Ohne die psychische Differenz wäre überhaupt kein Unterschied erkennbar gewesen. Was hätten sie in einem solchen Fall getan?
    »Jeder von uns«, sagte Eysbert, »wartet darauf, aus einem bösen Traum zu erwachen.«
    Doch es war kein Traum! Mit ihren empfindlichen Peilgeräten fing die MARCO POLO ständig Funksprüche auf, die von der Erde aus in alle Teile der Galaxis gesendet wurden. Rhodan II forderte seine Untertanen zur gnadenlosen Jagd auf. Dabei wurde stets von der Vernichtung der Rebellen gesprochen, an eine Gefangennahme schien der Diktator nicht zu denken.
    »Wir sind wie Kinder, die plötzlich entdecken, daß ihre Eltern üble Kriminelle sind«, sagte Eysbert. »Wir wollen uns nicht damit abfinden, daß es für jeden von uns eine Parallelexistenz gibt – eine bösartige Parallelexistenz.«
    Eysbert konnte die psychologischen Folgen der Ereignisse genau abgrenzen, eine exakte wissenschaftliche Erklärung für das Vorhandensein des Parallelkontinuums konnte auch er nicht liefern.
    Rhodan war sich darüber im klaren, daß er nicht ewig im Ortungsschutz einer Sonne bleiben konnte. Dabei hätte er der Gegenseite allein die Aktivität überlassen.
    Sie mußten versuchen, Einfluß auf die Geschehnisse innerhalb der Galaxis zu nehmen. Rhodan rief seine Freunde zu einer Konferenz zusammen.
    »Wir werden gejagt«, stellte er fest. »Überall in der Galaxis warten schwerbewaffnete Kampfraumschiffe auf uns. Trotzdem müssen wir etwas unternehmen. Wir können davon ausgehen, daß man auf Terra II gründlich überlegt, wohin wir uns wenden könnten. Ich bin

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