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Silberband 069 - Die Hyperseuche

Silberband 069 - Die Hyperseuche

Titel: Silberband 069 - Die Hyperseuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Möglichkeit, zu überleben. Er würde Vance nur noch einige Tage brauchen, dann mußte sich der junge Mann eine andere Aufgabe suchen, falls er bis dahin noch genügend Energie besaß und es eine andere Aufgabe gab. Im Augenblick lebten einige Zehntausende hier unten nur noch, weil sie sich praktisch von hohen Dosen Psychopharmaka ernährten. Aber auch diese Vorräte schwanden dahin.
    »Vielleicht habe ich Glück und kann Rhodan noch heute befragen«, überlegte Mimo laut und versuchte, eine Verbindung zu dem Arbeitszimmer des Großadministrators zu bekommen. Niemand antwortete, also machte er sich selbst auf den Weg, um auch diesen Versuch zu wagen.
    Es sah auf den ersten Blick aus wie eine Mischung zwischen einem Verhör und dem Gespräch zweier sehr verschiedener, aber guter Freunde. Rhodan und Mimo saßen sich in der Ruhe und Abgeschiedenheit eines störungssicheren Büroraumes gegenüber. Auf den ersten Blick sah Kol Mimo, daß auch Rhodans Kreislauf voller Medikamente war, von denen die wenigsten im Massenversuch ausprobiert waren. Nur mit viel Glück würden die Männer, falls das Wunder doch noch geschah, diese Behandlungen ohne Schäden überstehen. Es war eine riskante Angelegenheit.
    »Warum fragen Sie eigentlich ununterbrochen?« stöhnte Rhodan. »Was versprechen Sie sich, Mimo?«
    »Ich suche nach einem winzigen Indiz. Während Ihres Zusammentreffens mit Rhodan Zwei muß etwas geschehen sein, was der Schlüssel zu diesem Rätsel ist.«
    »Ich habe es Ihnen schon gesagt, daß ich nichts   …«
    Mimo unterbrach den Großadministrator. »Sie brauchen mir keine Schlußfolgerungen zu geben, sondern Sie sollen berichten!«
    Rhodan war offensichtlich zu erschöpft, um die Fragen dieses lebenden Toten vor ihm richtig zu verstehen. Trotzdem nahm er sich zusammen, schien aus dem Nichts neue Energie zu bekommen und begann zu erzählen, was nach dem mißglückten Versuch geschehen war   … dem angeblich mißglückten Versuch.
    »Weiter! Sie schaffen es! Ich höre genau zu«, sagte Mimo. Er war in einer seltsamen Stimmung. Er ahnte, daß er auf der Spur des Geheimnisses war.
    »Sie sind eine Nervensäge!« schrie Rhodan, dann sackte er wieder zusammen. Er sprach weiter. So gut er es vermochte, schilderte er die einzelnen Phasen der Unterhaltungen, die wenigen direkten Kontakte.
    Die Spur wird heißer! sagte sich Kol Mimo.
    Schließlich, nach einer Stunde oder mehr, lehnte sich Rhodan zurück und sah Mimo aus Augen an, in denen Furcht und Schlaf nisteten. Der Mann war am Ende; seine Energie war verbraucht. Rhodan benötigte Erholung und Schlaf. Kol sah ein, daß er nichts mehr erreichen würde, und stand auf.
    »Ich schicke Ihnen jemanden, Sir«, sagte er mitleidig.
    Rhodan konnte nicht einmal nicken. Kol Mimo verließ den Raum und ging zurück in sein Arbeitszimmer.
    Eine Vision suchte ihn heim: Das Sterben konnte noch Wochen und Monate dauern. Immer wieder hatte er erlebt, wie selbst bei den scheinbar wahnsinnig gewordenen Menschen sich hin und wieder der Lebenserhaltungstrieb durchsetzte. Dann ließen sich diese Menschen Nahrungsmittel einflößen oder suchten sogar selbst danach. Sie litten zwischendurch, aber immer wieder trieb sie eine unsichtbare Kraft dazu, etwas für ihr eigenes Überleben zu tun. Und da es nur sehr wenige Menschen gab, die völlig einsam waren, würde sich immer wieder jemand finden, der seinem Nebenmann half. Alles würde sich auflösen; die Kleidung verschmutzte, Bärte wucherten, niemand wusch sich, das Haar verfilzte, aber immer wieder flackerte der Lebenserhaltungstrieb auf. Milliarden und aber Milliarden waren dieser Gesetzmäßigkeit unterworfen.
    »Auf diese Weise wird das Sterben nicht verhindert, aber hinausgeschoben. Das bedeutet für mich einen winzigen Aufschub. Aber   … werde ich es schaffen? Allein und jetzt auch noch bekämpft von einem Verfolger?« fragte sich Kol Mimo laut.
    Die Auseinandersetzung würde ihn von der Arbeit fernhalten. Er befand sich auf der richtigen Spur, und mindestens einen Tag brauchte er noch, um seine Arbeiten abzuschließen.
    Die Idee allein genügte nicht. Sie mußte überprüft und die gewonnenen Erkenntnisse mußten gesichert werden. Selbst die Kenntnis von abstrakt-mathelogischen Vorgängen war keine Garantie gegen Flüchtigkeitsfehler. Die Zeit wurde knapp. Auch für ihn, den Immunen.

22.
    Als Anti-Homunk in seinem leichten Kampfanzug wieder die Treppe zum Innenhof hinaufstieg, hatte sich die Szene verändert. Drei Menschen, eine Frau

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