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Silberband 069 - Die Hyperseuche

Silberband 069 - Die Hyperseuche

Titel: Silberband 069 - Die Hyperseuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und versuchten der unendlichen Apathie Herr zu werden? Ausgeschlossen. Es mußte mehr Menschen geben, die hier unten wenigstens den Anschein von Arbeit und Beschäftigung gaben.
    »Und wo   – und an welcher wichtigen Arbeit?   – beschäftigt sich der Wissende, dieser Mutant?« fragte sich Anti-Homunk, als er auch diesen Kontrollraum leise und schnell durchquerte. Langsam stieß er jetzt zu dem Zentrum der riesengroßen Anlage vor.
    Durch einen weiteren Korridor, der jetzt weitaus mehr den Eindruck machte, als würden die Büros hinter den Glasfronten häufig benutzt, gelangte der Eindringling auf die erste Verteilerplattform. Er hatte dies so oder ähnlich erwartet: Hier gab es erste Spuren von Leben. Mit der Einschränkung allerdings, daß auch hier hinfällige und müde, lethargische und ungepflegte Menschen sich bewegten und zumindest ihr Mißtrauen einem Fremden gegenüber völlig abgebaut hatten.
    »Muß ich meinen Schutzschirm ausschalten, oder komme ich so durch?« überlegte er und sah wieder auf sein Anzeigegerät. Die Abstrakt-Ortung bewies, daß der wissende Mutant sich nur um wenige Meter bewegt hatte.
    Welche Richtung sollte er einschlagen? Schließlich kannte er sein Ziel, aber das Opfer wußte nicht, daß der Jäger sich näherte.
    Er sah sich langsam um und bewegte sich unauffällig. Der Raum war wie ein großer Zylinder geformt. In der Mitte mündete ein Bündel von Säulen; es waren Antigravlifts. Sie besaßen Öffnungen, aber niemand benutzte sie. Einige Gruppen von nachlässig gekleideten Uniformierten standen auf dem Boden des Verteilers. Treppen und Rampen mündeten hier und verzweigten sich. Überall befanden sich Hinweisschilder, die ihre Lichtstärke variierten; offensichtlich funktionierten alle einfachen Robotsteuerungen noch. Anti-Homunk fiel überhaupt nicht auf. Niemand rief ihn an, keiner der Posten kontrollierte ihn.
    »Dort hinüber, dann geradeaus«, sagte er und ging in derselben Geschwindigkeit wie andere Passanten an den Lifts vorbei und auf eine Rampe zu. Die Instrumente seines Armbandgerätes zeigten ihm den genauen Weg.
    Er stieg die Rampe hinauf, bog im rechten Winkel ab und befand sich nach wenigen Schritten in einem der vielen zentralen Korridore. Es war ein mittelhoher, hell erleuchteter Stollen, der sich in sanften Windungen entfernte und kein Ende zu haben schien. Rechts und links gab es Türen und Schotte, Glasplatten, hinter denen Anti-Homunk in Büros oder Computerräume hineinblicken konnte, in Kantinen oder zahllose andere Räume.
    Die Entfernung betrug jetzt etwas weniger als zweieinhalbtausend Meter. Er stellte sich auf eines der laufenden Bänder und ließ sich zwei Kilometer weit durch den Stollen tragen. Dann sprang er vom Band und blieb wieder stehen. Er war jetzt in unmittelbarer Nähe des Wissenden.
    Ich muß eine neue, exakte Energiepeilung durchführen! sagte er sich und schaltete einige seiner Suchgeräte in Serie zusammen. Dann erhöhte er die Intensität seiner Suchstrahlen und blickte auf die Instrumente. Einige Sekunden vergingen völlig ereignislos.
    »Ich muß   …«, begann er. Plötzlich ahnte er, daß er einen Fehler gemacht hatte. Sein Suchstrahl hatte das Opfer getroffen, aber dieses Opfer wehrte sich. Es wehrte sich ausgesprochen verbissen.
    Anti-Homunk kannte diese Empfindung noch nicht, aber als er zu taumeln begann, begriff er, daß sich jemand in seinem Gehirn, in seinem Verstand zu schaffen machte. Es war, als risse man Zellverbände auseinander und setzte sie wieder zusammen. Seine Bewegungen wurden unkoordiniert. Schweiß brach aus, als er von der Mitte des Korridors in die Richtung zur Wand taumelte und sich mit zitternden Knien zu orientieren versuchte. Ein wahnsinniger Schmerz durchzuckte seinen Körper. Jeder einzelne Kubikmillimeter seiner gezüchteten Körpersubstanz schien in hellen Flammen zu stehen.
    »Was ist das?« keuchte er auf, aber er verstand seine eigenen Worte nicht mehr. Er taumelte und schlug schwer gegen die Wand. Dann rutschte er langsam daran herunter.
    Ein rasender Gegner hatte ihn angegriffen. Die nächsten Handgriffe erledigte Anti-Homunk vollkommen instinktiv. Sein bewußtes Denken hatte vorübergehend ausgesetzt   …
    Es war Irmina Kotschistowa, die plötzlich merkte, daß sie die Kontrolle über sich selbst zu verlieren drohte. Jemand griff auf paraenergetischer Basis nach ihr. Der Schock durchbohrte sie wie eine weißglühende Nadel.
    Irmina litt wie alle anderen im letzten Stadium der PAD-Seuche.

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