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Silberband 069 - Die Hyperseuche

Silberband 069 - Die Hyperseuche

Titel: Silberband 069 - Die Hyperseuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sie lag im Augenblick in dem Raum, den sie bewohnte, wenn sie sich in Rhodans Nähe hier in Imperium-Alpha aufhielt. Es sah so aus, als ob dieser kleine Schlafraum ihr letztes Zimmer sein würde. Aber jetzt bäumte sie sich auf und fühlte, wie längst verloren geglaubte Energie schlagartig zurückkehrte. Sie schrie leise auf. Sie handelte unbewußt, als sie sich wehrte und zurückschlug.
    »Nein!« wimmerte sie auf.
    Ihre geistige Kraft konzentrierte sich entlang eines Strahles, der sie berührt hatte. Gleichzeitig schrie sie unhörbar um Hilfe. Sie ertastete undeutlich die Persönlichkeit Takvorians, der ebenfalls unter dem Suchstrahl litt. Erbarmungslos und wild schlug Irmina zurück.
    Undeutlich nahm sie wahr, wie ein fremdes Wesen die erste Welle des Schmerzes und der geplanten Metabio-Auflösung abwehrte. Der Fremde verfügte über erstaunliche Fähigkeiten oder über eine Technik, die es ihm erlaubte, nach dem ersten Schock zu handeln.
    Der Suchstrahl erlosch. Der Schmerz in Irmina ließ schlagartig nach, zitternd fiel sie auf die Liege zurück und beruhigte sich mühsam. Sie war hellwach geworden und sah sich jetzt in dem geistigen Medium um. Sie mußte den Fremden vertreiben, weit aus ihrer Nähe wegtreiben.
    Robotalarm wurde gegeben. Jemand hatte den Alarm ausgelöst. Aus Nischen und Bereitschaftsräumen schwebten die schweren Wachrobots heraus. Sie besaßen die persönlichen Daten eines jeden hier Beschäftigten. Sie durchkämmten die einzelnen Abschnitte des Korridors und suchten, verglichen ununterbrochen und entdeckten schließlich einen einzelnen Mann, der in Richtung auf eines der großen Zentren flüchtete. Die Maschinen nahmen die Verfolgung auf.
    Die Verwirrung griff binnen Sekunden um sich. Nur die Roboter ›funktionierten‹ planmäßig. Sie nahmen die Verfolgung auf, aber Anti-Homunk reagierte so gut, wie es seine Schöpfer vorausgeplant hatten. Ohne sich zu wehren, ohne sich der Gefahr auszusetzen, verschwand der Fremde plötzlich. Er schaltete alle Geräte aus, die ihn verraten konnten.
    Binnen fünf Sekunden baute sich um ihn ein halbkugeliges Feld auf, das kurz aufflammte und dann, zusammen mit ihm, verschwand. Anti-Homunk tauchte in einer höheren Ebene auf, etwas abseits von dem Zentralkorridor. Der Transmitter hatte ihn in ein geräumiges Büro geschleudert. Er war nur noch zweihundert Meter vom Wissenden entfernt.
    »Was ist geschehen?« fragte er sich leise. Er war vollkommen erschöpft und wußte, daß er einen Fehler gemacht hatte. Einen Fehler, der ihm nicht hätte unterlaufen dürfen. Er hatte sein Ziel verwechselt.
    Ich habe einen Mutanten mit dem verstärkten Suchstrahl genau getroffen. Und der Mutant hat zurückgeschlagen. Er selbst hatte sich nur retten können, indem er den Suchstrahl abstellte. Dann hatte jemand den Alarm ausgelöst, und das hatte die Flucht nötig gemacht. Der Wissende? Er schien sich zu verbergen   – aber jener Mutant war nicht der, den er suchte, um ihn zu töten.
    »Ich muß in seine Nähe«, sagte er.
    Langsam wurde ihm der Zustand lästig. Er hatte sich Schwierigkeiten vorgestellt und sie auch in seine Planungen mit einbezogen, aber dies waren nicht Fallen dieser Art gewesen. Der Mutant hatte ihn zurückgeworfen, halb besinnungslos gemacht, aber er hatte ihn jetzt aus seinem Wirkungsbereich verloren. Es hieß nun, schnell zu handeln.
    In einigen Minuten könnte er, die Lethargie und die Ruhe dieses Bezirkes ausnutzend, sein Opfer treffen und töten.
    Er versuchte sich zu orientieren. Mit einem unendlich schwachen Strahl der Abstrakt-Ortung stellte er die Richtung fest, in die er sich bewegen mußte. Augenblicklich lief er los. Er verließ den ruhigen Raum, enterte eine Treppe, raste durch einen Korridor und kam immer näher an sein Opfer heran. Plötzlich fühlte er, wie er scheinbar erstarrte.
    Seine Gedanken funktionierten noch in der gewohnten Schnelligkeit, aber alle seine Bewegungen waren, als kämpfte er sich durch langsam erstarrendes Glas. Er hielt mitten im Laufen an und bewegte sich nur millimeterweise. Ein anderer Mutant hatte zugeschlagen, nachdem er ihn entdeckt hatte.
    Oder sogar, ohne daß er ihn entdeckt hatte? Er wußte es nicht. Er begann zu ahnen, daß er hier in eine Falle gerannt war, die jetzt langsam zuschlug.
    Kol Mimo hielt die schwere Waffe in der Hand, als er seinen Raum verließ, in dem Vance Vlayck wieder über seinem Computertagebuch eingeschlafen war. Eigentlich wußte er genug; er hatte Zeit gehabt, den Fremden genau

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