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Silberband 069 - Die Hyperseuche

Silberband 069 - Die Hyperseuche

Titel: Silberband 069 - Die Hyperseuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und Atlan auf D-Muner befanden, mußte er ihn, Markhor de Lapal, für den anderen Rhodan halten. Den Mann, der ihn verfolgte und von dem er bisher angenommen hatte, er sei der andere Rhodan, würde er dann für Atlan halten.
    Dem Plan entsprechend, würde Markhor de Lapal Rhodan II passieren lassen. Er konnte nicht geortet werden, da sein Flugaggregat desaktiviert war.
    Sobald Rhodan I in den Ortungsbereich de Lapals geriet, würde er eingreifen und hinter Rhodan II herfliegen. Etwa einen Kilometer von seinem Beobachtungsposten entfernt hatte Rhodan II in Ablauf Alpha seinem Gegner eine Falle gestellt, indem er sich seines Flugaggregats entledigte und es fernsteuertechnisch allein weiterfliegen ließ.
    Ablauf Beta würde sich nicht von Ablauf Alpha unterscheiden   – noch nicht. Erst durch Markhors Eingreifen würde die entscheidende Veränderung der Relativ-Vergangenheit beginnen.
    Markhor de Lapal war sich der Gefahren bewußt, die mit der willkürlichen Herbeiführung eines Zeitparadoxons verknüpft waren. Sobald er die Änderungsphase eingeleitet hatte, war die Relativ-Zukunft nicht mehr exakt vorauszuberechnen. Es konnte durchaus sein, daß er, de Lapal, tödlich getroffen wurde. Doch das mußte er riskieren.
    De Lapal verstärkte die Lichtausfilterung seines kugelförmigen Druckhelms. In dem Geflimmer des vom Eis reflektierten Sonnenlichts ließ sich kaum etwas erkennen. Aber Markhor de Lapal wußte, daß Rhodan II in unmittelbarer Nähe seines Versteckes vorbeifliegen mußte, weil es so geschehen war   – und doch wieder nicht geschehen war.
    De Lapal lächelte. Die Zeit erschien den meisten Menschen deshalb so kompliziert, weil sie sie für einen stetig in ein und derselben Richtung fließenden Strom hielten. Er wußte es besser. Wenn Perry Rhodan systematisch Zeitforschung getrieben hätte, anstatt seinen ersten Nullzeit-Deformator vernichten zu lassen, würde er inzwischen mehr über die Zeit wissen. Doch der Großadministrator des Solaren Imperiums hatte sich davor gefürchtet, ein Zeitparadoxon auszulösen.
    In gewissem Sinne war die Furcht auch nach de Lapals Ansicht gerechtfertigt gewesen. Ein versehentliches Zeitparadoxon konnte katastrophale Folgen haben. Ein wissenschaftlich fundiertes, exakt geplantes und durchgeführtes Zeitparadoxon dagegen konnte sehr nützlich sein. Es konnte unwillkommene Ereignisse löschen und der Entwicklung einen erwünschten Trend verleihen.
    Markhor de Lapal schob diese Überlegungen beiseite, als auf der Bildscheibe des Ortungsgerätes ein grünlicher Reflexpunkt erschien. Rhodan II war aufgetaucht. Er bewegte sich ungefähr auf dem Kurs, auf dem er sich bewegen sollte.
    Einige Minuten später entdeckte de Lapal die winzige Gestalt, die über die Eiswüste geflogen kam. Er runzelte die Stirn. Die Gestalt bewegte sich nicht geradlinig vorwärts, sondern schwenkte in kurzen Abständen nach links und rechts, als suchte sie etwas.
    Vielleicht suchte Rhodan II bereits nach einem günstigen Hinterhalt. Das kam Markhor zwar verfrüht vor, aber da er keine Informationen darüber besaß, wie Rhodan II sich während Ablauf Alpha verhalten hatte, bevor er den Trick mit dem Flugaggregat versuchte, war er nicht weiter beunruhigt darüber.
    Seine Unruhe stieg allerdings, als Rhodan II in seiner Nähe einen weiten Kreis flog. De Lapal lag völlig bewegungslos in seiner Deckung und wartete darauf, daß Rhodan II weiterflog. Endlich schwenkte der Diktator ab und setzte seinen Flug in Richtung Norden fort.
    Abermals mußte Markhor de Lapal warten. Seine Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt. Rhodan I mußte weiter hinter seinem Gegner zurückgefallen sein, als ausgemacht worden war.
    De Lapal fragte sich, wie das möglich war. Seiner Ansicht nach mußte Ablauf Beta sich weitgehend mit Ablauf Alpha decken, solange keine erhebliche Veränderung vorgenommen wurde. Und es gab noch keine erhebliche Veränderung, da er selber noch nicht in Aktion getreten war.
    Endlich zeigte sich auf seinem Ortungsschirm der Reflexpunkt von Rhodan I. Markhor schaltete sein Flugaggregat an und startete. Er konnte den Ortungsreflex von Rhodan II immer noch sehen und brauchte sich nur nach ihm zu richten, um ihn nicht zu verlieren.
    Bald mußte Rhodan II sich von seinem Flugaggregat trennen.
    Aber zwanzig Minuten später passierte Markhor de Lapal die Gegend, in der Rhodan II seinen Gegner mit dem Strahler beschießen mußte. Dieser Gegner war in Ablauf Beta de Lapal, denn Rhodan II konnte ihn ja nicht

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